Religionsfreiheit in Indonesien?. Anna Elisabeth Suwandy. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Anna Elisabeth Suwandy
Издательство: Bookwire
Серия: Mainzer Beiträge zum Kirchen- und Religionsrecht
Жанр произведения: Документальная литература
Год издания: 0
isbn: 9783429063054
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der Versuch einiger Muslime, die Scharia in die Verfassung aufzunehmen. Ebenfalls relevante nationale Gesetze, die die Menschenrechte, insbesondere die Religionsfreiheit sichern, werden an dieser Stelle vorgestellt.

      Im darauffolgenden Kapitel werden Gesetze und Erlasse, die der, in der indonesischen Verfassung gewährleisteten, Religionsfreiheit widersprechen bzw. diese stark eingrenzen und die Diskriminierung von religiösen Minderheiten teilweise legalisieren, vorgestellt und kritisch reflektiert. Unter diese fallen das Blasphemie-Gesetz, die Ministerialerlasse zur Erteilung von Baugenehmigungen religiöser Stätten, der Anti-Ahmadiyah-Erlass und auch das Gesetz über Pornographie.23

      Zur Erarbeitung dieses Themenkomplexes mussten vor allem Internetquellen zu Rate gezogen werden, da sich diese meist durch ihre Aktualität im Vergleich zur gedruckten Literatur über Religionsfreiheit und derzeit gültige Gesetze in Indonesien auszeichnen. Vor allem Artikel der Onlineausgabe von The Jakarta Post24 oder The Jakarta Globe25 wie auch von Menschenrechtsorganisationen, Kirchen und Non-Governmental-Organisations (kurz: NGO) wurden in die Bearbeitung mit einbezogen. Auf viele Gesetzestexte auf Bahasa Indonesia (Indonesisch) kann auch online zugegriffen werden. Eine Schwierigkeit stellte hier jedoch dar, dass die indonesische Regierung nur selten englische Übersetzungen bereithält und die Gesetze dann meist von anderen Autoren inoffiziell übersetzt werden. So musste zur Erarbeitung von Gesetzen teils auf die bereits bestehende Sekundärliteratur zurückgegriffen werden oder die verschiedenen Übersetzungen wurden im Hinblick auf Übereinstimmungen oder Widersprüche miteinander verglichen.

      1 Vgl. Lang, Peter, Eintrag “Indonesien - Grunddaten, Geographie, Bevölkerung”: Munzinger Online/Länder - Internationales Handbuch, o. J., online: http://www.munzinger.de/document/03000IDN010 [Zugriff am 19.1.2015]. Im Folg. zit. als: Lang, Indonesien, o. J. (Anm. 1).

      2 Vgl. Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz und Kirchenamt der Evangelischen Kirche in Deutschland (Hrsg.), Ökumenischer Bericht zur Religionsfreiheit von Christen weltweit 2013, Bonn / Hannover 2013, 4. Im Folg. zit. als: DBK, Ökumenischer Bericht zur Religionsfreiheit, 2013 (Anm. 2); vgl. Lang, Indonesien, o. J. (Anm. 1), 4.

      3 Vgl. Appeal of Conscience Foundation: H.E. Susilo Bambang Yudhoyono President Of The Republic Of Indonesia, online: http://www.appealofconscience.org/d-557/awards/H.E.%20Susilo%20Bambang%20Yudhoyono%20%20President%20Of%20The%20Republic%20Of%20Indonesia [Zugriff am: 21.01.2015].

      4 Vgl. Berndt, Werner, Kleines Handbuch Indonesien, Rostock 2013, 16. Im Folg. zit. als: Berndt, Kleines Handbuch, 2013 (Anm. 4); Frank, Christian Malte, Das Überraschungsei Jakarta, Deutsche Botschaft Jakarta, o. J., online: http://www.jakarta.diplo.de/Vertretung/jakarta/de/03_20Botschaft/seite-wahlstation-berichtfrank.html [Zugriff am 11.04.2015].

      5 Wawer, Wendelin, Muslime und Christen in der Republik Indonesia. Band 7: Beiträge zur Südasienforschung, Südasien-Institut Universität Heidelberg, Wiesbaden 1974, 1. Im Folg. zit. als: Wawer, Muslime und Christen, 1974 (Anm. 5).

      6 Ebd.

      7 Vgl. ebd.

      8 Vgl. Krämer, Klaus, Vorwort, in: Evers, Georg: Religionsfreiheit: Indonesien, in: Religionsfreiheit 18, hrsg. v. missio, Internationales Katholisches Missionswerk e.V., Aachen 2013, 3.

      9 Kovacs, Amanda, Religiöse Diskriminierung in Indonesien - ambivalente Rechtslage und politische Passivität: German Institute of Global and Area Studies. Institut für Asien Studien 11 (2012), 1-8, 2, online: http://www.giga-hamburg.de/de/system/files/publications/gf_asien_1211.pdf [Zugriff am 26.01.2014]. Im Folg. zit. als: Kovacs, Religiöse Diskriminierung, 2012 (Anm. 9).

      10 Ebd.

      11 Vgl. Erklärung über die religiöse Freiheit „Dignitatis humanae”, in: HthK Vat.II, Bd. 1 (2005), 436-458. Im Folg. zit. als: Dignitatis humanae (Anm. 11).

      12 Vgl. Erklärung über die Haltung der Kirche zu den nichtchristlichen Religionen „Nostra aetate”, in: HthK Vat. II, Bd. 1 (2005), 355-362. Im Folg. zit. als: Nostra aetate (Anm. 12).

      13 Vgl. Allgemeine Erklärung der Menschenrechte vom 10. Dezember 1948, in: Bundeszentrale für politische Bildung (Hrsg.), Menschenrechte. Dokumente und Deklarationen, 4. Aufl., Bonn 2004, 54-59. Im Folg. zit. als: AEMR 1948, 2004 (Anm. 13).

      14 Vgl. Internationaler Pakt über bürgerliche und politische Rechte (ICCPR) vom 19. Dezember 1966 (BGBl. 1973 II 1553), in: Bundeszentrale für politische Bildung (Hrsg.), Menschenrechte. Dokumente und Deklarationen, 4. Aufl., Bonn 2004, 69- 85. Im Folg. zit. als: ICCPR 1966, 2004 (Anm. 14).

      15 Vgl. Übereinkommen über die Rechte des Kindes (CRC) vom 20. November 1989 (BGBl. 1992 II 121), in: Bundeszentrale für politische Bildung (Hrsg.), Menschenrechte. Dokumente und Deklarationen, 4. Aufl., Bonn 2004, 167-186. Im Folg. zit. als: CRC 1989, 2004 (Anm. 15).

      16 Vgl. Vienna Declaration and Programme of Action. Adopted by the World Conference on Human Rights in Vienna on 25 June 1993, online: http://www.ohchr.org/Documents/ProfessionalInterest/vienna.pdf [Zugriff am 15.04.2015].

      17 Vgl. Association of Southeast Asian Nations, ASEAN Human Rights Declaration, 2012, online: http://www.asean.org/news/asean-statement-communiques/item/aseanhuman-rights-declaration [Zugriff am 10.04.2015]. Im Folg. zit. als: ASEAN, Human Rights Declaration, o. J. (Anm. 17).

      18 Im Folg. wird die offiziell gebräuchliche, in der Klammer eingeführte, Abkürzung benutzt. Um Verwechslungen mit den islamischen Menschenrechtserklärungen auszuschließen, werden die Titel der islamischen Menschenrechtserklärungen in der gesamten Arbeit ausgeschrieben.

      19 Vgl. Berndt, Kleines Handbuch, 2013 (Anm. 4), 18.

      20 Vgl. Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte im Islam vom 19. September 1981, in: Bundeszentrale für politische Bildung (Hrsg.), Menschenrechte. Dokumente und Deklarationen, 4. Aufl., Bonn 2004, 546-562. Im Folg. zit. als: Allgemeine Erklärung der Menschenrechte im Islam 1981, 2004 (Anm. 20).

      21 Vgl. Die Kairoer Erklärung über Menschenrechte im Islam vom 5. August 1990, in: Bundeszentrale für politische Bildung (Hrsg.), Menschenrechte. Dokumente und Deklarationen, 4. Aufl., Bonn 2004, 562-567. Im Folg. zit. als: Kairoer Erklärung der Menschenrechte im Islam 1990, 2004 (Anm. 21).

      22 Vgl. Organization of the Islamic Conference (OIC) (Hrsg.), Covenant on the Rights of the Child in Islam, 2004, 1-13, online: http://www.oic_oci.org/english/convenion/Rights%20of%20the%20Child%20In%20Islam%20E.pdf [Zugriff am 24.03.2015]. Im Folg. zit. als: OIC, Covenant of the Rights of the Child in Islam, 2004 (Anm. 22).

      23 Da die Gesetze und Erlasse bisher nur in Bahasa Indonesia vorliegen, wurde zur Erarbeitung ebenjener auf die jeweils zitierte Sekundärliteratur zurückgegriffen.

      24 Vgl. The Jakarta Post, online: http://www.thejakartapost.com/ [Zugriff am 24.04.2015].

      25 Ebd.

      2. Religionsfreiheit im Verständnis der Katholischen Kirche

       Von der Forderung nach katholischer Glaubensfreiheit zur Anerkennung jeder Religionsfreiheit

      „Wenn wir heute … Kirche und Menschenrechte getrost in einem Atem nennen können, so stehen wir am Ende eines langen Weges”26. Dieser lange Weg zum Menschenrecht