Uwe Klöckner-Draga
Renate Müller - Ihr Leben, ein Drahtseilakt.
Ein deutscher Filmstar, der keinen Juden lieben durfte!
Bibliografische Informationen der Deutschen Bibliothek:
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Impressum:
© Herausgabe:
Verlag Kern - www.verlag-kern.de
Wolfsbacher Straße 19 - D - 95448 Bayreuth
Herstellung:
Layout / Satz:
Andreas Gaube • Mediendesign, Bayreuth
© Alle Inhalte dieses Buches unterliegen dem Copyright des Autors Uwe Klöckner-Draga
Umschlagfoto:
Renate Müller im „Allotria“, 1936
1. digitale Auflage:
Zeilenwert GmbH, 2013
ISBN: 9783939478423
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Zum 100. Geburtsjahr
des großen deutschen Filmstars
Renate Müller
IN MEMORIAM
Scarlett von Malepartus
Sämtliche Fotos des Buches stammen aus dem Archiv des Autors.
Uwe Klöckner-Draga
Renate Müller
Ihr Leben, ein Drahtseilakt.
Ein deutscher Filmstar, der keinen Juden lieben durfte!
Mit Fotos und Dokumenten
Inhaltsverzeichnis
Kapitel III. Ein neuer Filmstar setzt sich durch
Kapitel V. Mit den Wölfen heulen
Filmstar
Sie ist bekannt aus tausend Rollen
Ihr Bild schmückt jedes Magazin.
Was alle Frauen werden wollen,
Was alle möchten und nicht sollen -
Den Wunschtraum, sie verkörpert ihn.
Bald ist sie reiche Baronesse,
Bald Bettlerin vom Pont des arts.
Das allerbrennendste Interesse Erregt
bei Publikum und Presse Ihr Hund,
ihr Haar, ihr Honorar.
Bald fährt sie Opel, bald Mercedes.
Bald ist sie blond und bald brünett.
Um elf Uhr morgens, denkt ein jedes
Auf Grund des üblichen Geredes,
Bringt ihr die Zofe Tee ans Bett.
In Wahrheit steht sie auf um sieben,
Schwimmt kalt-geschmeidig wie ein Aal.
Dann wird massiert und abgerieben,
Gymnastik oder Sport getrieben
Und nachtrainiert im Zandersaal.
Eingang von Briefen. Kurze Sichtung:
Kritiken. Neues Drehprogramm.
Filmdichtung der modernsten Richtung.
Zum Winter Hollywood-Verpflichtung.
Rest: Bitten um ein Autogramm.
Das Auto saust zum Filmgelände.
Ein Mann schreit durch ein Megaphon.
Rings aufgebaut Kulissenwände.
Komparsen warten. Achtung, Blende!
Hilfsregisseure laufen schon.
Zugluft in Ateliergarderoben.
Nur Rheumatismus macht berühmt
Und heilige Geduld der Proben, Wenn
sie, geblendet von schräg oben,
Sechsmal dieselbe Szene mimt.
Umkleiden. Schminken. Lächeln. Weinen.
Jetzt sanft und hold. Jetzt frech und keß.
Jetzt als Gemeinste der Gemeinen,
Jetzt edel und verklärt erscheinen.
Zu Fuß. Zu Pferd. Im Autodreß.
Umdröhnt von Rufen und Gebrause,
Umzischt, umklappert und umgellt
Rollt ab ihr Tagwerk ohne Pause,
Bis