Cathelinje - In sündigem Besitz. Swantje van Leeuwen. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Swantje van Leeuwen
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783750242944
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hatte Cathelinje bemerkt, dass die Schuhe perfekt passten – dennoch kam eine gewisse Nervosität in ihr auf, aus Sorge, auf den für sie extrem ungewohnt hohen Absätzen auch laufen zu können. Zehn Zentimeter war sie gewohnt und in seltenen Fällen hatte sie es sogar mit zwölf gewagt, aber das hier waren mindestens vierzehn.

      Die Brünette bot ihr ihre Hand an, um ihr auf die Füße zu helfen.

      Cathelinje ließ sich helfen und stand auf. Dann hielt sie ihre Arme über dem Kopf, damit das Mädchen ihr das ›French-Maid‹-Kleid über den Körper ziehen konnte. Sie beobachtete es, wie es sich einige Minuten mit all den Schnürchen und Schleifen beschäftigte und akribisch darauf achtete, dass alles in Perfektion ausgerichtet war – und wie es abschließend zufrieden einen Schritt zurücktrat, um alles noch einmal einer gründlichen Inspektion zu unterziehen.

      Plötzlich und völlig unerwartet wurde Cathelinje von einem hungrigen Verlangen nach diesem Mädchen überwältigt. Die Nacktheit der Brünetten erregte sie in einem ungeahnten Ausmaß, wirkte wie eine Einladung auf sie und forderte sie zum Handeln auf. Sie trat vor und fasste sie an den Oberarmen. Mit ihren Absätzen war sie um einiges größer als das Mädchen.

      Der Engel starrte sie verschüchtert und ein wenig verängstigt an. Sie hob ihre Hände und versuchte Cathelinje von sich wegzudrücken, schaffte es aber nicht gegen deren Griff anzukommen.

      Cathelinje neigte den Kopf nach vorne, fing den Mund des Mädchens mit dem eigenen auf, presste ihre roten Lippen gegen dessen und zwang ihre Zunge hindurch.

      Zunächst wandte sich die Brünette in ihrem Griff, um sie abzuschütteln, dann aber entspannte sie sich, öffnete ihre Lippen und ließ Cathelinje gewähren.

      Cathelinje verschlang sie jetzt förmlich, küsste sie, knabberte und sog an ihren Lippen, bis die Brünette plötzlich den Kuss unterbrechend, den Kopf zur Seite drehte und sie mit aller Macht von sich drückte – diesmal um einiges stärker. Sie stolperte nach hinten und setzte sich schwer auf das Bett. Verwirrt blickte sie das Mädchen an.

      Die Brünette wischte sich mit dem rechten Handrücken über den Mund. »Ik behoor de Meesteres![10]«, sagte sie. »Nur sie kann mich haben. Sie bestimmt über mich!« Damit drehte sie sich auf der Stelle herum, schritt ins Bad zurück und schloss die Tür hinter sich.

      Auf der Bettkante sitzend verspürte Cathelinje ihr vor Verlangen maunzendes Kätzchen. Verwirrt starrte sie den Engel an und ihre Gedanken verschwammen infolge der seltsamen Situation. Ist es bereits zu spät, noch auszusteigen? Könnte ich jetzt noch einfach gehen?, fragte sie sich. Aber natürlich könnte ich. Ich könnte mir ein Taxi nehmen und zurück in mein Leben ... mit Hypothek, ohne Job, Freunde und Geld. Oder bleibe ich, angezogen wie ein Klischee eines französischen Zimmermädchens für eine alte perverse Lesbe, und lecke von nun an Fotzen? ... Habe ich denn wirklich eine Wahl? Nicht wirklich ... Also werde ich wohl erst einmal bleiben und sehen, was passiert.

      *

      Keine zehn Minuten später kam die Brünette aus dem Badezimmer zurück. Sie hatte sich abgetrocknet und wieder angezogen.

      Cathelinje warf einen Blick in den großen Spiegel im Bad. Obwohl sie sich in dem Kleid total lächerlich vorkam, konnte sie nicht leugnen, dass sie ein irres, heißes Pärchen abgaben. Sie entspannte sich. Was jetzt wohl kommt? Ich bin schon sehr gespannt.

      Auf die Antwort musste sie nicht allzu lange warten, denn keine fünf Minuten später war zu vernehmen, wie im Erdgeschoss eine Tür geöffnet und gleich darauf wieder zugeschlagen wurde.

      »De Meesteres is teruggekeerd[11]«, bemerkte die Brünette mit viel Respekt in der Stimme. »Sie wird dich zum Mittagessen wünschen ... Komm' mit!«

      Cathelinje verstand was der Engel sagte, und ihr fiel auch auf, wie merkwürdig das Gesagte klang, aber sie war hungrig und dachte nicht weiter darüber nach.

      ***

      Kapitel 5

      Die Brünette führte Cathelinje wieder die Treppe hinunter, durch den Flur und anschließend in den großen Speisesaal, auf der anderen Seite der weitläufigen Villa.

      Wäre das Klackern der Pfennigabsätze nicht zu hören gewesen, hätte man vermuten können, der Engel sei schwerelos, als dessen Füße über den Boden glitten, ohne ihn wirklich zu berühren. Es war ein bezauberndes, tänzelndes Dahinschweben.

      Während Cathelinje das Mädchen beobachtete, versuchte sie irgendwo Juliana van der Heijden auszumachen, konnte sie aber nirgends sehen. Ob sie sich wohl oben für das Essen fertig macht?, ging es ihr durch den Kopf, während sie sich in dem Zimmer umsah.

      Ein riesiger Tisch für mindestens sechzehn Personen bildete das zentrale Herzstück des Raumes. Es war einer aus Eiche, schlicht und mit einer derben, massiven Tischplatte. Der Rest des Speisesaals war spärlich dekoriert, wenngleich es einige wenig einladende moderne Gemälde gab – eine weitere starke Erinnerung an die von Juliana van der Heijden ausgestrahlte Kälte.

      Die Brünette führte sie ans Ende des Tisches und positionierte sie dort vor der Wand. »Stell' dich exakt so hin!«, forderte sie. Dabei stellte sie sich neben Cathelinje, spreizte leicht ihre Beine, verschränkte ihre Hände hinter dem Rücken und drückte ihren Rücken durch, sodass ihre Brüste nach vorne traten.

      Cathelinje studierte die Haltung und kopierte sie – ohne sich sicher zu sein, was genau sie da eigentlich gerade tat.

      So standen sie einige Minuten wortlos nebeneinander, ehe sich die Tür öffnete und Juliana van der Heijden eintrat.

      Cathelinje blinzelte zweimal und konnte nicht recht glauben, was sie sah. Kann dieser Tag überhaupt noch schräger werden?, fragte sie sich unwillkürlich.

      Selbstbewusst trat die Frau in den Speisesaal. Sie war im Wesentlichen nackt, bis auf einen breiten burlesken Strumpfgürtel, braune Nylonstrümpfe und hohen Stilettos mit silbernen Pfennigabsätzen. Ihre Brüste waren klein, aber perfekt, in keiner Weise besonders hervorstechend – eben schlicht, wie jeder andere Aspekt in ihrem Leben.

      Für eine Frau ihres Alters ist sie in einer ausgezeichneten Verfassung, stellte Cathelinje für sich fest, nicht ohne den riesigen ›Strap-On‹ zu bemerken, den sie um ihre Taille geschnallt hatte. Er war tiefschwarz, von ordentlichem Durchmesser, und sie schätzte ihn auf mindestens zwei- bis vierundzwanzig Zentimeter in der Länge. Sie schluckte schwer und überlegte kurz, ob sie davonrennen und sich aus dem Staub machen sollte.

      Juliana van der Heijden schritt den Tisch entlang und kam vor ihren Hausmädchen zu stehen.

      Cathelinje fand, dass sie stark nach Parfüm roch, aber auch, dass es überwältigend und zugleich ausgesprochen sinnlich war.

      »Es freut mich außerordentlich, Cathelinje, dass du beschlossen hast, mein Angebot anzunehmen«, eröffnete sie ihr. »Ich war mir von Anfang an sicher, dass dieser Job sehr viel besser zu einem Mädchen mit deinen unbestreitbaren Talenten passt. Stimmst du mir darin nicht zu?«

      »Ja, Meesteres«, antwortete Cathelinje prompt.

      Juliana van der Heijden nickte zustimmend. »Es freut mich auch zu sehen, dass du Sylvie schon getroffen hast.« Sie blieb vor der Brünetten stehen und strich ihr mit dem Handrücken über die Wange. Aufmerksam schaute sie ihr in die Augen. »Ich vertraue darauf, dass du deine Zunge aus Cathelinjes Fotze herausgehalten hast, mein süßer Engel?!«

      »Ja, Meesteres«, erwiderte Sylvie, eingeschüchtert von der starken Präsenz ihrer Meesteres.

      Juliana van der Heijden wandte sich wieder Cathelinje zu.

      Sie war einige Zentimeter größer als Cathelinje, weshalb diese sich in ihrer Gegenwart allein deshalb bereits klein fühlte. Aber hinzu kam die Macht und Kontrolle, die sie ausstrahlte, dass allein schon ihre reine Anwesenheit im Raum dafür sorgte, dass sie sich demütig und unterwürfig fühlte. Als sie ihr unvermittelt