Im Grunde kann man die ganzen Begriffe Seidhr/Seiðr, Trolldom, Fjölkynngi, Spádom/Spådom/Spádómr, Godentum, Völventum, Galsterei und Útiseta einfach mit der Vokabel Magie vergleichen, denn auch in der Magie ist es IMMER NOCH so, dass wilde Definitionen, Begrenzungen, Kategorisierungen, Normierungen und Postulierungen vollzogen werden, ohne dass hierbei erkannt wird, dass Magie eine Maxime, eine Lebenseinstellung ist, die man nicht definieren kann, da sie alles umfasst und durchdringt.
Was ist die Definition von Magie? Nun, ganz einfach: Magie IST! Aha! Tolle Antwort! Und wie funktioniert Magie? Durch die individuelle, energetische Verwendung des Selbst! Ähm … Bitte WAS?!!? Ok, bei vielen Menschen werden diese ganzen Aussagen auf keine Resonanzen im Inneren stoßen, sodass hier der Intellekt des Menschen rätselt, was das denn heißen soll „Magie ist“?! Wenn dann keine Antwort gefunden werden kann, wird langsam Wut keimen. Nicht so schön! So kommt man also definitiv nicht weiter, denn wenn diese Aussage Wut und Verwirrung auslöst und von der Klärung fortführt, kann man auch einfach wieder die ganzen Begriffe Seidhr/Seiðr, Trolldom, Fjölkynngi, Spádom/Spådom/Spádómr, Godentum, Völventum, Galsterei und Útiseta verwenden, um zumindest dem Intellekt etwas zutun zugeben. „Magie ist!“ Dies bedeutet, dass alles möglich und alles magisch ist. Zwar kann dies die Ratio sicherlich nicht ohne Weiteres hinnehmen, geschweige denn verstehen, doch greift hier die Möglichkeit der Philosophie und des abstrakten Denkprozesses. Etwas, dass sich auch auf die Vokabeln Seidhr/Seiðr, Trolldom, Fjölkynngi, Spádom/Spådom/Spádómr, Godentum, Völventum, Galsterei und Útiseta anwenden lässt. Wenn die Ratio beginnt zu reflektieren, welche Momente im Leben mit der Vokabel „magisch“ versehen werden können, ist man ein gutes Stück weiter, denn man würde begreifen, dass die Magie etwas absolut Individuelles ist. Jede Definition ist korrekt und jede Definition ist gleichzeitig falsch. Wenn es um Definitionen der Vokabel „Magie“ geht, sollte man im besten Falle eine eigene Definition erschaffen, eine Definition, die individuell, jedoch NUR temporär, gültig ist. Denn genau dies kann man sagen, wenn man eine Quintessenz aller Definitionen sucht. Wer Magie definieren will, muss es für sich tun. Immer UND fortwährend. Denn Magie ist Veränderung. Veränderung ist Evolution und Evolution ist die Bewegung des eigenen seienden Seins. Genau deswegen kann die einzige Definition, oder Antwort, auf die Frage „Was ist Magie?“ nur lauten: „Magie ist!“, da man mit dieser Antwort alles abdeckt. Jede Arbeit, jedes Erlebnis, jeder Gedanke, jede Handlung, IST Magie. Wenn ich mir einen großen alten Baum anschaue und für mich erkenne, dass ich dies magisch finde, dann ist DAS Magie. Wenn ich Runen bereise und eine energetische Verbindung zu diesen archetypischen Schwingungen erhalte, ja sogar eine Initiation durch die Götter und Göttinnen des nordischen Pantheons, dann kann ich das als „magisch“ betrachten, und es wird bzw. ist dann auch Magie. Wenn ich mich in Trance versetze via Rhythmus, dann durch den Wald tanzend und singend „schwebe“, mich dann energetisch mit einem Reh, einem Eichhörnchen, einem Milan, einem Turmfalken, einem Eichelheer oder mit irgendeinem anderen Tier verbinde, und ich es für mich als „magisch“ empfinde, dann ist genau DAS Magie. Doch es ist auch Magie, wenn ich mich in wissenschaftlichen Arbeiten vollkommen vertiefen kann, im Flow bin und ich Erkenntnisgewinne erlebe, sodass ich verstehe, welche wortwörtlichen Bedeutungen die Begriffe Seidhr/Seiðr, Trolldom, Fjölkynngi, Spádom/Spådom/Spádómr, Godentum, Völventum, Galsterei und Útiseta besitzen, dann ist DAS Magie.
Wenn ich durch diese intellektuellen Recherchen erreiche, dass mein Biosystem Endorphine produziert, dann ist das Recherchieren nicht nur ein „magischer Moment“, nein, es IST Magie! Magie ist alles und nichts. Jeder bestimmt selbst was magisch oder was Magie ist, denn das Essenzielle in der Magie ist stets der Protagonist. Somit sind eigentlich die tollen Vokabeln Seidhr/Seiðr, Trolldom, Fjölkynngi, Spádom/Spådom/Spádómr, Godentum, Völventum, Galsterei und Útiseta hinfällig. Doch dies wäre für den Intellekt und das menschliche Ego eine echte Problematik. Tja, und diese Problematik wird jedoch weiter befeuert, wenn dann die Menschen in „wilden Diskussionen“ und „magischen Fachartikeln“; Blogs und Büchern, immer noch auf Vokabeln einschlagen, um auf Biegen und Brechen eine Separation zu erwirken. Natürlich ist es „erlaubt“, die Begriffe Seidhr/Seiðr, Trolldom, Fjölkynngi, Spádom/Spådom/Spádómr, Godentum, Völventum, Galsterei und Útiseta nach einem heutigen magischen Verständnis zu verwenden und auch zu verändern, doch sollte man hier in seinen eigenen Parametern bleiben. Zwar mag dies einigen Menschen übel aufstoßen – sogenannten Quellenkundlern und Sozialwissenschaftlern der nordischen Kultur – doch geht es in erster Linie um das Kennenlernen der Magie, das Kennenlernen von verschiedenen magischen Werkzeugen, das Kennenlernen eines MÖGLICHEN magischen Werdegangs, einer magischen Evolutionsmöglichkeit, und was man für sich selbst hierbei erreichen kann. Wenn man sich auf dem Weg der Magie begibt, wird man immer eigene Vorlieben ausbilden.
Wenn eine solche Vorliebe darin besteht, statt dem Wort „Magie“ die Begriffe die ganzen Begriffe Seidhr/Seiðr, Trolldom, Fjölkynngi, Spádom/Spådom/Spádómr, Godentum, Völventum, Galsterei und Útiseta zu verwenden, kann ich persönlich dies ohne Weiteres akzeptieren. In allen magischen Richtungen, Ausprägungen und Mutationen wird man stets auf die gleichen Nenner stoßen. Das Wichtigste in der magischen Praxis ist immer der Protagonist der Arbeit, da sich hier der Brennpunkt zwischen der diesseitigen Welt und der jenseitigen Existenz bildet. Alle materiellen Werkzeuge, alle Beschwörungen, alle Trommeln, Rasseln, Dolche, Schwerter, Kerzen, Stäbe (aus gigantisch vielen, verschiedenen Holzarten) und alle rituellen Gewandungen, bestehend aus Fell, Pelz, Haut, Leder, Knochen, Stoff usw., sind alle „nett, niedlich und nützlich“, doch sind es nur Hilfskonstrukte. Es sind „Krücken“, es sind „Schwimmflügel“, es sind „Rollatoren“! Hilfsmittel können hilfreich sein (wer hätte das gedacht; als ob es schon im Namen steckt), doch wenn man diese Hilfsmittel, diese Werkzeuge nicht nutzen, nicht verstehen kann, sind sie wertlos. Selbst wenn man nun die ganzen magischen Gegenstände als „Brillen“, „Ferngläser“, „Mikroskope“ und „Teleskope“ titulieren würde, muss man immer noch wissen, begreifen und verstehen, WIE man dann diese Dinge anwendet.
Wenn ich mit einem Teleskop in die Tiefenstruktur einer Pflanze eindringen will, und mit einem Mikroskop mir die Sterne anschauen will, um dann durch eine Brille zu schauen, damit ich die Dinge, die 200 Meter entfernt sind, deutlicher sehen kann, bevor ich dann das Fernglas nehme, um ein Buch zu lesen, sollte ich einfach mal nachdenken, ob die Verwendung vielleicht doch anders gestaltet werden muss. Dies gilt auch für die Magie! Dies gilt für alle magischen Richtungen, egal, ob es nun Seidhr/Seiðr, Trolldom, Fjölkynngi, Hexerei, Schamanismus, Voodoo, Spádom/Spådom/Spádómr, Godentum, Völventum, Galsterei, Útiseta, Angelistik, henochische Magie, Hermetik, Kabbalistik oder ob ich sonst einen wilden magischen Begriff verwende. Der Protagonist, der Mensch, der die magische Arbeit ausführt, der sich im Inneren fokussieren muss, sich energetisch aktivieren muss, sich selbst erkennen, analysieren, verstehen, annehmen, akzeptieren und lieben muss, der ist es, der die Magie überhaupt erst ermöglicht. Man kann die tollsten Rituale, die schönsten magischen Werkzeuge wie Schwerter, Dolche / Athames, Zauberstäbe, Pentakel, Glocken, Klangschalen, Amulette, Edelsteine, Trommeln, Rasseln und magische Gewandungen aller Art besitzen – es wird wertloser Plunder sein, wenn man nicht