SOKO Jana Hoffmann. Benjamin Webster. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Benjamin Webster
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783844270631
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da ist es doch Pflicht zu helfen. Also fangen sie gleich an, bevor der Betrieb größer wird.“ Sie standen auf und Kim Li Ming begleitete sie hinaus. Dann fragte sie Li Ming, ob er es erlauben würde ein Foto von Jana aufzuhängen, für den Fall das eines der Gäste sie wiedererkennen würde. Er hatte nichts dagegen. Er empfahl die Bilder auch in den Toiletten aufzuhängen, da fast jeder Gast einmal am Abend, diese Örtlichkeit aufsuchen würde. Micki hängte gleich den Steckbrief von Jana auf. Leni fing inzwischen mit der Befragung des Personals. Den Anfang machte sie mit dem Barmann Florian Meinhard. Er war 28 Jahre alt und wohnte in Karlsruhe. Leni legte ihm Janas Bild hin und fragte ihn: „Können sie sich noch an diese Frau erinnern?“ Florian antwortete: „Ja klar. Sie war am Freitag hier an der Ecke gesessen. Aber sie war nicht allein, eine andere Frau war in ihrer Begleitung.“ Leni legte das Foto von Sarah Klimm daneben. Florian tippte mit dem Finger darauf und fuhr fort: „Genau, die war mit ihr. Zuerst sind sie hier an der Ecke gesessen, haben sich aber später an den kleinen Tisch neben den Kamin gesetzt.“ Leni: „Hatten die beiden Kontakt mit anderen Gästen?“ Florian: „Als sie hier gesessen sind, haben sie zwei Typen angemacht. Sie wollten aber nichts von ihnen wissen und setzten sich dann an den kleinen Tisch. Die Typen hatten es aber nur auf ihre Plätze an der Bar abgesehen, wie der eine später sagte.“ Leni: „Kannten sie die beiden?“ Florian: „Nein, die waren, denke ich, zum ersten Mal hier.“ Leni: „Haben die zwei sie danach in Ruhe gelassen?“ Florian: „Soweit ich gesehen habe, ja. Ich habe sie ja nicht die ganze Zeit beobachtet, weil noch andere Gäste an der Bar saßen. Aber fragen sie doch einmal Kylie, die hat sie am Tisch bedient.“ Leni bedankte sich und holte sich Kylie an die Bar. Sie hieß Kylie Morgan und war Schottin. Die 34 jährige hatte einen netten englischen Akzent, was bei den Gästen sehr gut ankam. Leni fragte sie das Gleiche wie zuvor Florian. Sie sagte aus, dass die beiden am Tisch neben dem Kamin saßen. Sie hat nicht beobachtet, dass sie von irgendwelchen Männern belästigt wurden. Auch die Uhrzeit, wann sie gingen, konnte sie nicht mehr genau sagen. Im Großen und Ganzen, bestätigte sie nur die Aussage ihres Kollegen Florian. Micki befragte die anderen beiden Bedienungen, die aber nichts gesehen oder gehört hatten. Sie beendeten die Befragungen und verließen das Noble House. Inzwischen war es schon 20:00 Uhr. Sie beschlossen Feierabend zu machen. Es war ein langer Tag für die beiden geworden. Morgen mussten sie dann ins Big Apple, da würde es wieder später werden, deshalb wollten sie erst um 9:00 Uhr ins Büro gehen, schließlich gibt es ja Gleitzeit. Um Punkt 9:00 kamen Leni und Micki ins Büro. Es war nicht zu überhören, dass hier die Hölle los war. Überall klingelten die Telefone. Leni war kaum in ihrem Büro, da kam auch schon Biene herein und sagte: „Wir brauchen dringend noch zwei Leute. Die Telefone stehen nicht mehr still. Alldauernd kommen Anrufe wegen des Unfalls der Kleinerts herein. Gestern hat doch Wulf im KA3 Fernsehen im wöchentlichen Polizeibericht, aufrufe wegen Jana Hoffmann und des Unfalls gemacht. Wir haben von 8:00 Uhr bis jetzt über 100 Anrufe bekommen. Das meiste davon war wegen den Kleinerts. Sie sagen alle aus, dass es scheinbar ein Rennen auf der B 10 gab. Es sollen mindestens 50 Fahrzeuge daran beteiligt gewesen sein. Auch im Fall Hoffmann hatten wir einige Anrufe, die Jana an dem Abend im Big Apple gesehen hatten. Ich liste alles auf und gebe sie dir nachher.“ Leni: „Warum weiß ich nichts davon, dass Wulf einen Aufruf im KA3 gemacht hat? Ich dachte, er wollte heute Nachmittag eine Pressekonferenz geben?“ Biene: „Er kam gestern gegen 16:30 Uhr und hat es uns gesagt. Ihr wart ja schon unterwegs. Er wollte euch selbst anrufen. Hat er das nicht getan?“ Hinter ihr stand plötzlich Kriminalrat Wulf und meinte: „Nein, das hat er nicht. Guten Morgen die Damen. Entschuldigung, das habe ich verschwitzt. Ich hatte gestern Abend so viele Termine, das ich gar nicht dazu kam ihnen Bescheid zu geben, Frau Herbst. Erst als ich aus dem Sender von KA3 herauskam, fiel es mir wieder ein. Da es aber schon 23:00 Uhr war, wollte ich sie nicht mehr stören. Ich habe ja auch nicht mit einer solchen Reaktion gerechnet. Ich hole noch zwei Beamte vom Streifendienst dazu, die können sich dann um die Telefone kümmern, damit sie sich den weiteren Ermittlungen widmen können. Die beiden Kommissare Kramer und Langer, werden sie dabei unterstützen. Setzen sie die beiden ein, wo immer sie wollen. Das hier hat jetzt Priorität. So, ich muss jetzt zu Oberstaatsanwalt Wenger, also bis später.“ Er sagte es und weg war er. Biene meinte: „Uh, der hatte aber einen Zahn drauf. Übrigens haben Kramer und Langer gestern auch länger gemacht. Sie haben sie die Aufnahmen aus dem Wildpark Stadion angesehen und wie es aussieht waren Schneider und Johanson nicht im Stadion. Sie haben sie auf den Videos nicht entdeckt. Und hier sind die Adressen und Daten der drei Verflossenen von Jana Hoffmann.“ Sie legte einige Blätter auf den Tisch. Leni sagte: „Danke Biene. Gut, dann fangen mit der Besprechung an, sobald die Kollegen vom Streifendienst da sind. Gebe bitte Kramer und Langer Bescheid. Danke Biene, wenn wir dich nicht hätten, wir würden glatt im Chaos ertrinken.“ Sie verließ das Büro und Micki kam herein. Micki fragte: „Du hattest Recht gehabt. Die beiden waren nicht im Stadion. Statten wir ihnen einen Besuch ab?“ Leni: „Nein, wir bestellen sie ein. Ich rufe sie gleich an.“ Sie nahm den Telefonhörer in die Hand und wählte die Nummer der Firma CSC. Anna, die Sekretärin der beiden war am anderen Ende der Leitung. Sie meldete sie und Leni sagte: „Hallo Anna hier ist Leni Herbst vom K1. Ist einer der beiden Chefs zu sprechen?“ Sie verband Leni mit Lukas Schneider. „Schneider, was kann ich für sie tun, Frau Herbst? Ist etwas nicht in Ordnung?“ Leni: „Nein, nein. Ich wollte sie beide nur bitten, heute noch im Präsidium vorbei zu schauen. Sie kennen das ja mit dem lästigen Papierkram. Sie müssen nur noch das Protokoll unterschreiben, damit der Amtsschimmel was zu wiehern hat. Wann passt es ihnen am besten? So gegen 14:00 Uhr würde es mir am besten passen, weil ich danach wieder unterwegs bin.“ Schneider: „14:00 Uhr, warten sie ich schaue gerade nach. Ja das geht. Wir kommen ins Präsidium. Also bis heute Nachmittag.“ Er legte auf, ballte die Fäuste und meinte: Ja, sie hat es geschluckt. Ich bin ein Genie. Der Einfall mit dem Fußballspiel war genial. Wenn er sich da Mal nicht täuschte. Micki schnalzte mit der Zunge und meinte: „Du bist ja richtig hinterfotzig. Du kannst die beiden doch nicht unter falschen Voraussetzungen hier ins Präsidium bestellen?“ Leni: „Wieso? Ich lasse sie ihre Aussagen unterschreiben und dann setze ich sie vor einen Monitor und lasse sie die Aufnahmen von den Überwachungskameras ansehen. Sobald sie sich darin sehen, geben sie Bescheid und können gehen. Sie wissen ja, dass sie nicht darauf sind, also werden sie sich die Aufnahmen gezwungener Maßen ansehen. Sie werden darauf hoffen, dass zwei Typen darauf zu sehen sind, die ihnen ähnlich sehen. Alles andere ergibt sich dann.“ Micki: „Und wenn sie ihre Anwälte holen?“ Leni: „Dann können die gleich mitschauen. Wir sagen, dass wir ihr Alibi, wegen dem Mord an ihrer Partnerin brauchen, schließlich hätten sie ein Motiv. Denn das Alibi vom Samstag ist mehr als dürftig. Sie geben sich gegenseitig ein Alibi, was eher wie eine Verdeckung einer Straftat aussieht. So wir sollten nun langsam zur Besprechung kommen, sonst packen wir das heute nicht mehr.“ Nach der Besprechung, gingen sie zuerst noch einmal in die KTU, die neben der Pathologie lag. Dr. Willi Seiler erwartete sie bereits. Nach der Begrüßung, fing er gleich an zu berichten: „Wir haben jetzt alle Ergebnisse der Spuren aus Jana Hoffmanns Wohnung und ihrem Wagen zusammen. Es sieht nicht gut aus. Wir haben keinerlei Fremd D N A gefunden, weder in ihrer Wohnung noch in ihrem Wagen. Wir haben im Wagen nur Fingerspuren von Frau Hoffmann und ihrer Freundin Sarah Klimm gefunden. Außerdem noch ein paar Hundehaare, die auf der Kleidung der Toten hafteten. Scheinbar hatte sie einmal einen Hund im Wagen befördert. Beim Schließzylinder konnten wir klar sagen, dass der Kleber am Sonntagabend aufgebracht wurde. Auf den genauen Zeitpunkt kann ich mich aber nicht festlegen. Beim vaginalen Abstrichen, konnten wir auch keine D N A Anhaftungen finden. Die Chlorbleiche, hat alles zunichte gemacht. Der gleiche Befund ist auch beim Einsatz des Montageschaums festzustellen. Dort hat die chemische Reaktion der beiden Komponenten des Schaumes, alles Spuren zerstört. Es tut mir leid, dass ich keine besseren Nachrichten für euch habe. Die Bilder von der Kamera, die eure Politesse gemacht hat, sind fertig. Vielleicht ist das ein Trost für euch.“ Leni und Micki war die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. Sie hatten alle darauf gehofft, etwas zu finden. Nur eine kleine Hautschuppe, einen Teil von einem Fingerabdruck, oder wenigstens ein Haar. Nur einen kleinen, klitzekleinen Hinweis, auf den Mörder von Jana Hoffmann. Die Hundehaare stammten eindeutig von dem Hund ihrer Freundin Sarah Klimm. Außer den Bildern, die Frau Hohner geschossen hat, war nichts Verwertbares dabei. Die Bilder dienten aber auch nur, zur Beweissicherung für die illegale Beschäftigung von Arbeitnehmern. Toll, ganz toll, dachte sich Leni. Eine ganze Abteilung jagt einen Mörder und überführt stattdessen einen Pizzabäcker der Schwarzarbeit. Hoch lebe der Erfolg, auch