Magisches Kompendium – Wissen und Weisheit der nordischen Magie. Frater LYSIR. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Frater LYSIR
Издательство: Bookwire
Серия: MAGISCHES KOMPENDIUM
Жанр произведения: Сделай Сам
Год издания: 0
isbn: 9783752907162
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Aussprache bleiben will, oder ob man die Aussprache auf seine eigene Sprache anwenden will. In den Ritualen, die sich in den anderen Büchern befinden, werden einige Passage in „nordischer Sprache“ existieren, was entweder das „Altnordische“ oder auch das „Isländische“ sein wird, welches sehr viele artverwandte Bestandteile hat. Wenn man sich jetzt also die Buchstaben, die Zeichen, die Symbole anschaut, findet man manchmal den Buchstaben „Thorn“ (Þ/þ). Dieser steht für ein „th“, und wenn man will, kann man es einfach als „t“ aussprechen. Man kann es aber auch korrekt aussprechen, da es hier stark dem englischen „th“ ähnelt, so wie es im Wort „think“ verwendet wird. Wenn man dann allein in der englischen oder auch „inselkeltischen“ Sprache bleiben will, dann findet man den Buchstaben Eth (Ð/ð), der in diesem Fall der Vorläufer des englischen „th“ ist, wobei der Buchstabe akustisch „laut“ wie in „father“ oder „mother“ ausgesprochen wird, und nicht stumm wie das „Thorn“ (Þ/þ) beim Wort „think“. Wenn es aber um das Nordische, das Skandinavische, das Deutsche oder auch das Isländische geht, dann muss der Buchstaben „eð / edh“ (Ð/ð) als ein „dh“ wiedergegeben werden, auch wenn es in der heutigen Zeit bequem als einfaches „d“ gesprochen wird. Deswegen kann man „Seiðr“ auch einfach „Seidhr“ schreiben und „Seidr“ sprechen. In diesem Kontext sei noch schnell erwähnt, dass einige Buchstaben bzw. Vokale „verlängert“ werden. Die Buchstaben É oder auch Á sind da zu nennen, da es hier um die Anzeige geht, dass der Laut sich etwas verändert. Á wird als „au“ ausgesprochen und É als „je / jä“.

      Auch Buchstaben wie Ó, Ú oder Ý werden einfach „verlängert“, was bedeutet, dass die Betonung lang gezogen wird. OK, also … Seidhr, korrekt als Seiðr geschrieben, ist im Nordischen ein anderes Wort für Magie. Wie man schon in den oberen Auflistungen „Seidhr/Seiðr“, „Trolldom“, „Fjölkynngi“, „Spádom/Spådom/Spádómr“, „Godentum“, „Völventum“, „Galsterei“ und „Útiseta“ erahnen kann, werden all diese Begriffe etwas mit der Magie zu tun haben, oder?! Haben sie, denn man kann auch die Vokabel „Trolldom“ statt des Wortes „Magie“ verwenden, wobei es auch „nur“ wieder eine Beschreibung der „Zauberei“ ist. Weitere Synonyme, die man in der nordischen Kultur findet, wären in diesem Zug noch „Fjölkynngi (was man aus dem Isländischen mit „vielfältig magisch“ oder auch „viel wissend“ ableiten kann) und als Begriffspaar mit dem deutschen Wort „Hexerei“ zu deuten ist. Wenn das Wort „Hexerei“ vorkommt, dann wird hier eine naturreligiöse Praktik beschrieben, sodass in diesem Kontext dann auch wieder der klassische Schamanismus (den es so NICHT gibt, da es nur DIE Schamanismen und NICHT „den“ Schamanismus gibt) mit ins Boot geholt wird, manchmal mit der Spezifizierung, dass hier der „nordischer Schamanismus“ gemeint ist, der dann wieder mit dem Begriff „Seidhr/Seiðr“ ersetzt wird. Das ist „kein Verbrechen“, da letztlich auch der Begriff „Schamanismus“ als magische Handlung selbstverständlich zu sehen und auch zu verstehen ist. Doch wenn man sich dann immer mehr und mehr Begriffe heranholt, wird es dann doch irgendwann unübersichtlich. Wenn man dann auch noch „einzelne“ magische Handhabungen, schamanische Praktiken, hexische Herangehensweisen und allgemein spirituelle / okkulte Philosophien und Maximen herauspickt, bekommt man einen sehr wilden Mix, in dem nicht nur die Vokabel „Seidhr/Seiðr“ auftaucht, sondern auch noch einige andere. Nun, wenn man sich jetzt unbedingt auch die Suche nach einem übergeordneten Begriff machen will, sodass man eine „Fachvokabel“ für die nordische Magie hat, KÖNNTE man die Vokabel Seidhr/Seiðr nehmen, da hier eigentlich jede magische Handlung der nordischen Kulturen umrissen wird. Dies bedeutet auch, dass hier die verschiedenen Möglichkeiten und Arten der Divination (der Weissagung) zu finden sind, die man den Seherinnen, den Völven bzw. den Völvas, zuordnet, sodass hier der Bereich als Völventum auch wieder eine Erwähnung und vor allem eine Berücksichtigung erfahren muss. Ach so, Spádom/Spådom/Spádómr ist auch die Art der Divination, sodass man hier „Spádom/Spådom/Spádómr“ und „Völventum“ sehr eng zusammenfassen kann. Tja, und wenn man sich schon mit der „nordischen Magie“ befasst, dann ist die Runenmagie auch wieder zu nennen, die man erneut mit einer Begrifflichkeit versehen kann, um hier die magische und rituelle Praxis von der der Divination mittels Runen abzugrenzen. Das Anwenden der Runenmagie kann auch mit den Ausdrücken der Galsterei, bzw. dem Galdr / Galster, beschrieben werden, was man als Zaubergesang oder Zauberlied deuten kann.

      Damit es nicht zu einfach wird, und man die Runen nicht zu sehr in den Mittelpunkt rücken muss, kann man erst einmal die Runen im Grunde „nur“ als Werkzeuge verstehen, sodass man wieder eine weitere Unterscheidung treffen kann, die sich auf die Fachvokabel „Útiseta“ bezieht. Útiseta ist das nordische Wort für „Draußensitzen“ bzw. „an der Kreuzung der Trolle sitzen“, und bezieht sich darauf, dass man an den Kreuzungen der Welten sitzt, sodass man eine Astralreise bzw. eine Pfadarbeit unternimmt. Man findet hier also sehr klare Energiearbeiten, die sich auf die Energiekörper des Menschen beziehen, auch wenn in der damaligen Zeit niemand etwas über den Ätherkörper, den Mentalkörper, den Emotionalkörper, den Astralkörper, den Spirituellen- bzw. Kausalkörper, den Intuitions- bzw. Buddhikörper und den Atmankörper, das höhere Selbst, jemals wortwörtlich gehört haben wird. So muss man bei den Energiearbeiten und den Traum- und Astralreisen, bzw. außerkörperlichen Erfahrungen und Aktionen (die man auch als „Welten- oder Pfadarbeit“ beschreiben kann) reflektieren, dass sich der „magische Mensch“ (welchen Titel / welche Bezeichnung auch damals verwendet wurde) mit seinem Willen über rein energetische Pfade in die Anderswelt bewegte, um hier die Energien, Kräfte, Mächte, Dynamiken und Entitäten zu kontaktieren, die man eben als die Götter und Göttinnen des nordischen, germanischen und keltischen Pantheons beschreiben kann. Dass es hierbei NICHT „die“ Germanen und auch nicht „die“ Kelten gab, da es nur die Betitelungen von Volksstämmen aus der Sicht der Römer, der Eroberer waren, ist erst einmal sekundär. Útiseta ist somit eine Art der außerkörperlichen Energiearbeit, da hier gezielt eine Visionssuche betrieben wird, sodass hier gezielte und fokussierte Kontaktierungen zu geistigen Führern, entsprechenden Gottheiten, allgemeinen Guides, Lehrern und Hilfswesen geschaffen wurde, um sich selbst magisch zu entwickeln! Da Útiseta aber auch eine Kommunikationsart ist, sodass der Mensch sich mit den verschiedenen kosmischen, astralen und göttlichen Schwingungen austauschen kann, findet man hier wieder gigantisch viele Parallelen zu den anderen magischen „Fachbegriffen“ des Nordens! Auch die Runen müssen hierbei erwähnt werden, da diese Werkzeuge, diese Schlüssel, die jeweiligen Arbeiten begünstigen konnten. Doch neben den Runen findet man noch gigantisch viele andere magische Werkzeuge, Instrumente, Einrichtungen und Hilfsmittel, die alle wie Katalysatoren zu deuten sind. Dies bedeutet, dass hier die magische Arbeit absolut begünstigt und unterstützt wird, es aber dennoch nur eine sekundäre Einmischung gibt, sodass der Mensch den magischen Prozess selbst ausführen muss und die jeweiligen Werkzeuge nach der magischen Operation wieder unverändert und in ihrem Ausgangszustand erscheinen.

      Spannend wird es, wenn man sich dann dem „Godentum“ widmet, spannend, wenn man es kompliziert mag. Kompliziert? Warum? Nun, das Godentum kann als eine Priesterschaft verstanden werden, wobei hier auch eine Art Herrschertitel/Ehrentitel gemeint ist, bzw. „sein kann“, was man dann auch mit einer Art „Königin/König“ vergleichen könnte.

      Diese Splittung muss man dann an einem Zeitraum festmachen, denn das Godentum VOR dem Jahr 900 (oder auch 930) war eher als ein rituelles Priesteramt zu sehen, was sich dann aber mit der Zeit veränderte, da Stammesführer, die sich aber von ihrer Heimat lossagten, die Begrifflichkeit adaptierten, sodass dann keine magischen Priester, sondern Befehlshaber oder auch Herrscher betitelt waren.

      Tja, man merkt, dass man hier in ein „begriffliches Diskussionschaos“ abdriften kann, wenn man sich nicht einmal darüber Gedanken macht, was denn jetzt für magische Arbeiten und Magiearten im damaligen Mittel- und Nordeuropa existierten. Solche Gedanken mögen sinnvoll sein, doch sind sie im Grunde für magische Forschungen nicht sehr spannend. Für den Intellekt ist es vielleicht spannend, wenn Historiker, Runenforscher und Ethnologen sich irgendwann mal einigen könnten, WAS Seidhr/Seiðr, Trolldom, Fjölkynngi, Spádom/Spådom/Spádómr, Godentum,