An trüben oder regnerischen Tagen lockt hingegen die klare, weiße Schlichtheit des Cafés, das trotz aller Blumendeko nie überladen wirkt und seine Gäste, wenn die Temperaturen sinken, mit einem offenen Kamin wärmt. Wo sonst können Sie in Rosen schwelgen und auf den Kauf mit einem Rosenblütensekt anstoßen? Passend zur Deko natürlich.
Blumencafé · Di–So, Feiertage 9–18 Uhr · Humbergweg 14a · 79111 Freiburg Tel. 07 61/1 56 05 00 · www.blumencafe.de · Haltestelle: Moosweiher, Stadtbahn S1
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TRÜFFEL, SCHNAPS UND ÖKOWEIN
Trüffel mitten in den badischen Weinbergen? Geht nicht? Doch, sagt Winzer Heinrich Gretzmeier aus Merdingen. Er ist nicht nur einer der ersten, der sein Wein- und Sektgut komplett auf öko umgestellt hat, er ist auch ein Pionier in Sachen Trüffel, dem es gelungen ist, den Edelpilz mitten in den Reben heimisch zu machen.
Eigentlich ist das seit 1986 bestehende Wein- und Sektgut Gretzmeier, das bereits zwei Jahre nach der Gründung auf Biobetrieb umstellte, für seine ökologisch produzierten Weine und Obstbrände bekannt. Aus den Trauben und verschiedensten Obstsorten, die am sonnenverwöhnten Tuniberg üppig gedeihen, entsteht Süffiges von höchster Bioqualität, das Sie beim Besuch des Weinguts und der Hausbrennerei, aber auch online erstehen können. Ganz neu im Sortiment ist ein dreifach destillierter milder Brandy.
Vor etlichen Jahren hatte der umtriebige Winzer eine neue Idee, die für die badische Region zunächst etwas ungewöhnlich anmutete: Er begann Trüffel am Tuniberg anzubauen. Trüffel, die man normalerweise eher in Frankreich oder Italien verortet, sind unterirdisch wachsende Schlauchpilze, von denen viele Arten allerdings nicht essbar sind. Gute, genießbare Trüffel bevorzugen, ebenso wie Wein, kalkhaltige Böden – ihr Anbau bildet sozusagen die perfekte Ergänzung zum Weinbau.
So sah das zumindest Winzer Gretzmeier, und der Erfolg gibt ihm recht, auch wenn zwischen den Anfangsversuchen und der ersten namhaften Trüffelernte mehrere Jahre lagen. Wenn Gretzmeier sich heute mit seinem Hund Alba – im Übrigen ein Exemplar der italienischen Rasse Lagotto Romagnolo, die in Italien traditionell zur Trüffelsuche eingesetzt wird – auf die Pirsch nach dem Edelpilz begibt, wird er meist fündig.
Sie können den Trüffel in der zum Weingut gehörenden Straußwirtschaft probieren – vorausgesetzt Hund Alba und Herrchen hatten Finderglück. Auch an Trüffelwanderungen mit Weinprobe können Sie teilnehmen.
Öko Wein- und Sektgut Gretzmeier · Straußwirtschaft Frühjahr und Herbst Mo–Fr ab 17, So ab 16 Uhr · Wolfshöhle 3 · 79291 Merdingen · Tel. 0 76 68/9 42 30 www.gretzmeier.de · Haltestelle: Merdingen Sonne, Bus 31 ab Paduaallee
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DER EDLE GEIST VON WOLFENWEILER
Edel brennt der Wolfenweiler, geistreich und gut. Die Meister des Destillats müssen sich keinesfalls hinter den Großen des Geschäfts verstecken. Ganz im Gegenteil. Wolfenweiler hat in den vergangenen Jahren einiges an Renommee dazugewonnen.
Das Besondere am badischen Schnaps ist seine Vielfalt. Von A wie Apfelbrand bis Z wie Ziebärtle (Wilde Pflaume) reicht das fruchtige Sortiment. Frank Küchlin vom Böttchehof am Batzenberg erhielt für seine edlen Brände schon viele Auszeichnungen, etwa den Goldenen Preis mit Höchstnote für sein Zwetschgenwasser. Seit über drei Jahrzehnten brennt er die leckersten Schnäpse. Und gibt sein Wissen weiter, sehr viel weiter. In Namibia brannte Küchlin vor etlichen Jahren Schnaps aus Affenorangen. Er war dorthin gereist, um Schnaps-Entwicklungshilfe zu leisten. Doch statt Tipps zu geben, musste er die Brennerei erst einmal aufbauen. Küchlin brachte alles zum Laufen und begann, aus einheimischen Früchten Schnaps zu brennen. Der Schnaps aus Affenorangen soll für die Touristen gebrannt werden, eine Einnahmequelle für strukturschwache Regionen. 2016 verschlug es ihn dann nach Singapur. Auch dort baute er eine Brennerei auf, die den ersten Gin des Landes produzierte.
Zu Hause im Süden von Freiburg brennt Küchlin rund 40 verschiedene Brände und Liköre, seit etlichen Jahren auch Whisky, Gin und Rum. »Der einzige Geschmacksverstärker, den es bei mir gibt, ist meine Leidenschaft«, sagt Küchlin und schenkt beste Brände aus Obst vom Batzenberg aus. Wenn Sie das Brennereihandwerk fasziniert, können Sie bei ihm in Schallstadt-Wolfenweiler das badische Schnapsdiplom machen. Frank Küchlin führt den Hof (Wohnhäuser, Schenke, Hof, Brennstube und Scheune) bereits in der zweiten Generation, mit modernen Ideen und Traditionsbewusstsein, die ideale Mischung für gute Qualität.
Böttchehof · Schnapsverkauf Mo–Sa 9–12, 14–18 Uhr · Basler Straße 76a · 79227 Schallstadt Tel. 0 76 64/73 77 · www.boettchehof.de · Haltestelle: Schallstadt, S-Bahn S3, Bus 7240, RE und RB
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SEILBAHN TRIFFT KULINARIK
Um auf Freiburgs Hausberg Schauinsland zu gelangen, können Sie wandern (anstrengend) oder mit der Seilbahn fahren (chillig). Und Sie können Seilbahn fahren und den Ausblick genießen (angenehm) oder Seilbahn fahren und dabei den Gaumen verwöhnen (sehr angenehm) – oder: Sie kombinieren beides miteinander!
Hoch genießen wird diese außergewöhnliche Kombi genannt, und das bedeutet konkret, dass Sie während der 20-minütigen Seilbahnfahrt, die Sie hinauf auf den Schauinsland führt, den Panoramablick mit leckeren Köstlichkeiten garniert genießen können. Und hier haben Sie sogar die Qual der Wahl: Soll es lieber regional und herzhaft sein? Dann könnte ein Vesper bestehend aus Schmalz-, Speck- und Käsebrötchen mit einem Freiburger Bier das Richtige sein. Oder sind Sie der Typ Naschkatze? Dann lassen Sie sich frische Hefezöpfe aller Art mit wahlweise einem Sekt oder einem antialkoholischen Getränk zur Seilbahnfahrt schmecken. Auch Edles kann gereicht werden, bestehend aus Canapés, einem Garnelenspieß und gefüllten Pfannkuchenröllchen, auch hierzu passt natürlich ein Gläschen Sekt ganz vorzüglich.
Buchbar sind die köstlichen Fahrten für alle, die Lust auf etwas Außergewöhnliches haben, ab einer Teilnehmerzahl von zwölf Personen. Es findet auf Wunsch eine individuelle Beratung statt – schließlich will es wohlüberlegt sein, welche Gaumenfreude man sich gönnt, während man dem Gipfel entgegengondelt. Die Freiburger bezeichnen den Schauinsland liebevoll als »Hausberg«, auch wenn die Talstation der Seilbahn immerhin rund zehn Kilometer von der Altstadt Freiburgs entfernt ist.
Übrigens endet der Genuss nicht an der Bergstation der Seilbahn. Dort nämlich können Sie sich sowohl an den Angeboten des Cafés und Restaurants Die Bergstation erfreuen, als auch am Blick über Freiburg und bis hin zu Vogesen und Alpen. Das ist auch von der Sonnenterrasse aus möglich, auf der bequeme Holzliegen zu einem entspannten Betrachten der Szenerie einladen.
Schwarzwald-Connection