Liebesengel küssen nicht. Ewa A.. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Ewa A.
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783753197180
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      Zutraulich beuge ich mich meinem Schützling entgegen. »Ich bin mir zwar nicht ganz sicher, ob Leon nur mit seiner Mutter zusammenwohnt, aber ich vermute schon.«

      Max nickt und spielt plötzlich nachdenklich an den Rillen seines Trinkglases herum. Auch wenn ich für Leon keinen Blumentopf bei Jonas gewinnen konnte, so habe ich wenigstens Max einen Denkanstoß verpasst. Ja, Leon hat mit ihm doch mehr gemein, als er vermutet hat, und das wird dem braunhaarigen Jungen gerade bewusst.

      Jonas schiebt den Teller von sich. »So, ich sollte mich wieder auf ins Büro machen, vielleicht schaue ich heute Nachmittag nochmal rein. Ansonsten bin ich kurz nach siebzehn Uhr wieder hier.«

      Mein Chef steht auf und zieht sein Jackett an, während ich die Teller einsammle und zum Geschirrspüler bringe.

      »Vielen Dank für das Essen, Jonas«, bemerke ich nebenbei.

      Ächzend zerrt er an dem Hemdkragen unter seinem Jackett herum. »Keine Ursache. Falls irgendein Problem auftaucht, haben Sie ja meine Handynummer, unter der können Sie mich jederzeit erreichen.«

      Ich stelle das Geschirr weg und reibe fix meine Hände an meiner Jeans ab, um ihm zur Hilfe zu eilen. Mit nervösen Fingern nestle ich an seinem Hals herum und versuche, mich bloß auf seinen Hemdkragen zu konzentrieren. Schwer atmend bemerke ich, wie Jonas still hält und wie seine Finger immer wieder sanft den meinen in die Quere kommen.

      Nein, das Kratzen seiner Bartstoppeln über meine Fingerknöchel finde ich überhaupt nicht erregend. Auch sein Adamsapfel, der merklich unter meinen Augen hüpft, bringt mich nicht um den Verstand.

      Sein wundervolles Grübchen, im Kinn, schwebt vor meiner Nase, und ehe ich mich versehe, hängt mein Blick an seinen Lippen fest. Es gelingt mir tatsächlich, mich davon zu lösen. Doch zu früh gefreut, denn prompt bleibe ich wieder an seinen blauen Augen kleben, die völlig irritiert über mein Gesicht gleiten. Mein Herz nimmt sich vor, zur Feier des Tages doppelt so laut zu schlagen, während meine Knie die Koffer packen und mehrere Tage Urlaub beantragen.

      Ich räuspere mich, um meinen Körper zur Vernunft zu bringen, und nehme mit einem Schritt Abstand von meinem Chef. »Morgen kümmere ich mich um das Mittagessen, wenn das okay ist?« Jonas nickt stumm, ohne mich aus den Augen zu lassen. »Gut. Wunderbar«, nuschle ich. Fahrig reibe ich mir den Hals und flüchte zurück an den Esstisch, um die Pizzakartons zu entsorgen.

      Max ist zwischenzeitlich aufgestanden und hat ebenfalls seinen Teller weggeräumt.

      »Evodie, machen wir gleich die Hausaufgaben, damit wir dann noch Fußballspielen können?«, kräht er aus der Küche, während ich ein paar Meter weiter um meine Fassung ringe.

      Mein Zuckerschnittchen von Chef herzt seinen Sohn, bevor er geht und meint: »Braver Junge. Also bis später, ihr zwei.«

      Lässig nicke ich ihm zu und gönne ihm keinen weiteren Blick mehr. Ich atme befreit auf, als ich höre, wie die Haustür ins Schloss fällt.

      Der Nachmittag vergeht wie im Flug mit Mathe- und Deutschhausaufgaben und dem Elfmeterschießen, bei dem ich nicht mal schummeln muss, um zu verlieren. Mit hochroten Köpfen kommen Max und ich wieder ins Haus. Der kleine Junge überredet mich, in dem Gefrierschrank nach einem Eis zu suchen.

      Nachdem wir uns im Schatten jeder einen Becher Eisschokolade reingezogen haben, fragt Max, ob er an den Computer darf. Ich gewähre ihm ein Stunde und gehe mit ihm auf sein Zimmer, um mir das Computerspiel genauer anzuschauen. Nachdem ich geprüft habe, dass es seinem Alter angemessen ist, mache ich mich vom Acker und beschließe, den Kühlschrank für das morgige Mittagessen zu durchstöbern.

      Mein Kopf hängt gerade im Gemüsefach, als sich plötzlich zwei starke Hände um meine Taille legen. Erschrocken drehe ich mich um und finde mich Jonas gegenüber.

      Gierig leuchten seine Augen, und er zieht mich voller Wucht an seinen Körper. Er wirft die Kühlschranktür hinter mir zu, um mich dagegenzupressen.

      Ich glotze ihn lediglich an, denn mir hat es die Sprache verschlagen. Meine Hände legen sich auf seine kräftigen Oberarme, und halbherzig versuche ich, ihn wegzudrücken, weil das letzte Bisschen Verstand, das in meinem Hirn übrig ist, mir sagt, dass das verkehrt ist. Meine Atmung ist ein einziges Geholpere und fällt total flach aus, als ich bemerke, wie Jonas‘ Lippen immer näher an meine rücken. Ich bemühe mich, ihnen auszuweichen, doch er verfolgt mich erbarmungslos. Ergeben verharre ich an der kalten Kühlschranktür.

      Lautlos flüstert Jonas an meinem Mund: »Ich weiß, dass du mich willst. Streite es nicht ab, Evodie.«

      Er reibt seinen harten Körper an meinem, und mir wird ganz schwindlig. Frech wandern seine Hände an meinen Rundungen auf und ab. »Du schmeckst bestimmt fantastisch, Herzchen«, ächzt er im Takt seiner Bewegungen, vor meinen bebenden Lippen.

      Und trotz der Hitze, die meinen ganzen Leib durchdringt, bringe ich es fertig »Nein, nicht!« zu rufen. Schwer atmend winde ich mich aus seiner Umarmung heraus und verziehe mich hastig in ein einsames Eck der Küche. Ich traue ihm nicht und schon gar nicht mir, weswegen ich die Hände in eine Abwehrhaltung erhebe, um ihn fernzuhalten.

      »Das ist nicht gut«, hauche ich.

      Jonas kommt langsam auf mich zu. Bedrohlich. Dunkel. Ein charismatisches Schmunzeln legt sich auf seinen Mund, der mir ganze Regenschauer über den Rücken jagt. Bis in jede meiner Poren vibriert seine tiefe Stimme.

      »Das würde mehr als gut werden, Evodie, und du weißt das.«

      Widerspenstig schüttle ich den Kopf. Ich will nicht so empfinden, ich darf nicht so empfinden. Und dennoch tobt das Begehren in mir, mich ihm an den Hals zu werfen, endlich von seinen Lippen zu kosten. Er sieht es mir an, denn sein Grinsen wird breiter und düsterer. Und dann ist es da, das untrügliche Gefühl, dass etwas nicht stimmt.

      Missbilligend schnalzt Jonas mit der Zunge. »Du kannst es nicht vor mir verbergen.«

      Und mit jedem Schritt, den er auf mich zukommt, verändert sich sein Gesicht, das mir mit einem Mal finster erscheint. Sein Hautton wird dunkler, seine strahlend blauen Augen werden auf einmal tief grün und seine Haare schwarz. Pechschwarz, wie seine markanten Brauen und seine Barthaare, die allmählich auftauchen.

      Mein Hals wird enger und enger. Die Luft scheint immer dicker zu werden, sodass ich sie förmlich auf meiner Haut spüren kann. Nein, falsch, ich spüre einen Druck, den mächtigen Gegendruck des Eristen, der nun ganz nah vor mir steht. Es ist der Erist aus Jonas‘ Büro. Wie gebannt starre ich auf den beunruhigenden Mund, der von dem dunklen Bart umgeben ist, den ich beinahe geküsst hätte. Der mir die Sinne geraubt hat, mit Taten und mit Worten.

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