Die Nachtwache. Mina Bialcone. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Mina Bialcone
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Книги для детей: прочее
Год издания: 0
isbn: 9783742757401
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wenn ich nicht zurückgekommen wäre. Bei der miesen Qualität unseres Silberpulvers konnte man glauben du willst mich umbringen und es wie einen Unfall aussehen lassen.«

      Er sah auf einen Stichwortzettel in seiner Hand. »Das Wetter ist eine gute Eröffnung, wenn ich mit Miss Buckingham rede, obwohl sich am Londoner Spätherbst ja nie viel änderte. Danach ein Kompliment zu ihrer Einrichtung und dann solltest du unbedingt erwähnen, dass ich mich, auf dem laufenden halte was die französische Malerei betrifft.«

      Bella hatte keine Ahnung was er sich zusammenfantasierte. Sein neuer Gehstock mit dem auffälligen Silberknauf in Form eines Totenkopfes balancierte auf seinen auf und ab wippenden Knien. Neunzehnjährige, wirken lächerlich mit Gehstöcken, auch wenn sie ansonsten sehr gut aussahen, wusste er das nicht?

      Sie plapperte und er hörte nicht zu. Er beobachtete sie stattdessen aus den Augenwinkeln heraus. Das machte er oft unbewusst, als wolle er sich vergewissern das sie noch da war. Ihr Anblick beruhigte ihn und er empfand dann einen seltenen Moment von Geborgenheit, den er so nicht kannte. Ihre Haut war dunkler, schimmerte seidiger, als das es die vom Kohlenruß verdeckte Sonne über dem Moloch London produzieren konnte. Die Farbe erinnerte ihn an den süßbitteren Kleehonig den ihm seine Tante immer schickte, die mit ihrer Hobbyimkerei die Nachbarschaft in Marlowe in Panik versetzte. Ohne die Tätowierungen wäre Bella jemand, nachdem sich die Leute umdrehen würden. Die Mitglieder der besseren Gesellschaft waren verrückt nach asiatischen Antiquitäten, nur das Bella nicht so alt war und kein Möbelstück. Sie könnte trotz ihres niedrigen Standes einen Landarzt um den Finger wickeln, hätte sie Charme und sähe sie einen nicht an, als wolle sie einen ohrfeigen. Keine Schelle die Damen in berechtigtem Zorn austeilen, ohne wirklich etwas anderes, als den Stolz zu verletzen, sondern eine, die einen ins Koma schickt. Sie war nicht sehr an ihrem Aussehen interessiert, was ihr schlichtes schwarzes Kleid und das vom Fahrtwind zerzauste Haar bewiesen. Sie trug nie einen Hut oder eine Haube, wie es sich gehörte. Aber auch in dieser schäbigen Aufmachung war sie hübsch. Aber was für ein Unterschied zu Lady Victoria Buckinghams Erscheinung, die in ihrer Jugend für mehr Duelle gesorgt hatte, als jede politische Meinungsverschiedenheit. Gekrönte Häupter hatten sich ihretwegen mit Pistolen beschossen und sich die Säbelklingen um die Ohren gehauen.

      »Hat sie ihre Einladung nicht auf besonders schönem Papier geschrieben? Und was für eine hübsche Handschrift sie hat. Ihre Lehrer müssen stolz auf sie sein.« Gilbert glaubte, dass eine schöne Handschrift fast so wichtig war, wie die Fähigkeit schreiben und lesen zu können. Außerdem vertrat er die Meinung, das eine Handschrift alles Wissenswerte über den Schreiber aussagte.

      »Gestern hat der besoffene Geist von gegenüber einen Heidenlärm veranstaltet und ich musste erst los und neues Silberpulver besorgen, als ich zurückkam, war er natürlich schon über alle Berge. Kaufst du unsere Ausrüstung im Rabatt Katalog von Hensons Brothers, um zu sparen?«

      Gilbert gab sich geschlagen. Bella fiel auf seine Taktik, mit etwas anderem, als den Gegenstand des Gesprächs zu antworten nie herein. Er konnte mit allem möglichen Unsinn antworten sie blieb, wie eine Dampflokomotive auf ihrem Gleis. »Was gibt es daran auszusetzen? Sie sind vom Ministerium zugelassene Ausrüstungshändler. Und Silber wird zurzeit überall gestreckt, es wird immer teurer und ich habe einen Etat einzuhalten.«

      Bevor er sich auf das langweilige Thema Etat einschießen konnte verlangsamte die Kutsche. Der Chauffeur drehte sich zu Bella, die mit dem Gesicht in Fahrtrichtung im offenen Gig saß. »Chapter Street junge Miss, macht einen Schilling. Gottes Segen würde ich euch wünschen, wenn ihr von der Nachtwache nicht alles lausige Christen wärt.«

      »Wir sind nicht dienstlich hier!«, versicherte sie zu schnell, um glaubwürdig zu wirken.

      Gilberts Augen weiteten sich, als die Kutsche vor einem eleganten dreistöckigen Stadthaus stehen blieb. »Sind das chilenische Honigpalmen in ihrem Vorgarten? Diese wunderbare Frau bringt es fertig, das man denkt, wir befinden uns in Neapel oder Florenz.«

      »Zum Teufel mit Honigpalmen und Florenz, du musst mir das Geld für das Silberpulver geben!«

      »Natürlich, meine Liebste. Möge es Geld vom Himmel regnen.« Gilbert sprang leichtfüßig aus der Kutsche und hielt ihr die Hand hin. Sie übersah seine Geste und hüpfte auf das Straßenpflaster. Sie zog den Mantel aus und drückte ihn Gilbert in die Hand, der ihn sich elegant in die Armbeuge legte. Sie zerrte an der Krioline ihres schwarzen Rocks herum, die sich unter der Lage Unterröcke verschoben hatte. Dann zupfte sie an ihrem Jäckchen.

      »Was, für ein niedlicher Trampel du bist!« Gilbert strahlte sie nach dieser seltsamen Beleidigung an und klopfte mit der Spitze des Gehstocks mehrmals auf den Boden.

      »Willst du ein Loch in die Straße bohren oder kündigst du unser Erscheinen an?«

      »Weder noch, der Stock dient zur Unterstreichung, von dem was ich jetzt sage. Misses Buckingham ist nicht nur irgendeine prominente Dame, sie sitzt neben der königlichen Loge im Royal Opera House und dabei ist sie zur Opern Saison nie in der Stadt. Sie ist Victorias liebste Hofdame, also benehme dich wie eine junge Lady.«

      »Kennst du sie?«

      »Frag doch nicht!«

      »Ich wette, du kennst sie gar nicht.«

      »Ha!«

      »Und kennst du sie nun?« Bella war ahnungslos, sie las keine Gesellschaftsseiten in den Zeitungen und wusste nicht, das die Namen Lady Victoria Buckingham und der seiner Stiefmutter sehr oft nebeneinander im Bericht über einen prächtigen Ball vorkamen.

      »Jeder kennt sie und ganz besonders ich«, meinte er, als habe er mehr, als nur Tee mit ihr getrunken. »Sie ist eine Lady, eine überragende Sängerin von geradezu himmlischer Schönheit.« Gilbert drehte sich um und strebte zum Hauseingang, als könne er es gar nicht abwarten sie zu sehen. Er zog an der Klingelschnur und überließ Bella die Kleinigkeiten, wie das Bezahlen der Kutschfahrt oder ihr zu sagen das Lady Buckingham ein Vampir war.

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