Leichenwasser. Christina Kreuzer. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Christina Kreuzer
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783741852022
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      Verlag epubli GmbH Berlin

      www.epubli.de

      Mein Buch

      Im Starnberger See schwimmt die Leiche von Walter Rosenberg, dem Vorstandsvorsitzenden eines bekannten Porzellanherstellers. Dem Toten fehlt das Herz. Hauptkommissar Robert Dippold, der von allen Kollegen nur „Boschi“ genannt wird, ermittelt im zweiten Starnberg Krimi, mit seiner taffen, jungen Kollegin Juliane von Jettenbach, zu der alle nur „Jette“ sagen, in alle möglichen Richtungen. Als Verstärkung wird ihnen der junge Kollege Frank Maisetschläger zugewiesen, der frisch von der Polizeischule kommt. Dann wird eine schwer verletzte Frau in Tutzing aufgefunden. Ihr fehlt eine Niere. Treibt ein irrer Serienkiller sein Unwesen oder hat die Organ-Mafia ihre Hände im Spiel? Die Kommissare tappen lange Zeit im Dunkeln. Erst als die Feuerwehr eine verkohlte Leiche in einem brennenden Wohnmobil entdeckt, kommen sie dem Mörder auf die Spur.

      Die Autorin

      Christina Kreuzer, Jahrgang 1957, in einer Kleinstadt in Oberfranken geboren, wohnt seit 2005 in Inning am Ammersee. Nach ihrem ersten erfolgreichen Heimatkrimi „Druidenweihe“ im Januar 2015 ist dieses Buch der zweite Starnbergkrimi mit den Kommissaren Dippold und Jettenbach.

      Christina Kreuzer

      Leichenwasser

      Ein Starnberg Krimi

      Die Personen und die Handlung des Buches sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit tatsächlichen Begebenheiten und lebenden oder verstorbenen Personen wären rein zufällig.

      Titelbild

      „Starnberger See“ Aquarell von Gisela Preuß

      Copyright © 2016 Christina Kreuzer

       Verlag epubli GmbH Berlin, www.epubli.de

      Die Personen:

      Hauptkommissar - Robert Dippold - „Boschi“

      Kommissarin - Juliane von Jettenbach - „Jette“

      Kommissar - Frank Maisetschläger - „Meise“

      Revierleiter - Josef Brandl - „Sepp“

      Polizeiobermeister - Sascha Meier

      Polizeiobermeister - Christian Müller

      Oberstaatsanwalt - Franz Höglmeier

      Leiter der Spurensicherung - Dr. Wolfgang Reiter

      Polizeipsychologe - Dr. Wilfried Brenner

      Chefarzt Hömeda GmbH - Professor Ignaz Höpflinger

      Ehefrau - Dr. Alina Höpflinger

      Adoptivsohn - Max Limmer

      Chefarzt KKH Haar - Professor Heinrich Schlüter

      Sägewerksbesitzer - Peter Liebherr

      Vorsitzender der Rosenberg AG - Walter Rosenberg

      Ehefrau - Inge Rosenberg

      Putzfrau - Rosa Fuchsgruber

      Rumäne - Adrian Radu

      Rumäne - Marius Bogdan

      Rumänin - Liana Popescu

      Rumänin - Alexandra Faimosu

      Deutschrusse - Maksin Wolkow

      Prolog

      D

      er Regen hatte endlich aufgehört und im Westen des Starnberger See ging die Sonne unter. Der gleißende Mittelpunkt am Horizont verglühte in verschiedenen gelb-orange-roten Farbtönen und tauchte die Kieselsteine am Strand in funkelnde Rubine. Kleine, weiße Schäfchenwolken umrahmten den aufgehenden Mond und kündigten schönes Wetter an. Die Luft war klar und rein und eine leichte Brise formte seichte Wellen in den See. Peter Liebherr, der größte Sägewerksbesitzer im Landkreis saß unweit des Seehotels Leoni auf der Terrasse seines herrschaftlichen Anwesens und hielt ein Glas teuren Rotwein in die letzten Sonnenstrahlen. Direkt neben dem ehemaligen Playboy der High Society stand eine große Sauerstoffflasche, deren durchsichtige Kunststoffschläuche zur Nase des 60-jährigen Industriellen führten. Er zuckte leicht zusammen als sein Handy klingelte. Mühselig ergriff der schwer Übergewichtige das Telefon und sah auf die SMS-Nachricht auf dem Display. Schlagartig verwandelten sich seine nach unten hängenden Mundwinkel zu einem freudigen Grinsen. Seine Hand griff nach dem Horizont, als wollte sie die untergehende Sonne festhalten. Das Rauschen der Wellen und die friedvolle Stille wurden durch einen Jubelschrei unterbrochen. „Ja! Leben, ich darf weiter leben!“

      Kapitel 1

      I

      n der ersten Juniwoche wurde Hauptkommissar Robert Dippold nach einer Reha und seinen verdienten Urlaub in Südtirol auf dem Polizeikommissariat in Starnberg herzlich begrüßt. „Hallo Boschi! Schön dass du wieder bei uns bist“, freute sich Dienststellenleiter Josef Brandl. „Wie geht es deiner Hand?“

      „Hallo Sepp! Mir geht es prima! Da, schau her! Der kleine Finger fehlt halt, aber es stört mich nicht - außer bei Föhn, da vermiss ich ihn! Hauptsache ich kann die Hand und die anderen Finger schmerzfrei bewegen.“ Boschi fiel auf die Knie, streifte seine rot-weiß geringelte Häkelmütze vom Kopf und reichte seinem Revierleiter wie bei einem Begrüßungszeremoniell im 19. Jahrhundert, galant seine linke Hand. „Erlaub er sich aber ja nicht meine Hand zu küssen. Haha!“

      Genau in diesem Moment öffnete sich die Tür und Kommissarin Juliane von Jettenbach kam beladen mit einer riesigen Einkaufstüte zur Arbeit. „Josef, ich… Hallo, Boschi! Boschi! Ich hab dich so vermisst. Schön, dass du wieder im Dienst bist und dass es dir so gut geht. Du brauchst aber nicht gleich vor mir auf die Knie fallen. Das müsste eigentlich ich machen, um mich bei dir zu bedanken. Komm steh auf und lass dich drücken!“ Juliane von Jettenbach erinnerte sich an die todesmutige Rettungsaktion von Boschi, als er sie aus den Klauen eines verrückten Serienkillers befreit hatte.

      „Jette!“ Hauptkommissar Dippold sprang sofort auf und drückte seine junge Kollegin herzlich. „Schau! Alles gut mit meiner Hand!“ Dabei spreizte er die angenähten Finger und formte abwechselnd eine Faust. „Wie neu! Den Mittel- und den Ringfinger hams mer wieder richtig angepappt. Die beiden Finger sind genauso beweglich wie vorher und den kleinen Finger braucht mer net unbedingt.“

      „Ach geh zu!“ Jette benutzte Boschis erstaunten fränkischen Ausruf.

      „Hey, willst du mich nachmachen? Nur ich darf so „babbln“, haha!“ Boschi erhob warnend seinen Zeigefinger und freute sich darüber, dass ihn seine Kollegin so täuschend echt nachäffte.

      Revierleiter Josef Brandl stand grinsend daneben, zog seine Hose über den Bauch und richtete korrekt seine Dienstkleidung. Seit Jahren versuchte er schon abzunehmen, doch mit Innendienst und Schreibtischarbeit war das ein hoffnungsloses Unterfangen. Er hatte in Boschis Abwesenheit die Dienstpläne koordiniert und der noch unerfahrenen Kommissarin Juliane von Jettenbach bei der Führung des Kommissariats geholfen. „Haha! Bevor ich auch noch zum Franken werde, machen wir lieber Brotzeit. Ich hab frischen Kaffee gekocht! Kommt, wir haben uns viel zu erzählen!“

      Während sich alle eine Haferltasse Kaffee einschenkten, berichteten der Revierleiter und Jette von den Ereignissen auf der Polizeiinspektion Starnberg. Seit der Mordserie des Pilsensee Killers Angus Streitberger, der den Landkreis in Angst und Schrecken versetzt, fünf Menschen grausam geköpft, Jette entführt und Hauptkommissar Dippold schwer verletzt hatte, war endlich wieder Ruhe und Normalität auf der Dienststelle eingekehrt.

      „Die Leiche vom Streitberger ist in meiner Abwesenheit nicht aufgetaucht?“, fragte Boschi während er sich eine filterlose Zigarette anzündete.

      „Nein, bis heute nicht! Das Ufer des Kienbachs, die Mündung in den Ammersee und die Bucht von Herrsching haben wir dreimal durchkämmt. Sogar mit einem Hubschrauber mit Wärmebildkamera wurde alles abgesucht. Nichts! - Keine Spur vom Killer“, beantwortete Sepp Brandl Boschis Frage und kaute dabei auf