Ich locke dich. Wolf L. Sinak. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Wolf L. Sinak
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783742758361
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      Inhaltsverzeichnis

       Krause Fakten

       1

       2

       3

       4

       5

       6

       7

       8

       9

       10

       11

       12

       13

       14

       15

       16

       17

       18

       19

       20

       21

       22

       23

       24

       25

       26

       Über Tage

       1

       2

       3

       4

       5

       6

       7

       8

      Ich locke dich

      Wolf L. Sinak

      Thriller

      Copyright © 2017 Wolf L. Sinak

      Alle Rechte vorbehalten.

      Impressum:

      Wolf Kanis

      Lindenweg 14

      92345 Dietfurt

      Deutschland

       [email protected]

      Lektorat und Korrektorat: Carola Vollbrecht

      Satz: ebokks.de

      Umschlaggestaltung: Anne Gebhardt, www.bookcover-design.de

      papierprintit GmbH Konstanz

      Fotoquelle: shutterstock.de

Krause Fakten

      1

      Frau Beate Zarusch erwog allen Ernstes, ihre Nase auszustopfen, am helllichten Tag, vor der Villa. Die Substanz musste den Geruch fernhalten können. Sie dachte an Tampons, dann an etwas ohne Faden wie Watte oder Ohropax, Dinge, die ihre Handtasche nicht bot.

      Sie betrat das Treppenhaus und stieß mit einem Jungen zusammen, der erschrocken war, wohl mehr über ihre Gesichtsschwellung als über das Missgeschick. Wenigstens hing ihr nicht noch rosa Ohropax aus den Nasenlöchern. Oder zwei Fäden.

      Kaum zu glauben, nach all den Jahren und hier in diesem anderen Haus war der Geruch der gleiche. Eine Etage höher blieb sie vor einer Tür mit Messingschild stehen. In eingravierter geschwungener Schrift stand geschrieben:

       Dr. Jens Klemmer

       Zahnarzt

      Behutsam drückte sie die Türklinke, als könnte Funkenbildung den Zahnarztgeruch explodieren lassen. Drinnen gab es ein Aquarium und ätherische Öle aus einer unsichtbaren Quelle hielten den Geruch im Zaum. Die Helferin hinter der Rezeption war Ende vierzig. Ihr radieschenroter Mund fror sein Lächeln ein, als Beate sich in den hellen Bereich der Rezeption bewegte. Eine andere Patientin zog ihren Jungen zu sich heran und hielt ihm die Augen zu, bis er sich davon befreite.

      „Sie sind doch hier die spezielle Angstpraxis, die einzigartige in Gera, oder?“ Beate trat nicht noch weiter vor ins Licht, man sah Quasimodo zur Genüge.

      Auf dem Brustschild der Lippenstifthelferin stand der Name Eisentraut. „Ich informiere Doktor Klemmer. Setzen Sie sich bitte so lange ins Wartezimmer.“

      Beate zog los, vorbei an dem Jungen, der prompt anfing zu weinen. Vor dem Garderobenspiegel hielt sie kurz an und blickte hinein wie jemand, der sich trotzdem gefiel. Die Schwellung ihrer rechten Wange hatte über Nacht Zuwachs bekommen. Das Auge sah aus wie ein praller Hintern mit waagerechter Spalte. Ein Nadelstich – und der ganze Mist würde am Spiegel herunterlaufen.

      Im Wartezimmer saß nur ein Patient, ein alter einbeiniger Mann, der über die Zeitung schielte. Eines seiner Augen war hundertprozentig ein Glasauge, nur welches, das konnte Beate nicht sagen, wie immer, wenn sie einen Glasaugenträger vor sich hatte. Sie setzte sich drei Stühle weit entfernt, um ihn vor einem Stielauge zu bewahren.

      Hier drinnen war der Duft ätherischer Öle stärker als draußen, und die Fensterpflanzen sahen aus, als beschäftigte Doktor Klemmer einen Gärtner. Das einzig Störende war das Hintergrundrauschen eines schlecht eingestellten Radiosenders … und ihr Zahn. Mit der Vorsicht