Argens, Jean-Baptiste de Boyer, Marquis d' (24.6.1704 Aix-en-Provence-11.1.1771 bei Toulon), V Pierre-Jean de Boyer, seigneur d'Eguilles († 1757), Procureur général au Parlement in Aix, M Angélique geb. de Lenfant, ∞ 21.1.1749 die Schauspielerin und Tänzerin Barbe (Barbet) Cochois (1723/1725-1780, Bruder? → Cochois). T Barbe (15.4.1754-1814), das Ehepaar wohnte zunächst im Schloß Sanssouci, wonach Friedrich II. ihm eine heute noch zu besichtigende Wohnung im Seitenflügel des Neuen Palais einrichtete.
D'Argens diente 1718-1721 als Infanterieoffizier in der französischen Armee, war 1724/25 Sekretär des französischen Gesandten bei der Hohen Pforte in Konstantinopel, hielt sich 1729/30 in Italien auf, nahm nach einem Sturz vom Pferd als Kavalleriehauptmann seinen Abschied, lebte 1734-1740 als Philosoph und Schriftsteller in Holland, schrieb Mémoires de Monsieur le Marquis d'Argens (1735), Lettres juives (Den Haag 1735-1737), Jüdische Briefe, oder philosophischer, historischer und kritischer Briefwechsel zwischen einem Juden, der durch verschiedne Länder von Europa reiset, und seinen Correspondenten an andern Orten. Aus dem Französischen, mit des Herrn Verfassers Vermehrungen und Verbesserungen übersetzt. Th. 1-6 → Friedrich Nicolai: Berlin/Stettin 1763-1766), Lettres chinoises, ou correspondance pholosophophique, historique et critique, entre un chinois voyageur à Paris et correspondance à la Chine, au Moscovie, en Perse et au Japon (Den Haag 1739) und sein philosophisches Hauptwerk La philosophie du bon-sens, ou réflexions philosophiques sur l'incertidude des connoissances humaines à l'usage des Chevaliers et du beau-sexe (Den Haag 1737). Er trat als Kammerherr in die Dienste von Maria Augusta Herzogin von Württemberg (1706-1756), Witwe des Herzogs Karl Alexander von Württemberg (1684-1737), deren Söhne Karl Eugen (1728-1793), Ludwig Eugen Johann (1731-1793) und Friedrich Eugen (1732-1797) am Hofe in Potsdam erzogen wurden. Friedrich II. hatte die Lettres Juives gelesen und suchte den Autor an seinen Hof zu ziehen. D'Argens kam im Dezember 1741 nach Potsdam. Die Berliner Loge Aux trois Globes nahm ihn am 29.3.1742 als Lehrling und Gesellen auf; sie nannte ihn letztmals 1747. Er blieb 27 Jahre als Kammerherr am Hofe Friedrichs II. und war Mitglied seiner Tafelrunde. D’Argens war mit Voltaire befreundet, war ein Initiator der Neugründung der Akademie der Wissenschaften, die ihn am 23.1.1744 zum Ordentlichen Mitglied und im selben Jahr gemeinsam mit dem Theologen und Rektor des Joachimsthalschen Gymnasiums Jakob Elsner (1692-1750) und 1750-1771 zum alleinigen Direktor der Historischen (Philologischen) Klasse wählte. Er vermittelte Moses Mendelssohn, den er 1760 möglicherweise durch → Friedrich Nicolai kennenlernte, 1763 das Privileg eines außerordentlichen Schutzjuden, das diesem den Aufenthalt in Preußen sicherte. D'Argens nahm im Herbst 1768 seinen Abschied von Friedrich II. und kehrte in die Provence zurück, wo er im Schloß seiner Schwester Baronesse de la Garde bis zu seinem Tod 1771 lebte. Die Correspondance entre Frédéric II, Roi de Prusse et le Marquis d'Argens, avec les Epîtres du Roi au Marquis erschien erst nach seinem Tod (Friedrich Nicolovius: Königsberg/Pr. 1798).
Arnim, Joachim (Achim) Erdmann Freiherr v. (24.4.1741 Gerswalde/Uckermark-17.1.1804 Berlin), luth., V Otto v. Arnim (1682-1748), Herr auf Gerswalde usw., M Anna Louise geb. v. Arnim (1710-1785), ∞ 1777 Amalia Caroline Friederike Johanna Dorothea v. Labes (13.5.1761-14.2.1781 Berlin im Kindbett nach der Geburt ihres Sohnes Karl Joachim Friedrich Ludwig, des Romantikers Achim v. Arnim, ihr Grab in Zernikow, V Hans Reichsfreiherr v. Labes, M Carolina Maria Elisabeth geb. Daum [V Gottfried Adolph Daum, S → Friedrich Karl Maria Daum], ihr Bruder → Hans Freiherr v. Labes, Graf v. Schlitz).
Joachim Erdmann Freiherr v. Arnim besuchte 1757-1760 die Ritterakademie in Liegnitz in Schlesien, studierte in Frankfurt (Oder) und trat in den preußischen diplomatischen Dienst (am kursächsischen Hof in Dresden). Er wurde 1763 kgl. Kammerherr. Arnim war 1771-1774 preußischer außerordentlicher Gesandter in Kopenhagen und 1775 Resident (Minister) in Dresden. Danach ernannte Friedrich II. ihn 1776 (bis 1778) gemeinsam mit Graf Zierotin-Lilgenau zum Intendanten der kgl. Oper in Berlin (Directeur des spectacles). Nunmehr wieder in Berlin, besuchte v. Arnim erneut die Loge, aber nicht mehr die Loge L’Amitié, die ihn am 2.2.1762 als Lehrling und Gesellen aufgenommen hatte, sondern ab dem 2.1.1770 die Loge Zur Eintracht (GNML3W). Diese beförderte ihn am 15.3.1776 zum Meister und am 30.1.1796 zum Schottenmeister (IV. Grad). Er kehrte 1798, wieder aus unbekannten Gründen, zu seiner alten Loge Royale York de l'Amitié zurück, deren Tochterloge Zur siegenden Wahrheit er bis zu seinem Tod angehörte.
Arnim-Fredenwalde, Alexander Wilhelm v. (17.11.1738 Fredenwalde/Uckermark-26.9.1809 Fredenwalde), V Alexander v. Arnim (1688-1753), Herr auf Fredenwalde, M Charlotte Sophie geb. v. Örtzen-Leppin, ∞ 1772 Albertine Gräfin v. Küssow-Megow (1753-1829).
Alexander Wilhelm v. Arnim trat 1753 als Gefreiterkorporal in das Infanterieregiment Nr. 13 v. Itzenplitz ein, nahm 1756-1763 am Siebenjährigen Krieg teil (Lobositz, Roßbach, Leuthen verwundet, Torgau, Freiberg, Hochkirch verwundet, Prag, Olmütz Orden Pour le mérite), war 1762 im Range eines Premierleutnants Generaladjutant des Regimentschefs Zar Peter III. von Rußland (Karl Peter Ulrich von Sachsen-Holstein-Gottorf [1728-1762], 25.12.1761-6.7.1762 Zar, Ehemann von Katharina II.). Friedrich II. ernannte v. Arnim 1763 zum Quartiermeisterleutnant in Potsdam (Generalstab), wo er 1763 der Loge Diamant beitrat. Er wurde am 13.5.1768 im Gesellengrad Mitglied der Loge Minerva (GLL), die ihn am 28.7.1768 zum Meister beförderte. Der nunmehrige Kapitän erhielt 1770 eine Kompanie im Infanterieregiment Nr. 8, einem der ältesten preußischen Regimenter, gründete gemeinsam mit anderen Freimaurern in der Garnison Stettin die Loge Zu den drei goldenen Ankern (GLL), die ihn am 3.3.1770 zum Logenmeister wählte. Er erreichte mit der Wahl zum Großmeister der Provinzialloge von Pommern, der Uckermark und Neumark am 13.6.1792 und der Wiederwahl am 13.6.1793 den Höhepunkt seiner maurerischen Laufbahn. Arnim zog 1778/79 in den Bayerischen Erbfolgekrieg, avancierte 1781 im Range eines Majors zum Kommandeur des I. und 1783 des II. Bataillons sowie 1785 zum Kommandeur des Regiments, erhielt am 29.12.1794 als Oberst (1790) das Berliner Infanterieregiment Nr. 13, eines der besten preußischen Regimenter; im dem Regiment stand 1756 der Schweizer Ulrich Bräker, 1788/89 Autor der Lebensgeschichte und Natürliche Ebenteuer des armen Mannes im Tockenburg. Arnim galt als ein "würdiger braver Mann, versteht den Dienst, hält auf Ordnung, ein ziemlicher Ingenieur“ (Conduite von 1789). Das Regiment nahm am 14.10.1806 an der verheerenden Schlacht von Auerstedt teil. Arnim wurde verwundet. Es hieß, er sei gefallen, fuhr aber zur selben Zeit seiner Leichenpredigt in seiner Kutsche in Fredenwalde ein. Arnim beendete seine militärische Karriere 1807 im Range eines Generalleutnants und verbrachte seine letzten Lebensjahre in seinem Erbgut Fredenwalde.
Auerswald, Hans Jakob v. (25.7.1757 Plauth/Preußen königlichen Anteils-3.4.1833 Königsberg/Pr.), luth., V Hans Adolf v. Auerswald, holländischer Hauptmann, Grundherr, M Henriette Eleonore geb. v. Schwandes, ∞ 1. Albertine Sophie Burggräfin zu Dohna-Lauck (1760-1831), ∞ 2. Franziska Natalie Frey (1801-1838, V → Johann Gottfried Frey),
Tochter:
Lydia (Eleonore Amalia) v. Auerswald (1785-1807) ∞ 1802 → Theodor v. Schön
Hans v. Auerswald diente 1770-1783 in der preußischen Armee, während der Zeit er 1773/74 an der Universität Königsberg Vorlesungen besuchte u. a. bei → Christian Jakob Kraus, mit dem er sich befreundete. Als während des Bayerischen Erbfolgekrieges sein Bartensteiner Infanterieregiment Nr. 14 in Frankfurt an der Oder stand, nahm die Loge Zum aufrichtigen Herzen (GNML3W) den nunmehrigen
Leutnant am 30.5.1778 auf. Nach der Rückkehr nach Ostpreußen trat er in der Armee 1783 sein