Dr. Bruno Kern, geboren 1958, studierte Theologie und Philosophie in Wien, Fribourg und München; er lebt zurzeit in Mainz und arbeitet als selbstständiger Lektor und Übersetzer. Für den marixverlag hat er unter anderem die Lieder der Hildegard von Bingen neu übersetzt.
Zum Buch
Grabreden sind Reden gegen die Sprachlosigkeit des Todes. Bereits der erste literarische Text der Menschheitsgeschichte, den wir kennen, ist eine Auseinandersetzung mit dem Tod, die heute wie damals berührt. In diesem Band sind berühmte Grabreden vom Altertum bis in die jüngste Zeit gesammelt. Vom Gilgamesch-Epos bis in die Gegenwart spannt sich der Bogen. Martin Luther, Philipp Melanchthon, Abraham Lincoln, Ludwig Börne, Friedrich Engels und Richard von Weizsäcker sind nur einige aus der Reihe der berühmten Redner, die hier – zum Teil das erste Mal im Druck oder in deutscher Übersetzung – zu Wort kommen. Viele der Grabreden sind nicht nur rhetorische Glanzlichter ihrer jeweiligen Zeit, in ihnen verdichten sich auch exemplarisch der Geist und die Mentalität einer Epoche. Der Band bietet so anhand prominenter Beispiele eine kleine Kulturgeschichte des Todes, aber auch einen interessanten Streifzug durch die abendländische Geschichte insgesamt. Den hier dokumentierten Reden wird jeweils eine informative Einführung vorangestellt, die den historischen Kontext erläutert, aufschlussreiche Zusatzinformationen bietet und die vorgestellten Reden unmittelbar lebendig werden lässt.
Bruno Kern
Die bedeutendsten Grabreden
Für Angelito zum Abschied – und Neubeginn
Bruno Kern
Die bedeutendsten Grabreden
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Alle Rechte vorbehalten
Copyright © by marixverlag GmbH, Wiesbaden 2012
Covergestaltung: Nicole Ehlers, marixverlag GmbH
nach der Gestaltung von Thomas Jarzina, Köln
Bildnachweis: : mauritius images GmbH, Mittenwald
eBook-Bearbeitung: Bookwire GmbH, Frankfurt am Main
ISBN: 978-3-8438-0059-4
Inhalt
„Mein Freund, den ich liebe, ist zu Erde geworden“
Gilgameschs Klage um Engidu (2. Jahrtausend v. Chr.)
„… viel wunderbarer als die Liebe von Frauen“
Davids Totenlied für Saul und Jonatan (1. Jahrtausend v. Chr.)
„… dem Gesetz gemäß die Gebliebenen betrauert“
Die Leichenrede der Aspasia (5./4. Jh. v. Chr.)
Ambrosius’ Trauerrede für Kaiser Theodosius (395 n. Chr.)
„… die Obrigkeit, die er geordnet und eingesetzt“
Martin Luthers „Predigt über der Leich“ des Kurfürsten Friedrichs III. (1525)
„… die reine Lehre des Evangeliums“
Melanchthons „Oratio“ bei der Bestattung Luthers (1546)
„Vanitas vanitatum – eitel und nichtig ist alles!“
Jacques-Bénigne de Bossuets „Oraison funèbre“ für Henriette-Anne von England (1670)
Daniel Casper von Lohensteins Abdankung auf Christian Hofmann von Hofmannswaldau (1679)
„Dem gekreuzigten Christo nachfolgen“
Nikolaus Ludwig von Zinzendorfs Abdankung für Henrietta Catharina von Friesen (1726)
„Was Gott tut, das ist wohl getan!“
An dem Grabe einer früh gestorbenen Gattin und Mutter von Michael Karl Friedrich Gerstner (1813)
„Ein Künstler war er, aber auch ein Mensch“
Rede am Grab Beethovens von Franz Grillparzer (1827)
Ludwig Börnes Denkrede für Jean Paul (1827)
„… das Leben an seinen Wurzeln erschüttert“
Friedrich Daniel Ernst Schleiermachers Rede an Nathanaels Grab (1829)
Abraham Lincolns Totenrede für Henry Clay (1852)
„Nie gab es einen echteren Amerikaner“
Ralph Waldo Emersons Totenrede für Henry Thoreau (1862)
„Sein Name wird durch die Jahrhunderte fortleben …“
Die Grabrede Friedrich Engels’ für Karl Marx (1883)
„Ein Bettler ging von uns, wie sind wir arm!“
Karl Kraus’ Rede am Grabe Peter Altenbergs (1919)
Paul Levis Totenrede für Rosa Luxemburg (1919)
„… ein Versöhner der Deutschen mit sich selbst“
Rede Richard von Weizsäckers für Willy Brandt (1992)