Operation Sandsturm. Karlheinz Seifried. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Karlheinz Seifried
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783738005127
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vom Krankenhaus, die Hände in die Hüften gestemmt und sah mich mit strenger Mine an.

      »Tja, ich weiß. Aber ich habe heute Morgen meinen Freund mit Magendurchbruch eingeliefert und wohne in Hamburg. Deshalb bin ich hier gleich stehen geblieben, um nachher noch mal zu ihm rein zu gehen. Wir wollten eigentlich eine Expedition durch Afrika machen und sind hier hängen geblieben.«

      Er kam interessiert näher und seine Mine wurde etwas freundlicher.

      »Ah so. Sie sind auf der Durchreise nach Afrika, deshalb auch der umgebaute Wagen. Wann fahren Sie denn weiter?«

      »Das weiß ich im Moment noch nicht so genau. Ich warte noch auf einen Freund mit dem zweiten Wagen. Der ist weggefahren, und ich weiß nicht wohin.«

      »Ja, den habe ich bei Schichtbeginn vom Parkplatz fahren sehen. Er ist Richtung Stadt gefahren.«

      Die Ratten in meinem Magen verstärkten ihre Tätigkeit schon wieder, warum nur?

      »Gut, dann werde ich mal hinterher fahren. Kann ich denn vielleicht heute Nacht hier stehen bleiben, damit ich morgen früh gleich wieder meinen Freund besuchen kann?«, fragte ich ihn mit der nettesten Stimme, die ich hervor bringen konnte.

      »Na ja, das Campen ist hier ja verboten. Aber wenn sie nichts draußen stehen lassen, sieht man ja nicht ob jemand im Auto schläft. Ich sage meiner Ablösung Bescheid, dann geht es schon mal.«

      »Schön und vielen Dank dafür. Dann werde ich jetzt mal in die Stadt fahren und nachsehen, wo mein Freund bleibt.«

      Ich verstaute den Klappstuhl im Fahrzeug, schwang mich ins Fahrerhaus, fuhr vom Parkplatz runter, Richtung Stadt. Die war nicht weit entfernt und ich war nach kurzer Fahrzeit mitten auf dem Marktplatz. Schon beim Einparken versammelten sich einige Menschen um den Wagen und schauten ihn neugierig an. Ich stieg aus und versuchte mich zu orientieren.

      »He, ist hier irgendwo ein Nest? Gibt es noch mehr von Euch«, wurde ich von einem Jugendlichen gefragt.

      Ich sah ihn an und ging langsam auf ihn zu.

      »Wieso? Hast du heute schon einmal so einen Wagen gesehen?«, fragte ich ihn, die Antwort schon im Voraus kennend.

      »Ja, heute Morgen ganz früh, als ich zur Schule ging. Der hat mich gefragt, wo hier eine Bank ist«, kam die Antwort.

      Jetzt hatten die Ratten die Magenwand durchgebissen, ich brauchte unbedingt etwas Hartes zum Trinken um sie zu beruhigen.

      »Und wo ist die nächste Bank?", fragt ich ihn.

      »Gleich hier um die Ecke, wenn Sie herkommen können Sie sie sogar sehen«, sagte er und zeigte nach rechts auf die Häuserecke.

      »Gut danke. Bist du so lieb und passt mir etwas auf den Wagen auf?«

      »Ja klar, aber nur, wenn ich nachher mal reinschauen kann.«

      »Gut. Abgemacht. Wenn ich zurückkomme, zeige ich Dir alles«, gab ich ihm geistesabwesende zur Antwort.

      Ich war schon auf dem Weg zur Bank und in Gedanken versuchte ich mir vorzustellen, was Rene hier wohl gewollt hatte. Ich hatte Glück, sie hatte gerade noch auf und ich ging zum Schalter. Da ich der einzige Kunde war, kam ich auch gleich dran:

      »Guten Tag. Ich würde gern eine Kontoauskunft von meinem Konto einholen«, sprach ich die Schalterkraft an.

      »Tja, kein Problem. Sagen Sie mir doch bitte ihre Kontonummer.«

      »Es ist so, ich habe das Konto nicht bei Ihrer Bank. Sie müssten bitte bei meiner Bank anrufen und sich die Information geben lassen. Hier ist mein Ausweis und meine Kontovollmacht, die Sie dem Kontoverantwortlichen bei meiner Bank dann bestätigen können.«

      »Wie stellen sie sich das denn vor? Wer soll dann das Telefonat bezahlen und das Ganze hin und her geht doch nicht...«, war ihre abweisende Antwort. »...Es ist ja schon das zweite Mal heute, dass ein Kunde so etwas machen will. Wo kommen wir denn hin, wenn wir für andere Banken die Arbeit machen und auf den Kosten hängen bleiben würden.«

      »Könnten sie mir den sagen, ob er Geld abgehoben hat? Dann brauchen Sie auch nicht bei meiner Bank anzurufen«, versuchte ich sie zu locken.

      »Wo kommen wir denn da hin, wenn ich von einem Kunden von anderen Kunden Informationen weiter gebe«, sagte sie spitz.

      »Aber ich denke, er war kein Kunde von ihnen«, versuchte ich es mit Logik.

      »Immer diese Spitzfindigkeiten, natürlich ist er Kunde, wenn wir ein Geldgeschäft mit ihm tätigen«, antwortete Sie aufgebracht.

      »Gut, dann sind Sie doch so lieb und rufen bei meiner Bank an«, redete ich weiter, obwohl sie meine Frage ja schon beantwortet hatte und mein Verdacht zur Wahrheit wurde. Aber vielleicht hatte Rene auch keine Lust mehr, alleine weiter zu machen und nur seinen Anteil abgehoben.

      »Heute Nachmittag, wir haben jetzt Mittagspause. Kommen sie um fünfzehn Uhr wieder, dann machen wir wieder auf«, antwortet Sie trotzig, kam um den Schalter herum und ging zur Tür, um sie abzuschließen.

      Ich resignierte, drehte mich und verließ die Bank. Langsam ging ich zu meinen Wagen zurück, an diesem lehnte mein junger Freund und hatte einen Pulk Gleichaltrige um sich versammelt.

      »Na, alles klar bei Dir«, fragte ich ihn als ich am Wagen ankam.

      »Ja klar doch. Zeigen Sie uns jetzt alles?«, kam die Frage wie aus der Pistole geschossen.

      Da ich ja sowieso Zeit hatte und nichts Besseres vorhatte, machte ich eine Besichtigungstour um den Wagen und gab Erklärungen ab, zeigte den Jungs auch alles von drinnen, beantwortete alle ihre Fragen und ließ Sie auf das Dach steigen So langsam leerte sich der Markt und es wurde ruhiger.

      »Danke dass Sie sich so viel Zeit genommen haben, uns alles zu erklären«, sagte mein junger Freund, der noch als Einziger bei mir stand.

      »Gern geschehen, hat mir auch Spaß gemacht, kann man hier irgendwo etwas zu Essen bekommen«, fragte ich ihn, da mein Magen sich schon wieder meldete, aber diesmal aus Hunger.

      »Ja, klar. Kommen Sie, ich bringe Sie hin, es ist gleich dort drüben in der Nebenstraße«, sagte er und ging schon los.

      Ich folgte Ihn und musste einen Zahn zulegen, so schnell lief er.

      »Die Gaststätte ist gut, das Essen schmeckt und es ist nicht zu teuer, sagt mein Onkel immer«, erzählte er im Gehen.

      »Musst du nicht nach Hause, wartet niemand mit dem Essen auf dich?«, fragte ich ihn, weil es mich doch verwundert, dass er der Einzige ist der noch hier blieb.

      »Nein, meine Mutter kommt erst heute Abend von der Arbeit und dann gibt es etwas zu Essen. Hier sind wir«, sagte er und deutet auf die Eingangstür einer Gaststätte.

      »Hast du Lust, mir etwas Gesellschaft zu leisten und was mitzuessen? Ich lade dich ein.«

      Ich wollte jetzt nicht alleine sein und mir Gedanken machen müssen die, die Ratten in meinem Magen wieder aufwecken könnten.

      »Ja, das wäre toll. Da können Sie mir noch etwas mehr über die Expedition erzählen«, sagte er voller Begeisterung.

      Wir gingen in die Gaststube, setzten uns an einen Tisch, suchten uns etwas von der Speisekarte aus und gaben die Bestellung auf. Während des Essens und auch noch danach, unterhielten wir uns über alles Mögliche und im Besonderen über die Expedition nach Afrika. Dann hatte ich eine Eingebung.

      »Sag mal, kennst du die junge Frau in der Bank?«

      »Na klar, das ist doch meine Tante, die Frau von meinem Onkel Josef«.

      »Gut, und was mag Sie besonders gern? Wie kann ich sie dazu überreden, etwas für mich zu tun?«, wollte ich eine Eingebung umsetzten. Was hatte ein kleines Geschenk schon alles bewirkt.

      »Oh, das ist gar kein Problem. Eine kleine Süßigkeit reicht aus, um sie um den Finger zu wickeln, so ein paar Pralinen, die es im Feinkostgeschäft am Markt gibt.

      Da steht sie voll drauf und wenn