Kerngeschäft Unterricht. Willy Obrist. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Willy Obrist
Издательство: Bookwire
Серия: hep praxis
Жанр произведения: Документальная литература
Год издания: 0
isbn: 9783039059188
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target="_blank" rel="nofollow" href="#ue0797601-43c7-46c6-806a-c7a0176ecc31">85741.pngInstrument 2.6). Wir haben zudem einen Fragebogen entwickelt, anhand dessen die Schülerinnen und Schüler selbst einschätzen können, welche Kompetenzen für das Schreiben einer Schlussarbeit für sie von Bedeutung sind (85747.pngInstrument 2.2).

      Instrumente und Anregungen

       2.1 Lernziele formulieren – Liste von möglichen Verben

      Lernziele sollen sich auf ein mögliches Endverhalten beziehen. Es ist daher sinnvoll, bei der Formulierung von Lernzielen verschiedene Verben zu berücksichtigen. Wir haben dazu eine Liste nach den Komplexitätsstufen der Bloom’schen Taxonomie (K-Stufen) entworfen.

       2.2 Fragebogen zu den Kompetenzen beim Schreiben einer Projektarbeit

      Die Lernenden arbeiten selbstständig an einem Projekt. Welche Kompetenzen benötigen sie, damit sie die Arbeit zielgerichtet in Angriff nehmen können? – Wir schlagen dazu einen Fragebogen vor, den die Lehrperson zu Beginn des Unterrichts einsetzen kann, um auf bestimmte Kompetenzen hinzuweisen, die im geplanten Projekt genutzt oder aufgebaut werden sollen. Das Instrument lässt sich aber auch für eine methodische Auswertung am Ende der Unterrichtseinheit verwenden.

       2.3 Schülerinnen und Schüler führen eine Befragung durch

      In vielen Projekten werden Befragungen (in Interviewform oder mithilfe von Fragebogen) durchgeführt. Wir halten Tipps für Sie bereit, die bei der Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung einer Befragung hilfreich sein können.

       2.4 Zusammenarbeit in Gruppen – Regeln vereinbaren

      Sobald die Schülerinnen und Schüler in Gruppen arbeiten, müssen Regeln vereinbart werden. Ein Fragebogen hilft dabei.

       2.5 Handlungsziele formulieren

      Die Schülerinnen und Schüler formulieren eigene Ziele, was nach unserer Erfahrung vielen nicht leicht fällt. Wir schildern eine einfache Methode, wie sie dazu angeregt werden können, Handlungsziele zu formulieren.

       2.6 Kompetenzen für die Ausbildung festlegen

      Im Verlauf der Ausbildung werden bestimmte Kompetenzen gezielt geschult. In einer Liste haben wir einige Kompetenzen zusammengestellt, die nach unserer Erfahrung im Unterricht häufig vorkommen.

      3 Inhalte auswählen und strukturieren

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      Sie bereiten den Unterricht vor und wählen neue Themen und Unterrichtsgegenstände aus. Wie gehen Sie dabei vor? Wie begründen Sie Ihre Auswahl? Wie strukturieren Sie die Inhalte? Welche Möglichkeiten bestehen, den Unterricht fächerübergreifend zu gestalten? – Wir zeigen, nach welchen Überlegungen Themen für den Unterricht ausgewählt und wie die Inhalte anschließend strukturiert werden können.

      Die Auswahl von Lerninhalten

      Auf die Frage, was in der Schule gelernt und gelehrt werden muss, lassen sich klare Antworten formulieren:

       Die Rahmenlehrpläne und die Bildungsverordnungen geben verbindlich vor, welche Inhalte erarbeitet werden müssen. Damit ist die Frage nach der Auswahl der Lerninhalte für viele Lehrpersonen bereits beantwortet. Die Inhalte beziehen sich häufig auf die Struktur der entsprechenden Fachdisziplinen, die an den weiterführenden Schulen angeboten werden.

       Den Lernenden sollen auch Inhalte vermittelt werden, die sie in der derzeitigen und künftigen Berufssituation zu kompetentem Handeln befähigen und die den Erwerb bestimmter Kompetenzen ermöglichen (85752.pngAbb. 2).

      Die Schule ist eine Institution der Gesellschaft, die von deren Interessen bestimmt wird. Für die Auswahl von Inhalten ist es aus diesem Grund wichtig, hier auf die verschiedenen Funktionen der Schule einzugehen (85758.pngAbb. 3, Seite 38):

      Qualifikationsfunktion

      Die Lernenden werden mit Fertigkeiten und Kenntnissen ausgestattet, die sie zu einem späteren Leben in Beruf und Gesellschaft befähigen.

      Integrationsfunktion

      Die Lernenden werden durch das Einüben erwünschter Verhaltensweisen und die Vermittlung entsprechender Einstellungen, Überzeugungen und Haltungen möglichst reibungslos in die Gesellschaft integriert. Die Schule hat den Auftrag, diese Prinzipien zu legitimieren, das heißt ihre Gültigkeit und Verbindlichkeit zu untermauern, indem sie in den Fächern Politik, Geschichte, Deutsch usw. die entsprechenden Themen behandelt.

      Selektions- und Allokationsfunktion

      Die Lernenden werden im Hinblick auf verschiedene Schullaufbahnen und Lebenschancen eingestuft. Bildlich gesprochen, ist die Schule mit einem großen Rüttelsieb vergleichbar, das zwischen den Generationen angeordnet ist und den Zugang zu beruflichen Positionen, sozialem Prestige und materiellem Erfolg steuert. Steuerungsmittel sind in erster Linie Zensuren und Abschlüsse, die jeweils bestimmten Öffnungen des Siebes zugeordnet sind. Natürlich ist die Schule bei der Verteilung von Lebenschancen nicht allein ausschlaggebend; neben regionaler und sozialer Herkunft, Begabung, Geschlecht, Beziehungen spielen nicht zuletzt auch Glück und Zufall eine große Rolle.

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      Bei der Frage nach der Auswahl von Inhalten gibt es in der Didaktik verschiedene Antworten. Für Wolfgang Klafki beispielsweise steht der Begriff der Bildung im Zentrum. »Eine solche zentrale Kategorie sei unbedingt notwendig, wenn die pädagogischen Bemühungen nicht in ein unverbundenes Nebeneinander von Einzelaktivitäten auseinanderfallen sollten« (Klafki 2007).

      Bildung zielt dabei auf ein geschichtlich vermitteltes Bewusstsein von zentralen Problemen der Menschheit in Gegenwart und Zukunft ab, auf Einsicht in die Mitverantwortung aller und die Bereitschaft, an der Bewältigung dieser Probleme teilzunehmen.

      Klafki bezieht seinen Bildungsbegriff inhaltlich auf epochentypische Schlüsselprobleme wie Friedens- oder Umweltfrage, Probleme der Entwicklungsländer, politische und gesellschaftliche Ungleichheiten, Gefahren und Möglichkeiten der neuen technischen Steuerungs-, Informations- und Kommunika­tionsmedien.