Naturheilverfahren bei Borreliose - eBook. Werner Kühni. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Werner Kühni
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Сделай Сам
Год издания: 0
isbn: 9783038000921
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und Stoffwechselabfallprodukten, wodurch sie ein für sich günstiges Milieu schaffen.

      Borrelien gehen dorthin, wo Manganstoffwechsel erfolgt und verbrauchen das dort befindliche Mangan. Das sind schwerpunktmäßig die Gelenke (Sehnen, Knorpel und Knochen) und alles was mit Enzymbildung und Nerven zu tun hat, auch Rückenmark und Gehirn. Es gibt intrazelluläre Ruheformen, die kein Mangan verbrauchen, vor allem im Fett- und Bindegewebe. Möglicherweise können Borrelien mit dem Mangan im Blut gar nichts anfangen, sondern brauchen eine bestimmte Verarbeitungsstufe, was eine Ursache für ihre Wanderung in die Zellen sein könnte.

      Da sie wenig Sauerstoff brauchen, um zu überleben, können sie sich in Knorpel, Narbengewebe, Nervensträngen, den endothelialen Auskleidungen der Blutgefäße sowie anderen wenig durchbluteten, sauerstoffarmen Geweben vor den Abwehrzellen verstecken.

      Borrelien vermehren sich äußerst langsam. Sie teilen sich alle 12 bis 24 Stunden. Das macht sie weniger angreifbar für Antibiotika, da die meisten Antibiotika die sich neu bildenden Bakterienzellwände während der Teilungs- und Vermehrungsphase angreifen. Wenn ihnen das Milieu nicht angenehm ist, können Borrelien auch lange Zeit in Ruhephasen verharren, ohne sich zu teilen. Generell kommt es bei ihnen einmal in einem lunaren Rhythmus von 28 Tagen zu Vermehrungsschüben. Im Gegensatz dazu können Bakterien, die sich alle 20 Minuten teilen, mit Antibiotika innerhalb von ein oder zwei Wochen abgetötet werden.

      Spirochäten haben die Fähigkeit, antibiotische Gifte schnell aus ihrem Körper auszuscheiden und können Kälte bis 50 Grad minus ertragen. Hitze über 42 Grad vertragen sie jedoch nicht.

      Unter dem Oberbegriff Borrelia werden mindestens 30 Unterarten zusammengefasst.

      Von den etwa 30 Unterarten der Borrelia sind nur die Borrelia burgdorferi als Erreger der Lyme-Borreliose beim Menschen und ein paar andere im Veterinärbereich erforscht.

      – Borrelia burgdorferi: Erreger der durch Zecken übertragenen Lyme-Borreliose. Aufgrund der Zeckenaktivität häufen sich Infektionen vor allem im Sommer und Herbst. Kennzeichen der Erkrankung sind vor allem Kopfschmerzen, Erytheme und arthritische Beschwerden. Viele weitere Symptome können folgen.

      – Borrelia recurrentis: Erreger des Läuserückfallfiebers. Sie werden durch die Kleiderlaus (Pediculus humanus) übertragen. Diese Krankheit ist durch starke Fieberschübe gekennzeichnet. In früheren Zeiten kam es zu regelrechten Krankheitsepidemien, vor allem in Gegenden mit mangelnder Hygiene und starkem Läusebefall. Heute ist sie vor allem in den kühleren Gebieten Afrikas, Südamerikas und Asiens verbreitet.

      – Borrelia duttoni: Erreger des Zeckenrückfallfiebers. Wird durch Lederzecken (Ornithodorus moubata) übertragen. Diese Krankheit entspricht im Wesentlichen dem Läuserückfallfieber, ihr Vorkommen ist jedoch auf die wärmeren Gebiete der Tropen und Subtropen beschränkt.

      Mischinfektionen verschiedener Borreliengattungen kommen oft vor, wobei mehrere Erregergattungen übertragen werden können. Viel öfter jedoch kommt es zu Mischinfektionen von Borreliose und anderen bakteriellen oder viralen Erkrankungen, da durch die Borreliose das Immunsystem massiv geschwächt ist und eine Zweitinfektion, etwa Babesiose, Ehrlichiose oder Rickettsiose, sich dadurch leichter ausbreiten kann.

      Borrelia burgdorferi, der Erreger der Borreliose, ist weltweit in Zecken verbreitet. In Deutschland gibt es ein Nord-Süd-Gefälle bei der Durchseuchung der Zecken, die auch regional sehr variieren kann. Während in den nördlichen Bundesländern die Zecken nur etwa zu 6 bis 10 Prozent mit Borrelia burgdorferi durchseucht sind, liegt die Durchseuchungsrate im süd- und mitteldeutschen Raum bei 20 bis 30 Prozent und kann regional bis zu 50 bis 60 Prozent betragen. Es fehlen jedoch bisher flächendeckende epidemiologische Studien sowie Daten über die Ausbreitung und das Infektionsrisiko für den Menschen.

      Es ist nicht nachvollziehbar, warum immer noch veraltete oder schlichtweg falsche Zahlen in der Presse, aber auch in den offiziellen Statistiken über die Krankheitsfälle im Umlauf sind. Anscheinend findet hier eine absichtliche Verharmlosung eines ernstzunehmenden Problems statt. Die Öffentlichkeit wird durch falsche Angaben seit Jahren absichtlich belogen, eine trügerische Sicherheit wird vorgegaukelt.

      Im Gegensatz zur artverwandten Syphilis, der durch Läuse übertragenen Borrelia recurrentis sowie der ebenfalls durch Zecken übertragenen Frühsommer-Meningoenzephalitis wurde die Borreliose nicht in das Infektionsschutzgesetz der Bundesrepublik Deutschland aufgenommen. In den neuen Bundesländern und in Berlin besteht jedoch eine Meldepflicht für Borreliose. Dabei werden die Falldefinitionen des Robert-Koch-Instituts zugrunde gelegt, die lediglich eine Meldung des Erythema migrans und der frühen Neuroborreliose (das heißt in Zusammenhang mit einer Borrelieninfektion auftretende Symptome, die das Nervensystem betreffen) vorsieht. Das Erythema migrans tritt in 50 bis 60 Prozent der Neuerkrankungen auf. Eine Neuroborreliose, Borreliose-Arthritis und andere Organmanifestationen der Borreliose können sich auch noch nach einer längeren Latenzzeit entwickeln.

      Es wäre sinnvoll, eine reale Meldepflicht für alle Erkrankungen durch Borrelien und Mischinfektionen (Ehrlichose, Rickettsien, Chlamydien, Yersinen usw.) in allen Bundesländern in Deutschland sowie auch in allen Ländern der EU einzuführen. Entsprechende Daten aus anderen Ländern zeigen, dass die Meldepflicht nicht konsequent eingehalten wird. Es kann inzwischen davon ausgegangen werden, dass nur ein Viertel der tatsächlichen Fälle gemeldet werden.

      Nicht jede Infektion mit Borrelien bedeutet auch eine Borreliose. Mit steigender Zahl der »Experten« steigt auch das prognostizierte Risiko an einer Infektion zu erkranken – schließlich kann niemand sagen, ob im konkreten Fall die Infektion harmlos bleibt oder nicht. Die Meinungen der »medizinischen Experten« dazu gehen weit auseinander, die Schätzungen variieren zwischen 3 und 15 Prozent, dass bei einem mit Borreliose Infizierten die Krankheit ausbricht. Diese Verwirrung zeigt, dass die »bakterielle Infektion« allein das »kleinste Risiko« ist, wenn die Spirochäten nicht ein geschädigtes Milieu vorfinden würden.

      In Deutschland stehen 250 Neuerkrankungen (2005) mit Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) jährlich 50 000 bis 70 000 Neuinfektionen mit Borreliose gegenüber! Das Verhältnis beträgt also offiziell 1:200 bis 1:300. Da aber viele Borreliosefälle