57Vgl. dazu MANFRED CLAUSS, Mithras, 139–147.
58Vgl. Seneca, Epistulae 20,2: „handeln lehrt die Philosophie, nicht reden“; ferner Musonius, Dissertationes 3, wonach nicht nur die Männer danach suchen sollen, „wie sie ein sittliches Leben führen, was gleichbedeutend mit Philosophie ist“.
59Vgl. dazu PIERRE HADOT, Philosophie als Lebensform, Frankfurt 22005; HEINRICH NIEHUES-PRÖBSTING, Die antike Philosophie, 142–219; GUSTAVE BARDY, Menschen werden Christen, 17-98.
60Alle großen Denker im zeitlichen Umfeld des Neuen Testaments waren Theo-logen (z.B. Cicero, Philo, Seneca, Epiktet, Plutarch, Dio Chrysostomus). Dies ist nicht verwunderlich, denn jedes bedeutende System der griechisch-römischen Philosophie gipfelt in einer Theo-logie; vgl. hier WERNER JAEGER, Die Theologie der frühen griechischen Denker, Darmstadt 1964; WILHELM WEISCHEDEL, Der Gott der Philosophen I, München 21985, 39–69; HANS JÜRGEN VERWEYEN, Philosophie und Theologie. Vom Mythos zum Logos zum Mythos, Darmstadt 2005, 39–127.
61Dio Chrysostomus, Orationes 12,47.
62Vgl. KLAUS DÖRING, Exemplum Socratis, hermes.E 42, Wiesbaden 1979.
63Vgl. z.B. Xenophon, Apologia 16, wo Sokrates fragt: „Wer von den Menschen ist so frei wie ich, da ich von niemand Geld oder Lohn nehme?“
64Zu Sokrates vgl. KLAUS DÖRING, Sokrates, in: Die Philosophie der Antike 2/1, hg. v. Hellmut Flashar, Basel 1998, 141–178.
65Vgl. zum Kynismus DONALD R. DUDLEY, A History of Cynicism, Hildesheim 1967 (=1937); R. BRACHT BRANHAM/MARIE-ODILE GOULET-CAZÉ (Hg.), The Cynics. The Cynic Movement in Antiquity and Its Legacy, Berkeley 1996; KLAUS DÖRING, Antisthenes, Diogenes und die Kyniker vor Christi Geburt, in: Die Philosophie der Antike 2/1, hg. v. Hellmut Flashar, Basel 1998, 267–321; GEORG LUCK, Die Weisheit der Hunde (Einführung und Textsammlung); MARIE-ODILE GOULET-CAZÉ, Art. Kynismus, RAC 22, Stuttgart 2008, 631–687; DIES., Kynismus und Christentum in der Antike, NTOA 113, Göttingen 2016.
66Bemerkenswert ist, dass berühmte Kyniker aus Gadara im Ostjordanland südlich des Sees Genezareth (vgl. Mk 5,1–20; Mt 8,28–34) stammen; vgl. Menippos (ca. 350–270 v.Chr.), Meleagros (Schaffenshöhepunkt um 100 v.Chr.) und Oinomaos von Gadara (2. Jh. n.Chr.).
67Vgl. exemplarisch Diogenes Laertius 6,87f (Krates verkauft seinen Besitz und verschenkt ihn).
68Diogenes Laertius 6,50: „Geldgier ist die Heimat aller Übel.“
69Ehe und Kinder hindern den Kyniker an seinem eigentlichen Auftrag, Kundschafter und Herold der Gottheit unter den Menschen zu sein (vgl. Epiktet, Dissertationes III 67–82).
70Vgl. dazu Diogenes Laertius 6,1.4. Zahlreiche Kyniker waren Sklaven (z.B. Epiktet) und kamen nicht aus den großen kulturellen Zentren (z.B. Menippos aus Gadara im Ostjordanland).
71Vgl. dazu die Darstellungen bei DIETER NESTLE, Eleutheria. Studien zum Wesen der Freiheit bei den Griechen und im Neuen Testament I: Die Griechen, HUTh 6, Tübingen 1967; DERS., Art. Freiheit, RAC 8, Stuttgart 1972, 269–306; MAX POHLENZ, Griechische Freiheit, Heidelberg 1955; MAXIMILIAN FORSCHNER, Die stoische Ethik, Darmstadt 21995, 104–113.
72Epiktet, Dissertationes I, 9,1 überliefert diese Aussage für Sokrates.
73Vgl. auch Diogenes Laertius 6,38.72.98.
74Vgl. Dio Chrysostomus, Orationes 32,9: „Dann gibt es in der Stadt eine nicht unbedeutende Zahl von sogenannten Kynikern, und wie bei allem anderen ist auch bei ihnen der Zulauf gewaltig – ein gemeines Bastardgeschlecht von Menschen, die sozusagen nichts wissen und nichts zum Leben haben. An Kreuzungen, engen Winkeln und Tempeltüren sammeln sie Straßenjungen, Seeleute und dergleichen Volk um sich und machen ihnen etwas vor, reißen eine Posse und einen Witz nach dem anderen und tischen ihnen bekannte Antworten auf, die auf dem Markt zu haben sind.“
75Epiktet, Dissertationes III 22, ist eine Programmschrift über den wahren Kynismus (vgl. dazu MARGARETHE BILLERBECK [Hg.], Epiktet: Vom Kynismus, Leiden 1978); vgl. auch Epiktet, Dissertationes IV 8,30f: „Denn solch ein Mann ist der echte Kyniker, den Zeus des Zepters und des Diadems gewürdigt hat; der darf sagen: Damit ihr sehet, ihr Menschen, dass ihr die Glückseligkeit und Gemütsruhe nicht suchet, wo sie ist, sondern wo sie nicht ist, siehe, so bin ich euch von Gott als Vorbild gesendet worden. Ich habe weder Haus noch Habe, weder Weib noch Kinder, nicht einmal ein Lager oder einen Rock oder eigenes Geschirr, und doch schauet, wie gesund ich bin.“
76Vgl. hierzu WALTER L. LIEFELD, The Wandering Preacher as a Social Figure in the Roman Empire, Ann Arbor 1967.
77Vgl. dazu MARGARETHE BILLERBECK, Der Kyniker Demetrius. Ein Beitrag zur Geschichte der frühkaiserlichen Popularphilosophie, PhAnt 36, Leiden 1979.
78Zur Stoa vgl. MAX POHLENZ, Die Stoa. Geschichte einer geistigen Bewegung I. II, Göttingen 71992.61991; PETER STEINMETZ, Die Stoa, in: Die Philosophie der Antike 4/2, hg. v. Hellmut Flashar, Basel 1994, 490–716; MALTE HOSSENFELDER, Die Philosophie der Antike, 44–99. Textsammlungen: MALTE HOSSENFELDER, Antike Glückslehren, 63–162; ARTHUR A. LONG/DAVID N. SEDLEY, Die hellenistischen Philosophen, 183–522; WOLFGANG WEINKAUF (Hg.), Die Philosophie der Stoa. Ausgewählte Texte, Stuttgart 2001; RAINER NICKEL (Hg.), Stoa und Stoiker I.II, Düsseldorf 2008; STEFAN DIENSTBECK, Die Theologie der Stoa, Berlin 2015.
79Cicero (106–43 v.Chr.) war kein stoischer Schulphilosoph, wohl aber ein skeptischer Sympathisant und vor allem wichtiger Tradent stoischer Gedanken.
80Vgl. Maximilian Forschner, Die Philosophie der Stoa, 10: „In der neueren Stoaforschung findet allmählich die Einsicht allgemeine Zustimmung, dass die Philosophie der Stoa in der (naturphilosophischpantheistischen) Theologie ihre geistige Mitte hat.“
81Cicero, De Natura Deorum I 39; Chrysipp sagt nach Diogenes Laertius VII 135: „Gott ist Einheit, Vernunft, Schicksalsnotwendigkeit, Zeus und habe auch noch viele andere Namen“ (
82Vgl. Cicero, De finibus III 31: „Das höchste Gut besteht darin, im Leben das Wissen um die natürlichen Gegebenheiten anzuwenden, indem man sich für das entscheidet, was naturgemäß ist, und das verwirft, was ihr zuwiderläuft, das heißt in Harmonie und Übereinstimmung mit der Natur zu leben“; Seneca, De Vita beata 3: „Bei alledem – darin sind sich ja sämtliche Stoiker einig – folge ich der Natur. Von ihr nicht abzuweichen und sich von ihrem Gesetz, von ihrem Vorbild leiten zu lassen, das ist Weisheit. Glücklich ist also ein Leben, das seiner natürlichen Bestimmung entspricht.“
83Zur komplexen stoischen Affektenlehre vgl. MAXIMILIAN FORSCHNER, Die stoische Ethik, 114–141.
84„Nicht die Dinge selbst beunruhigen die Menschen, sondern ihre Meinungen und Urteile über die Dinge. So ist zum Beispiel der Tod nichts Furchtbares – sonst hätte er auch dem Sokrates so erscheinen müssen – sondern nur die Meinung, er sei etwas Furchtbares, das ist das Furchtbare“ (Epiktet, Enchiridion 5).
85SVF 3,378 (zitiert nach: MALTE HOSSENFELDER, Antike Glückslehren, 81; weitere Textbeispiele: a.a.O., 80–96).
86Vgl. Diogenes Laertius 7,113: „Die Begierde ist ein unvernünftiges Streben. Darunter werden subsumiert Verlangen, Haß, Ehrgeiz, Wut, Liebe, Zorn, Jähzorn.“
87Vgl. Zenon bei Diogenes Laertius 7,125: