Die heilige Geometrie der Metatron-Pyramide. Norbert Barthelmess. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Norbert Barthelmess
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Сделай Сам
Год издания: 0
isbn: 9783738026962
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White Christmas von Bing Crosby auflegen, damit wir mit der Bescherung beginnen können!“ Alle warteten auf das Lied White Christmas , nur ich nicht. Mit zitternden Händen tat ich so als wenn ich ihn angeschlossen hätte. „Ich höre nichts Norbert!“ Kannst du auch nicht ohne Kabel, dachte ich. „Ich finde die Platte nicht!“ fiel mir ein. Vater wusste wo sie war. „Hier, leg sie auf!“ Oh Gott hilf, aber er half nicht.

      Ich zog die Platte aus der Hülle und wollte sie auflegen. Da kam die Idee das Plattenkreuz herauszunehmen. Denn Sie müssen wissen, dass die Singleplatten in der Mitte ein Kreuz hatten, das eingesteckt wurde. Raus damit. „Mutter, das Kreuz fehlt! Ich finde das Kreuz nicht!“ Gerettet, denkste. Vater wusste wo noch eins war. Wie lange dauert das denn noch? Kein Ton kam aus der Kiste. „Du Mutter, ich glaube der Plattenspieler ist kaputt!“ „Das kann nicht sein. Mandy schau mal!“ Vater schaute und bemerkte, dass das Kabel abgeschnitten war.Jetzt bekommst Du eine gelatscht dachte ich, als sein ernster Blick mich traf.

      „Was ist jetzt?“ sagte erzürnt meine liebliche Mutter. „Er ist kaputt“, sagte Vater und lächelte mich an. An diesem Abend war es trotz allem und das ohne White Christmas von Bing Crosby, ein ganz passables Weihnachtsfest.

      Ich möchte betonen, dass wir mit unserem Adoptivvater ganz gut zurechtkamen. Er stand halt einfach unter dem Pantoffel seines Feldwebels. Meine Mutter war halt für mich zu der Zeit ein Schlägertyp; Kahn voll und das schon um 10 Uhr.

      Da wusste sie einfach nicht mehr was sie tat. Ihre Sicherungen hatten dann schnell einen Kurzschluss. „Mandy jetzt schlägst Du mal zu. Mir tun jetzt schon die Hände weh!“ Ja der Federwisch, der eigentlich zum Abstauben vorgesehen war, wurde zweckentfremdet. Das hatte er sich bestimmt so auch nicht ausgemalt, der Staubwedel. Auf meinem Arsch bildete sich zum Schutz schon eine Hornhaut. Meine Schwester stand daneben und weinte. Sie tat mir leid und sie dachte mein armer Bruder. Vater ging mit mir in den Abstellraum. Ich kam mir vor als wenn ich zum Schafott geführt werde. „Schrei!“ sagte Vater und ich schrie. Vater schlug daneben. Schrei weiter sagte er leise und ich schrie mindestens 10 mal. Das war meine vorgesehene Schlägedosis. Danach wollte Sie das Schlagergebnis begutachten. Vater sagte betont: „Jetzt lass es gut sein!“ Für mich war diese Frau hochgradig psychisch krank.

      Es gab eine Situation wo sie schlug und schlug. Der Schmerz war so stark, dass ich den Schmerz weitgehend ausschaltete. Das konnte ich mittlerweile schon, in dem ich mich in die Anderswelt versetzte. Paff, der Schlag sass, so dass ich in der schmerzenden Wirklichkeit wieder ankam. „Schlag doch weiter zu!“ schrie ich sie an. „Schlag mich doch tot du kranke Frau!“ Ich schaute sie an und sah zum ersten Mal in die Seele eines Menschen. Das was ich für einen Bruchteil gesehen hatte, war eine verbitterte kranke Seele, und ihr Mann war daran Schuld und wie Schuld er daran war.

      „Du tust mir leid“ sagte ich zu ihr.

      Sie erschrak, zuckte und lies von mir ab.

      Das war das letzte Mal, dass sie mich schlug.

      In dieser Nacht hatte ich einen Klartraum. Wir standen vor einem ausgehobenen Grab. Die Sonne schien. Vater weinte. Ich schaute mich verdutzt um. Es standen ein paar Menschen um dieses Grab herum. Auf einem Kranz stand der Name Maria Barthelmess - Ruhe in Frieden. Ich erschrak. Der Sarg wurde herabgelassen. Ich spürte gleichzeitig eine innere Zufriedenheit und Trauer als ich eine Rose auf ihren Sarg fallen ließ. Diese Szene wirkte überstrahlt unwirklich und anderseits aber doch real. Ich spürte die Sonne auf meiner Haut, gemischt mit einem Hauch von Wind. Ein Vogelzwitschern unterstrich die unheimliche Zeremonie. Es war ein Klartraum, der sich 23 Jahre später fast detailgenau verwirklichte.

       In eigener Sache

      Wie kann es sein, dass das was man vor dreiundzwanzig Jahren in einem Klartraum erlebt hat, zur Wirklichkeit wird? Kann es sein, dass Klarträume und unsere materielle Realität den gleichen Stellenwert haben, nur mit dem einen Unterschied, dass man in Klarträumen keinen alternden materiellen Körper hat? In gewisser Weise habe ich eine Reise in die Zukunft unternommen. Meine Überzeugung ist, dass wir zeitreisende Klarträumer sind. Wir leben momentan in einem materiellen bewussten Traum, der uns noch nicht bewusst geworden ist. Klarträumer sind Menschen, die in Begriff sind ihr Bewusstsein zu erweitern, in den Träumen zu agieren, Informationen abzugeben und aufzunehmen. Sie können Zeitreisen unternehmen ohne materiellen Körper und somit in Lichtgeschwindigkeit ihr Bewusstsein ausdehnen.

      Was das Universum in dieser Sekunde auch vollzieht,

      es gibt mehr Dinge zwischen Himmel und Erde, als Eure Schulweisheit sich träumen lässt. Diese Aussage liess bereits William Shakespeare seinen Hamlet zu Horatio sagen.

      Ich hatte wieder einmal eine Woche Hausarrest. In meinem Kinderzimmer richtete ich mittlerweile ein Forschungslabor ein. Not macht erfinderisch.

      Es waren vor allem kaputte Elektrogeräte, die ich zu neuem Leben erweckte. Als ich mich im Keller meiner Eltern so umschaute, fand ich ein altes Telefon, so eins mit Wählscheibe. Ein Kabel hing auch noch dran. Das Innenleben war nicht von schlechten Eltern.

      Die Drehscheibe machte so ein schönes trrrrrrr. wenn ich sie drehte. Das Kabelende muss angeschlossen werden. Aber wo? dachte ich. Natürlich in einer dieser Steckdosen. Gesagt getan. Vorsichtig führte ich die zwei Kabelenden ein. Nichts passierte. Schade, aber als ich die Wählscheibe drehte was war das? Ein Funkenüberschlag allerfeinster Sahne

      kam aus der Wählscheibe heraus und das in allen Farben. Ich war so aufgeregt über mein Handeln, dass ich das Geifern meiner A-Mutter überhörte.

      „Mandy, der Fernseher geht nicht mehr! Was ist da los?“ Ja was ist da los, dachte ich, denn mein Funkenüberschlag ging auch nicht mehr. Die Sicherung wo ist die Sicherung? Ohne Licht war der Sicherungskasten schwer zu finden. „Mandy schau mal nach! Die Glotze geht immer noch nicht!“ Vater machte sich auf den Weg. Schemenhaft fand ich den Sicherungskasten. Schnell den großen Hebel nach oben dachte ich. „Mandy der Fernseher geht wieder!“ „Na also!“ sagte Vater. Die werde ich ärgern, dachte ich. Gesagt getan. Die Scheibe drehte sich. Wow! Toll! Feuer und Rauch kam heraus. Was für ein Qualm, hust. „Mandy, die Glotze geht schon wieder nicht!“ Vater fing an zu murren. „Scheiss Kiste!“ Er kam von seinem Fernsehsessel hoch, ging zum Fernseher und klopfte drauf. Wupps, der Fernseher ging. Ein Spass dachte ich. Noch ein letztes Mal. Einen Schlag tat es. Mich riss es von den Füssen als mich ein Stromschlag erwischte. Jetzt reicht's. „Was ist denn mit dem Fernseher los?“ meckerte Vater.

      Ich rappelte mich zitternd auf, schüttelte mich wie ein Hund und der Fernseher ging wieder. Danach ging ich nach oben um meinen lieblichen Eltern eine gute Nacht zu wünschen. Wie sie mich sahen, sagte Mutter, „Wie schaust Du denn aus?“ Ich dachte so wie immer. „Bist Du in die Kohlenkiste geflogen?“ „Warum?“ fragte ich. „Na dann schau Dich mal im Spiegel an!“

      Ich lachte als ich mich sah. Ich sah aus wie der schwarze Mann. Kam wohl von dem Feuerwerk und wusch den schwarzen Mann sauber. Gute Nacht schwarzer Mann sagte ich lächelnd zu mir.

      Wenn ich Sorgen hatte, vertraute ich alles meinem Hund Struppi an, der mittlerweile in die Jahre gekommen war. Er war ein Mischlingshund. Er verstand mich auch ohne Worte. Er hatte schon durch seine Kämpfe mit anderen Hunden ein paar Zähne verloren. Seine Stinkeblase konnte er anscheinend auch nicht mehr halten.

      An diesem Tag lag er an seinem gewohnten Platz unter der Eckbank. Mutter versuchte schon wieder ihren Frust an mir abzulassen. Um was es da ging, weiss ich nicht mehr. Es wird was Belangloses gewesen sein. Ein Wort gab das andere und schwupps holte sie zu einer Ohrfeige aus. Ich schloss die Augen und spürte schon die imaginäre Ohrfeige. Ein Knurren, ein Schrei und Struppi hatte sie in den Arm gebissen.

      Aber wie! Das Blut floss nur so herunter. Du armes Schwein dachte ich. Wer austeilt muss auch einstecken können.

      „Mandy, der Hund spinnt total! Lass ihn einschläfern!“ Er bekam einen Schlag auf seinen Arsch, der arme Struppi. Das hatte er so gut wie gar nicht gespürt, denn er kam von seinem Herrchen.

      Vater brachte Mutter zum Hausarzt wegen dieses schmerzhaften Hundebisses.

      Und Struppi hatte sich vor