Автор: | Benjamin Webster |
Издательство: | Bookwire |
Серия: | |
Жанр произведения: | Языкознание |
Год издания: | 0 |
isbn: | 9783844270631 |
Er las ihn und sagte: „Kripo? Ich bin doch nur von der Leiter gefallen. Hat die AOK Angst ich mache Schwarzarbeit? Kommen sie rein, ich zeige ihnen wo es passiert ist. Liegt noch alles so da, habe nichts weggeräumt.“ Er ging voran und führte sie ins Wohnzimmer. Er fuhr fort: „Sehen sie da liegt noch alles. Dieser blöde Dübel wollte einfach nicht halten, da habe ich mit dem Hammer nachgeholfen, was auch nichts half. Seit wann ist dieKrankenkasse so hinter ihren Beitragszahlern her?“ Leni: „Wenn sie uns hätten ausreden lassen, wüssten sie warum wir hier sind. Also der Form halber, sie sind Jens Dahlke und arbeiten in der DB Bank?“ Er nickte nur zustimmend. Leni fuhr fort: „Wir sind hier, weil wir den Mordfall Jana Hoffmann ermitteln und haben ein paar Fragen an sie.“ Jens Dahlke setzte sich und fragte nach: „Mord an Jana Hoffmann? Was ist passiert?“ Micki: „Sie waren doch mit Frau Hoffmann zusammen. Wann haben sie sie zum letzten Mal gesehen oder gesprochen?“ Jens: „Mein Gott, das ist bestimmt ein halbes Jahr her. Verdächtigen sie mich etwa, mit ihrem Tod etwas zu tun zu haben?“ Leni: „Herr Dahlke, das hier ist eine Befragung und keine Vernehmung. Wir wollen uns nur ein Bild davon machen, wie Jana Hoffmann so in der Vergangenheit gelebt hat und wer mit ihr zusammen war. Erzählen sie doch etwas von ihrer Beziehung mit ihr. Sie waren doch mit ihr zusammen, oder nicht? Wie haben sie Frau Hoffmann kennen gelernt?“ Jens: „Wir haben uns in der Bank kennen gelernt. Sie war Kundin bei uns. Sie kam eines Tages zu mir an den Schalter. Ich bin normalerweise nicht am Schalter, sondern in der Kundenbetreuung tätig. Jana ist mir sofort aufgefallen, war Sie doch so elegant und weiblich gekleidet. Sie machte bei mir einige Überweisungen. Da habe ich sie einfach einmal gefragt, ob sie das nicht auch Online machen möchte, obwohl ich das nicht so schön fände, weil mir sonst der Anblick einer wunderschönen Frau fehlen würde. Ich habe ihr die Software mitgegeben und ihr gesagt, dass ich ihr helfen würde, wenn sie Probleme mit der Installation hätte. Noch am selben Abend hat sie mich angerufen und bat mich bei vorbei zu kommen, weil sie mit der Software nicht zu Recht kam. Ich bin zu ihr hin und habe alles installiert und ihr es erklärt, wie man die Software handhabt. Dann haben wir uns noch einige Male getroffen und sind ausgegangen. Nach einem Monat waren wir ein Paar. In der ersten Zeit habe ich immer gedacht, sie lege viel Wert auf meine Meinung. Jeden Tag kam sie mit neuen Fragen und Vorschlägen, was ihr Geschäft betraf. In Wirklichkeit wollte sie von mir eigentlich nur, die Marktchancen ihrer Ideen analysiert haben. Sie wollte einfach das OK dafür, aus wirtschaftlicher Sicht haben. Nehmen sie doch z.B. den Support für fremde Firmen. Ich habe ihr gesagt, es ist doch ganz egal für wen du den Support übernimmst. Setzte ein paar Leute hin die Betriebsanleitungen für Drucker oder Waschmaschinen lesen können und lasse sie einfach die Fragen der Kunden, für zwei Euro die Minute beantworten. Jetzt rechne dir aus was der Mitarbeiter in der Stunde kostet und was er bringt. Gebe ihm neun Euro die Stunde und der Typ ist Happy, weil er einen Euro über Tarif verdient. Und das multiplizierst du dann Mal 100 und schon hast du in einem Jahr wieder eine Million mehr in der Kasse. Das hat sie dann auch getan. Ihre Ideen, waren in Wirklichkeit, immer die Ideen der anderen. Sie hat sie nur umgesetzt. Zum Schluss habe ich das nicht mehr mitgemacht und habe mehr Privatsphäre von ihr verlangt. Das ging auch eine Weile gut, bis zu dem Tag an dem ich ihr einen Antrag machte. Mann, war ich verliebt in diese Frau. Ich habe ihr einen sündhaft teuren Diamantring gekauft. Ein Kunde von uns ist Juwelier, der hat mir den Ring günstiger gegeben. Ich bin an dem Abend vor ihr auf die Knie gegangen und habe um ihre Hand angehalten. Sie glauben nicht was dann los war. Sie ist völlig ausgetickt. Zuerst hat sie geschrien und mich auf das übelste beschimpft und beleidigt, dann flogen Gegenstände und zum Schluss wurde ich geschlagen und hinausgeworfen. Das war der Schock meines Lebens. Am nächsten Tag habe ich meine Klamotten geholt. Den Rest hat sie mir mit der Spedition bringen lassen. Dinge die wir gemeinsam gekauft hatten und sie behalten wollte, hat sie mir großzügig bezahlt.“ Micki: „Wie viel hat sie ihnen dafür gegeben?“ Jens: „Insgesamt 6000.- Euro. Zuerst wollte ich ihr das Geld wieder zurück schicken. Aber mein Abteilungsleiter hat mich davon abgehalten. Zum Glück, muss ich sagen. Warten sie, den Ring habe ich immer noch.“ Er stand auf und kramte in einer Schublade des Sideboards. Dann zog er eine kleine Schachtel heraus und öffnete ihn. Zum Vorschein kam ein eineinhalb Karäter, gefasst von mehreren Brillanten. Eingearbeitet in Platin. Ein schönes Stück. Jens: „Falls sie sich einmal ein solchen Ring kaufen möchten, über den Preis kann man verhandeln.“ Leni: „Ein sehr schöner Ring. Sie haben einen guten Geschmack. Wie lange waren sie denn mit Jana zusammen?“ Jens: „Sechs Monate und sechs Tage. Mann, war das eine Frau. Wow! Aber sagen sie, wie wurde sie getötet?“ Leni: „Sie wurde erwürgt, von Sonntag auf Montag Nacht. Wo waren sie eigentlich in dieser Zeit?“ Jens: „Dieses Wochenende? Da war ich bei meiner Schwester in Heidelberg. Sie hatte am Samstag Geburtstag und da geht es immer hoch her. Ich sehe sie ja so selten, vielleicht zweimal im Jahr. Weihnachten und Geburtstag, mehr Zeit habe ich nun einmal nicht. Ja und am Sonntagabend bin ich wieder nach Hause gefahren. Ich bin gegen acht angekommen und dann in meine Stammkneipe, vorne an der Ecke, Essen gegangen. Um 23:00 Uhr war ich wieder zu Hause.“ Micki: „Und wie heißt die Kneipe?“ Jens: „Das ist der „Kleine Kurfürst“. Die haben jeden Tag zwei Stammessen und führen eine gut bürgerliche Küche. Preiswert ist es auch.“ Micki: „Bitte geben sie uns noch die Telefonnummer ihrer Schwester. Kennen sie noch andere Freunde oder Freundinnen von Jana?“ Sven: „Sie ist regelmäßig mit ihrer Freundin Sarah weggegangen. Nachnamen weiß ich nicht mehr. Ach ja, ihre beiden Partner, mit denen ist sie auch öfters ausgegangen, meistens zum Essen. Ansonsten fällt mir niemand mehr ein, tut mir leid.“ Leni: „Hatte sie spezielle Vorlieben oder Hobbys?“ Jens: „Das einzige was sie immer im Kopf hatte, war ihre Firma, sonst nichts. Selbst am Wochenende war sie immer eine Stunde mit der Firma verbunden. Hobbys hatte sie keine. Für sie war nur die Firma und Kohle wichtig. Ich habe ja gewusst wie viel sie auf ihrem Konto hatte, aber mir war das immer egal, dass sie so gut verdiente. Aber wie gesagt, nach unserer Trennung hat sie ihr Konto gleich am nächsten Tag gekündigt und ist zur Badischen Zentral Bank gegangen.“ Leni notierte sich noch die Nummer von Svens Schwester und verabschiedete sich von ihm und wünschte ihm gute Besserung wegen seinen gebrochenen Arm. Der nächste Weg führte sie in die Gaststätte Kleiner Kurfürst, am Ende der Straße. Der Wirt und die Bedienung bestätigten, dass Jens Dahlke bis 23:00 Uhr hier war. Somit konnten sie, wenn seine Angaben von der Schwester bestätigt wurden, wieder einen von ihrer Liste der Verdächtigen streichen. Jetzt blieb nur noch Heiko Weiss übrig, der letzte Freund oder Liebhaber, der mit Jana zusammen war. Da der aber mit Sicherheit bis am Abend arbeitete, wollten sie erst andere Dinge überprüfen. Sie wollten auf jeden Fall noch einmal in die Wohnung von Jana gehen. Vielleicht hatten sie doch etwas übersehen. Bei der Gelegenheit, wollten sie auch den Briefkasten leeren und noch einmal bei Mario Jukitsch vorbei gehen. Schon beim einbiegen in die Herrmannstraße, sahen sie dass ein Abschleppwagen, wieder einmal einen Falschparker auflud. Leni und Micki fiel sofort Politesse Hohner ein. Aber die machte hier keinen Dienst. Die beiden suchten sich einen regulären Parkplatz, um nicht wieder Schwierigkeiten zu bekommen. Micki hatte die Schlüssel der Wohnung von Jana und schloss die Eingangstür auf. Danach suchte sie den Briefkastenschlüssel und öffnete ihn. Es lagen mehrere Briefe und Werbung darin. Ein Brief stach ihnen gleich ins Auge. Es war ein Kondolenzbrief. In einem normaler Briefumschlag, hatte aber einen schwarzen Rand. Sie fragten sich gleich, wer schickt einer Toten solch einen Brief? Jana hatte ja keine Familie oder Freund, mit dem sie zusammen lebte. Sie gingen hoch in die Wohnung und setzten sich an den Küchentisch. Beide zogen sich Handschuhe an und Micki nahm ein spitzes Küchenmesser aus dem Messerblock. Vorsichtig schnitt sie den Umschlag auf. Darin war eine Karte, die den gleichen schwarzen Rand hatte, wie der Umschlag. Mit den Fingerspitzen zog die die Karte heraus. Micki las vor: „Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein!“ Jesaja 43.1. Sie las ihn noch einmal vor. Den beiden war klar, dass dies kein Kondolenzbrief war, sondern eine Botschaft des Mörders. Leni zog eine Plastiktüte aus ihrer Jacke und verstaute sie darin. Micki fragte: „Was ist dass denn? Haben wir es mit einem religiösen Spinner zu tun?“ Leni: „Ich kann es dir nicht sagen. Er beschreibt einfach nur, in biblische Worte verpackt: Ich habe dich ausgewählt und dann getötet. Ich bin nicht Bibelfest und weiß nicht um was es an dieser Stelle geht. Aber ich glaube, dass der Satz nichts mit Jesaja zu tun hat. Er hat ihn speziell für seinen Zweck gesucht und wie wir sehen, auch gefunden.“ Micki: „Und was soll das bringen? Wenn man den Satz wörtlich nimmt, sagte er nichts anderes als: Ich habe dich gesucht und gefunden und ab jetzt gehörst du mir.“ Leni: „Und dass