34 R.BULTMANN, Die Geschichte der synoptischen Tradition (s.o. 3.1.1), 322. Zur Geschichte des Differenzkriteriums vgl. G.THEISSEN/D.WINTER, Kriterienfrage, 28–174.
35 A.SCRIBA, Echtheitskriterien, 107–114, postuliert in Verbindung mit der Plausibilität und Wirkungsgeschichte das Kriterium der ‚Datenauswertung‘: „Zu diesen Daten gehören vornehmlich die Taufe Jesu durch Johannes den Täufer, Jesu Verzicht auf die Taufe während seines eigenen Wirkens, das Datum der Hinrichtung Jesu, die Modalitäten und Charakteristika der Ostervisionen und die Voraussetzungen für die Wiederaufnahme der Taufe im frühen Christentum“ (a.a.O., 240).
36 F.HAHN, Methodologische Überlegungen zur Rückfrage nach Jesus, 40–51, spricht von ‚Komponenten‘, W.THÜSING, Neutestamentliche Theologie I, 57–71, von ‚Strukturkomponenten‘ des Wirkens Jesu, zu denen besonders die Konflikte Jesu, die Basileia-Verkündigung und der Nachfolgeruf gehören.
37 Zur Analyse des Textes vgl. K.BACKHAUS, Die „Jüngerkreise“ des Täufers Johannes (s.o. 3.2), 266–274; ST.MASON, Flavius Josephus und das Neue Testament, Göttingen 2000, 230–245.
38 Nach Lk 1,36 war der Täufer nur sechs Monate älter als Jesus; historisch ist dies eher unwahrscheinlich, denn diese Tradition will Jesus bewusst nahe an den Täufer heranrücken; vgl. U.B. MÜLLER, Johannes der Täufer (s.o. 3.2), 17.
39 Vgl. H.STEGEMANN, Die Essener, Qumran, Johannes der Täufer und Jesus (s.o. 3.2), 304: „Diese herkunftmäßige, priesterliche Mittlerqualität des Johannes war sicherlich die entscheidende Komponente seiner aktiven Rolle beim Taufen, die ihn als rituellen Stellvertreter Gottes zum Täufer und die durch ihn vollzogene Taufe zum wirksamen Sakrament gemacht hat.“
40 Das Sigel Q benennt die für die Logienquelle vermutete Textgestalt nach der lukanischen Reihenfolge; Grundlage ist in der Regel: P.HOFFMANN/CHR.HEIL (Hg.), Die Spruchquelle Q (s.u. 8.1).
41 Vgl. dazu H.STEGEMANN, Die Essener, Qumran, Johannes der Täufer und Jesus (s.o. 3.2), 294ff. Nach Joh 1,28 taufte Johannes „in Bethanien jenseits des Jordans“ und nach Joh 3,23 „in Ainon nahe bei Salim“. Diese joh. Sondertraditionen lassen sich jedoch nicht überzeugend lokalisieren; vgl. hier J.ERNST, Wo Johannes taufte, in: Antikes Judentum und Frühes Christentum (FS H.Stegemann), hg. v. B.Kollmann/W.Reinbold/A.Steudel, BZNW 97, Berlin 1999, 350–363.
42 Vgl. H.STEGEMANN, Die Essener, Qumran, Johannes der Täufer und Jesus (s.o. 3.2), 296f: „Denn Johannes hatte als Ort seines öffentlichen Auftretens genau jene Stelle gegenüber Jericho gewählt, wo einst Josua das Volk Israel durch den Jordan hindurch in das Heilige Land hineingeführt hatte (Jos 4,13.19). Die Wahl des Ostufers des Jordans als Wirkungsstätte entsprach dabei der einstigen Situation Israels vor dem Durchschreiten des Flusses.“
43 Während die Anekdote in Mk 6,17–29 die Verwandtschaftsverhältnisse der Herodianer als Grund angibt, nennt Josephus politische Gründe: Johannes war so erfolgreich, dass ihm alles Volk zulief und Herodes Antipas diesen erfolgreichen Konkurrenten und Kritiker aus dem Weg schaffen ließ; zur Diskussion der Probleme vgl. U.B.MÜLLER, Johannes der Täufer (s.o. 3.2), 76–93.
44 Eine Darstellung aller relevanten Interpretationsmodelle bietet E.-M.BECKER, „Kamelhaare … und wilder Honig“, in: Die bleibende Gegenwart des Evangeliums (FS O.Merk), hg. v. R.Gebauer/M.Meiser, MThSt 76, Marburg 2003, 13–28; eigene Akzente setzt H.STEGEMANN, Die Essener, Qumran, Johannes der Täufer und Jesus (s.o. 3.2), 298, der den Kamelhaarmantel als vornehme Kleidung interpretiert und meint: „In Olivenöl gesottene Heuschrecken schmecken ähnlich wie Pommes frites. Ebenso wie Wildbienenhonig sind sie eine Leckerei.“
45 Zu den prophetischen Traditionen bei Johannes vgl. M.TILLY, Johannes der Täufer und die Biographie der Propheten, BWANT 17, Stuttgart 1994.
46 Vgl. Gen 19,24; Ex 9,24; Lev 10,2; Num 11,1; Joel 3,3; Mal 3,19; Jes 66,15f u.ö. Mit seiner Gerichtsandrohung variiert der Täufer die prophetische Tradition vom „Tag Jahwes“ (vgl. Am 5,20; Jes 13,3.6.9.13; Ez 7,3.7.8.19; 30,3; Hab 3,12; Joel 2,2; Zeph 1,15.18; Mal 3,2 u.ö.). Zu den Traditionen der Täuferverkündigung vgl. F.LANG, Erwägungen zur eschatologischen Verkündigung Johannes des Täufers, in: Jesus Christus in Historie und Theologie (FS H.Conzelmann), hg. v. G.Strecker, Tübingen 1975, 459–473.
47 Zur Typologie von Gerichtsvorstellungen vgl. E.BRANDENBURGER, Gerichtskonzeptionen im Urchristentum und ihre Voraussetzungen. Eine Problemstudie, in: ders., Studien zur Geschichte und Theologie des Urchristentums, SBAB.NT 15, Stuttgart 1993, 289–338; M.WOLTER, „Gericht“ und „Heil“ (s.u. 3.7), 364–369.
48 Dies betont zu Recht M.WOLTER, „Gericht“ und „Heil“ (s.u. 3.7), 367f: „Der Richter handelt als Retter und umgekehrt; das Richten und das Retten Gottes sind ‚Korrelate‘ ein und desselben Handelns Gottes.“
49 Vgl. hier H.MERKLEIN, Die Umkehrpredigt bei Johannes dem Täufer und Jesus von Nazareth, in: ders., Studien zu Jesus und Paulus, WUNT 43, Tübingen 1987, 109–126.
50 Die Worte πνεύματι ἁγίῳ ϰαί sind mit großer Wahrscheinlichkeit eine christliche Interpretation; dafür spricht der Gegensatz von Wasser- und Geisttaufe, der auch sonst benutzt wird, um zwischen Johannestaufe und christlicher Taufe zu unterscheiden (vgl. Joh 1,33; Apg 19,1–7); vgl. U.B. MÜLLER, Johannes der Täufer (s.o. 3.2), 34.
51 Vgl. F.HAHN, Theologie I, 50.
52 Für den Menschensohn plädiert J.BECKER, Jesus von Nazareth (s.o. 3), 54–56.
53 So G.THEISSEN/A.MERZ, Der historische Jesus (s.o. 3), 196: „Da das von Jesus angesagte Heil als dem Täufer überlegen dargestellt wird und zugleich sachlich und zeitlich an dessen Person gebunden wird (vgl. auch Mt 11,12/Lk 16,16; Mt 11,16–19par.), kann man vermuten, dass Jesus sich mit der vom Täufer angesagten Mittlergestalt identifiziert hat.“
54 So u.a. J.ERNST, Johannes der Täufer (s.o. 3.2), 305; H.STEGEMANN, Die Essener, Qumran, Johannes der Täufer und Jesus (s.o. 3.2), 299; U.B. MÜLLER, Johannes der Täufer (s.o. 3.2), 34.
55 Vgl. H.STEGEMANN, Die Essener, Qumran, Johannes der Täufer und Jesus (s.o. 3.2), 302: „Tatsächlich hatte bis zum Auftreten des Johannes weder im Judentum noch in dessen Umwelt irgend jemand andere Menschen getauft. Zwar gab es eine Fülle kultischer Reinigungsriten bis zum Untertauchen des ganzen Körpers; doch vollzog jeder solche Reinigungsriten ganz eigenständig, ohne die Mitwirkung eines Taufenden.“
56 Vgl. J.BECKER, Jesus von Nazareth (s.o. 3), 56f.
57 Zur Analyse vgl. K.BACKHAUS, Die „Jüngerkreise“ des Täufers Johannes (s.o. 3.2), 68–83.
58 Dies betont nachdrücklich K.BACKHAUS, Die „Jüngerkreise“ des Täufers Johannes (s.o. 3.2), 110–112.
59 Vgl. J.P. MEIER, A Marginal Jew II (s.o. 3), 129. Die Täuferanfrage in Q 7,18f halte ich mit vielen anderen für nachösterlich; zur Begründung vgl. z.B. K.BACKHAUS, Die „Jüngerkreise“ des Täufers Johannes (s.o. 3.2), 116–126.
60 Die Überwindung des Satans galt als ein Zeichen der anbrechenden Heilszeit; vgl. AssMos 10,1. Zur Auslegung von Lk 10,18 s.u. 3.6.2; die Kompositionsabfolge ‚Auftreten des Täufers – Taufe Jesu – Versuchung‘ in Q, Mk, Mt und Lk bestätigt einen Zusammenhang zwischen der Verbindung zum Täufer, der Erkenntnis der Entmachtung des Satans und dem öffentlichen Auftreten Jesu.
61 Vgl. M.ALBANI, Der eine Gott und die himmlischen Heerscharen. Zur Begründung des Monotheismus bei Deuterojesaja im Horizont der Astralisierung des Gottesverständnisses