Wie alle Meditationen in diesem Buch, brauchst du keine Gebärmutter oder einen Menstruationszyklus zu haben, um sie machen zu können und davon zu profitieren.
Schließe die Augen und richte deine Aufmerksamkeit auf deine Gebärmutter oder auf das Energiezentrum, das deinen Unterbauch bedeckt.
Atme tief in deinen Bauch und entspanne dich.
Spüre, wisse oder stelle dir vor, dass eine wassergefüllte goldene Schale in der Wiege deines Beckens liegt.
Schaue in die Schale: Der Vollmond und die Sterne spiegeln sich darin.
Atme noch einmal tief ein und aus und entspanne die Muskeln in deinem Bauch.
Nimm nun den Vollmond über dir wahr. Sein Licht reflektiert sich in deiner Gebärmutter. Siehe oder wisse, dass du das Mondlicht in dir hältst.
Beobachte, wie du dich fühlst.
Beobachte alle körperlichen Wahrnehmungen.
Dein Energiezentrum im Schoß ist mit den Zyklen, den wunderbaren Energien und der Liebe des Göttlich-Weiblichen verbunden.
Wenn du bereit bist, lege deine Hände auf deinen unteren Bauch. Nimm einen tiefen Atemzug, öffne die Augen und lächle.
Kapitel 2: Was macht unseren Schoßraum so wertvoll? |
Eines Morgens saß die Erste Frau an einem Fluss und formte eine Schale aus dem Schlamm. Als sie von der Sonne getrocknet war, war sie so schön, dass die Ersten Tiere kamen und sie bewunderten. Als die Tiere und die Erste Frau am Abend müde und durstig waren, füllten sie die Schale mit Wasser aus dem Fluss und tranken. Jetzt wurden die Tiere hungrig. Aber da die Erste Frau nichts zu essen für sie hatte, rief sie die Mondmutter, deren volles Gesicht am Himmel erschienen war.
»Mutter, hilf mir bitte. Ich brauche Futter für die Tiere. Was kann ich tun?«
Mondmutter rief: »Fülle deine Schale mit meinem Licht und es wird genug für alle geben.«
Die Erste Frau hob die Schale über ihren Kopf, um sie mit Mondlicht zu füllen. Als sie sie wieder herunternahm, fand sie jede erdenkliche Nahrung darin. Daraufhin kamen die Tiere und fraßen, bis sie satt und schläfrig waren. Dann legten sie sich zu Füßen der Ersten Frau und schliefen ein.
Auch die Erste Frau war müde, aber sie wusste nicht, wo sie die Schale abstellen sollte. »Mutter«, rief sie, »ich weiß nicht wohin mit meiner Schale. Kannst du sie bitte für mich aufbewahren?«
Mondmutter antwortete: »Ich stelle sie an einen sicheren Ort, dann kannst du sie nutzen, wann immer du sie brauchst.«
Daraufhin verwandelte sie die Schale in Licht und platzierte sie mit einem einzigen Strahl des Mondlichts im Schoß der Ersten Frau.
»Ah«, seufzte die Erste Frau und schlief ein, die Hände über ihre neue Schale gelegt.
Der Blickwinkel der modernen Welt
Entkoppelung von unserem vollen Sein
Die modernen Wissenschaften und die Medizin haben maßgeblich unser Gefühl für unseren Schoßraum geprägt.
Der männliche Ansatz der Objektivität und des »Reparierens« hat viele Frauen von einem subjektiven, auf Erfahrung beruhenden Bewusstheit für die weiblichen Energien abgebracht und verhindert eine Wertschätzung dieser wichtigen Erfahrungen. Das Schoßzentrum, der Geist und das Herz sind eng miteinander verbunden – nur mit dem Körper zu arbeiten würde bedeuten, Frauen von ihrem vollen Sein, von ihrer vollen Selbstwahrnehmung und dem vollen Leben zu entkoppeln. Das Ergebnis dieser Isolation des Selbst ist ein Leben in unbewusster Angst.
Wenn die Gesellschaft uns das Gefühl der Ganzheit, der Kreativität und Ermächtigung in unserem Leben nimmt, wenn natürliche Aspekte von uns inakzeptabel oder wie eine Bedrohung für unser Leben oder unseren Status erscheinen, dann triggert dies den primitiven Impuls, zu fliehen oder zu kämpfen. Diese zwei Reaktionen zeigen sich in unserem Leben in Form von Phasen, in denen wir von Furcht, Wut oder Aggression getrieben werden oder in denen Angst und das Gefühl, verletzlich zu sein, uns behindern. Diese primitiven Impulse und der Stress überlagern die wunderbaren Veränderungen und Möglichkeiten, die in unserem Zyklus liegen, und entfremden uns mehr und mehr von den unterstützenden und lebensbejahenden Erfahrungen, die der Zyklus mit sich bringt. Wir empfinden keine Freude mehr an einer spirituellen Beziehung mit der Welt und oder daran, unsere Inspiration und kreative Kraft zu entfesseln und auszudrücken. Wenn wir nicht verstehen, warum wir uns getrennt fühlen, dann kommen Frustration, innere Unruhe und Selbsthass auf. Körperliche Probleme mit der Gebärmutter und dem Zyklus und Beziehungsprobleme können die Folgen sein. Das Leben fühlt sich unausgefüllt an, ihm fehlen Ziel und Richtung.
In den 1960er- und 1970er-Jahren befreite uns die »Pille« von der Angst, schwanger zu werden. Aber sie unterstützte auch die wissenschaftsgeleitete Sichtweise, den weiblichen Körper und seinen Menstruationszyklus kontrollieren und »reparieren« zu können. Mehr noch als die versprochene Freiheit hat die »Pille« die folgenden Generationen vom Zyklus und den weiblichen Energien entfremdet. Im Idealfall werden die Gebärmutter und der Zyklus als irrelevant angesehen, im schlimmsten Fall sogar als negativ.
Die Wissenschaften und die Medizin »lösen« körperliche »Probleme«. Durch subtile (und manchmal auch gar nicht so subtile) Werbung erklären pharmazeutische Unternehmen uns Frauen, dass unser weibliches Kraftzentrum, unser Schoßraum, ein Problem darstellt, das unterdrückt werden muss. Das eigentliche Problem – das Leben in einer Gesellschaft, die uns dazu zwingt, unsere Weiblichkeit auf nicht natürliche Weise auszudrücken – wird nicht angesprochen. Daher nehmen die körperlichen und geistigen Probleme von Frauen weiterhin zu.
Sich wieder verbinden: Hoffnung und der Weg in die Zukunft
Zu einem gewissen Grad haben wir alle die Verbindung zu unserem Schoßraum verloren, denn keine von uns ist in einer Gesellschaft aufgewachsen, die unsere authentische Weiblichkeit wertschätzt und unterstützt und uns die Freiheit lässt, ein wirklich weibliches Leben zu führen.
Das Womb Blessing öffnet einen neuen Weg, nicht nur für uns selbst, sondern auch für kommende Generationen. Die Segnungen heilen und befreien, sie bieten die Möglichkeit, mit uns selbst und unserem Körper »im Reinen« zu sein. Sie geben uns, wonach wir uns sehnen – dass wir uns authentisch, verbunden und ganz fühlen.
Übung Sich mit der Gebärmutter verbinden
Sich zu verbinden heißt, sich selbst wahrzunehmen.
Nimm dir einen Moment Zeit, um zu entdecken, wo in deinem Körper dein Selbstgefühl lokalisiert ist.
Die Antwort könnte lauten: In meinem Kopf. Oder in einem Moment der Liebe: In meinem Herzen.
Lenke deine Aufmerksamkeit nun auf deine Handflächen. Spürst du sie? Sind sie ein Teil von dir? Sind sie Teil deines Selbstgefühls?
Was ist mit deinen Fußsohlen, spürst du sie? Sind sie ein Teil von