„Ein Mensch ist der Priester. Er ist also aus keinem anderen Holze gemacht als wir alle“
Der Priester muss seine menschliche, bedürftige Seite kennen
Ernstnehmen des Verlangens nach sexueller Erfahrung und Lust
Hingabe, Selbsttranszendenz, Generativität
Die Bedeutung der Selbstfürsorge für die Prävention sexualisierter Gewalt
Eine angemessene Sorge um mich selbst
„Hast du dich selbst lieb, so hast du alle Menschen lieb“
Den Blick nach innen wenden
Den körperlichen und seelischen Bedürfnissen und Wünschen gerecht werden
Die notwendige Fürsorge der Vorgesetzten für die kirchlichen Mitarbeiter
Die Bedeutung guter Beziehungen zu den Mitbrüdern, dem Bischof und Gott
Heiligkeit und priesterliche Lebenskultur
TEIL IVKlerikales System und sexualisierte Gewalt
Die frühere Praxis im Umgang mit Tätern
Der üble Geruch kommt aus dem Innersten der Kirche selbst
Das klerikale System hat die Ausübung sexualisierter Gewalt in der Kirche begünstigt und verharmlost
Die negativen Auswirkungen der herausgehobenen Position des Klerikers
Der Klerikalismus der Laien
Die frühere Praxis im Umgang mit Tätern
Späte Erkenntnis und Einsicht: Hier geht es um eine Krankheit und ein Verbrechen
Die Macht und Verantwortung des Vatikans
Das „secretum pontificium“
Mauer des Schweigens
Die Rolle von Joseph Ratzinger
Die frühere Praxis im Umgang mit Opfern
Wo war der Anwalt der Opfer?
Das fehlende „Mea culpa“
Sich nicht hinter Floskeln wie „wir haben uns gemeinsam so verhalten“ verstecken
Ist das Leid der Opfer wirklich bei den Bischöfen angekommen?
Die verheerenden Auswirkungen eines herzlosen Klerikalismus
Mangelndes Gespür für die verheerenden Folgen, die von sexueller Gewalt ausgehen
Sexualisierte Gewalt und Frauen in der Kirche
Auch die Frauen sind Opfer des klerikalen Systems in der Kirche
Vom Reichtum, den Frauen in die Kirche einbringen könnten
Im Mann und in der Frau schuf er sein Ebenbild
Immer wieder die Kirche kritisch von außen her betrachten
Alle sind gleich würdig und gleichberechtigt
Ein Traum
Umkehr oder Entmachtung
„Seid barmherzig wie euer Vater im Himmel barmherzig ist“
Die Aussperrung vom Volk Gottes ist ein Skandal
Umkehren und sich den Opfern zuwenden
Umkehr als Verzicht auf die Macht
Die Bischöfe sind nicht bereit und in der Lage, die Macht abzugeben
Der Geist weht, wo er will
Die Abschaffung der Monarchie in der Kirche
Das System einer absoluten Monarchie in der Kirche ist unakzeptabel
Die Salbung des Heiligen
TEIL VAusblick – Wie geht es weiter?
„Mit Kirche darf ich nicht scheiße aussehen“
Zusammen aus dieser unheilvollen Situation herauskommen
Keine Beschwichtigungen
Vom Missbrauch des Missbrauchs
Die Verharmlosung von sexuellem Missbrauch im kirchlichen Kontext
Die Gefahr, den eigentlichen Missbrauch nicht ernst zu nehmen
Miteinander den Karren aus dem Dreck ziehen
Im Kreis miteinander sitzen, ein Netzwerk bilden
Eine Kirche, die wieder mehr „Biss“ bekommt
Der synodale Weg
Der eigentliche Skandal – die Abwesenheit Gottes in der Kirche
Der wunde Punkt: Gott hat letztlich keine Rolle gespielt
Literatur
Die Kirche ist nicht in der Lage gewesen,die Taten als das zu benennen,was es war: als Verbrechen.
(Erzbischof Robert Zollitsch,ehemaliger Vorsitzenderder Deutschen Bischofskonferenz)
Vorwort
Die Missbrauchskrise ist da. Wir begegnen ihr fast täglich. Und jetzt? Wie geht es weiter? Was muss geschehen? Welchen Beitrag können, müssen wir leisten, wir, die Mitglieder der Kirche, die Verantwortlichen in der Kirche, die Bischöfe, damit das nicht länger geschieht? Damit keine Priester mehr zu Tätern werden, keine potentiellen Täter mehr zum Priesteramt zugelassen werden? Keine Bischöfe mehr zu Tätern werden? Denn wenn heute von der „Täterinstitution Kirche“ gesprochen wird – manche sprechen inzwischen gar von der „Verbrecherorganisation Kirche“ –, meint man damit nicht mehr nur die Täter, die sexuelle Gewalt an Minderjährigen ausgeübt haben, sondern auch die Bischöfe, die nicht angemessen mit den Tätern umgegangen sind und damit ermöglicht haben, dass die Täter weiterhin im Kontext der Kirche ihr missbräuchliches Verhalten ausüben konnten.
Dazu kommt: Die Opfer wurden systematisch übersehen. Das Wohl und Ansehen der Kirche standen über allem und rechtfertigten offensichtlich jede Maßnahme, die anscheinend dazu beitrug, das zu gewährleisten. Die betroffenen Opfer, ihr Leid wurden nicht gehört. Es mangelte offensichtlich an der Sensibilität, der Empathie, dem Mitleiden.
Das ist und bleibt entsetzlich und unfassbar. Es offenbart, ein welch schreckliches und menschenverachtendes System die Kirche sein kann. Da gibt es nichts zu beschönigen oder zu relativieren. Daher auch der Buchtitel. Weil es sich tatsächlich um Verbrechen handelte und um Verbrechen handelt, was im Kontext von Kirche in den vergangenen Jahrzehnten geschehen ist und bis heute immer noch geschieht. Da gibt es immer noch diese Scheu und inzwischen auch schon wieder eine gewisse Zurückhaltung, das verbrecherische Verhalten von Priestern und derer, die das deckten, nicht als ein Verbrechen zu benennen, weil es sich um Priester und Bischöfe handelt. Aber genau darum geht es ja: sich nicht länger von Personen blenden zu lassen mit dem Ergebnis, dass wir ihr Verhalten verharmlosen, die, wie es im Titelbild so treffend zum Ausdruck gebracht wird, fromm daherkommen, hinter dieser Tarnung sich aber Verbrecher befinden.
Wie unheimlich schwer das sein kann, haben wir in der Vergangenheit erlebt und erleben wir auch heute noch. Können wir es doch auch heute noch kaum fassen, wenn da plötzlich ein Kardinal in Handschellen vorgeführt wird. Auf der anderen