Sammelband 5 eisenharte Western Juni 2019. Pete Hackett. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Pete Hackett
Издательство: Readbox publishing GmbH
Серия:
Жанр произведения: Вестерны
Год издания: 0
isbn: 9783745212266
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immer lag der Colt in seiner Hand. Er führte das Pferd zum Tor und stieß es mit einem heftigen Ruck auf.

      „Ja, Kieler!“, rief er. „Ich weiß Bescheid. Sie wollen den Kampf nicht, weil Sie nicht wissen, wie er ausgeht. Sie sind ein Narr!“ Der Spieler führte das Pferd hinaus und schloss das Tor wieder. Dann erschallte Hufschlag, der sich rasch entfernte.

      Kieler wandte sich um. Noch immer hielt er das Gewehr in der Hand. Doch die Mündung zeigte zu Boden. Lola blickte ihn an. Sie hatte ihre Waffe nicht mehr in der Hand.

      „Ich kümmere mich jetzt um Dreek. Außerdem muss ich noch das Tor verschließen. Es ist vielleicht besser, wenn ich die Tasche mitnehme.“

      Forschend ruhte sein Blick auf ihrem auch jetzt noch sehr bleichen Gesicht. Doch ihrer Miene war nichts zu entnehmen.

      *

      Wachsam ritt Sam Cory durch die Buschgruppe. Plötzlich tauchte ein Mann vor ihm auf. Er hielt an und sah, dass es John Monk war. Er hatte ihn sich genau angesehen.

      In Monks Hand lag ein Gewehr, dessen Mündung auf Corys Kopf zeigte.

      Dann war rechts und links das Brechen von Ästen zu hören. Cory sah aus den Augenwinkeln zwei weitere Banditen auftauchen. Er hoffte, dass keiner der drei wusste, wer es war, der den vierten in der vergangenen Nacht erschossen hatte.

      „Her mit der Tasche!“, sagte Monk.

      Cory schüttelte den Kopf.

      „Ich habe sie nicht. Ich habe versucht, sie an mich zu bringen. Aber es waren zu viele gegen mich. Es hat nicht geklappt. Sie ist noch in der Station.“

      „Steig vom Pferd und komm her!“ Cory glitt aus dem Sattel.

      „Bliff, sieh mal nach, ob es stimmt, was er gesagt hat.“

      Einer der Banditen ging zu Corys Pferd und machte sich am Sattel zu schaffen. Dann kam er um Cory herum und blieb vor John Monk stehen.

      „Wenn er die Bucks nicht in den Taschen hat, hat er nicht gelogen.“

      „Dann untersuche ihn. Los, die Hände oben!“

      Langsam hob Cory die Hände in die Höhe. Suchend glitten die Hände des Kerls in seine Taschen, dann zog er sie enttäuscht zurück, machte einen Schritt vorwärts und zuckte vielsagend die Schultern.

      Cory nahm die Arme wieder herunter. Er blickte zu Monk und sah, dass dieser unentschlossen schien.

      „Also ist die Tasche doch noch in der Station“, sagte der Bandit.

      „Stimmt genau“, erwiderte Cory. „Und Tom Calhoun ist verletzt. Falton hat ihn angeschossen.“

      „Aha. Deshalb fuhr die Kutsche nicht weiter.“

      „Ja. Sie wird erst morgen früh fahren. Mit ihr Calhoun und die Frau. Sie ist euch bestimmt schon aufgefallen. Aber ihr drei schafft es nicht gegen Calhoun und den Kutscher. Ihr habt keine Chance, weil ihr euch zu ungeschickt anstellt. Aber das habt ihr sicher auch schon festgestellt. In mir habt ihr den Mann, der das Geld an sich bringen kann. Wenn ihr einverstanden seid, können wir die Sache gemeinsam machen. Sechstausend Dollar verlange ich für mich.“

      „Du scheinst vergessen zu haben, dass mein Finger am Abzug ist.“

      Monk grinste Cory herausfordernd an. „Du irrst. Ich habe es nicht vergessen. Außerdem sehe ich es. Doch ohne mich kommt ihr nie an das Geld heran“

      „Er kann recht haben“, brummte Bliff. „Versucht haben wir es ja oft genug. Erreicht haben wir nur, dass wir immer weniger geworden sind.“

      „Das kommt davon, wenn man versucht, eine Mauer mit dem Kopf einzurennen“, sagte Cory. Und jetzt war er es, der grinste.

      „Also gut. Wenn dein Plan etwas taugt, bekommst du viertausend Dollar. Jeder bekommt seinen Anteil sofort und reitet in eine anderen Richtung. Denn das war der Fehler, den wir damals mit Leet gemacht haben: Wir blieben beisammen.“

      „Wo ist der Junge?“

      „Ich habe ihn befreit und entkommen lassen.“

      „Du?“, fragte Monk und zog die Augenbrauen zusammen, dass sie wie ein dicker schwarzer Strich in seinem Gesicht standen.

      „Ja. War er damals mit Leet zusammen?“

      „Nein. Wir hatten ihn zufällig getroffen und nahmen ihn ein Stück mit. Wir waren der Meinung, ein Revolver mehr könnte uns nicht schaden.“

      „Genauso hatte ich es mir gedacht“

      „Warum hast du ihn laufen lassen?“

      „Ich hatte mir ausgerechnet, dass Tom Calhoun auf den Gedanken kommen würde, dass auch ihm ein Revolver mehr nützlich sein könnte. Natürlich wollte ich ihn auch auf eine andere Spur lenken. Doch jetzt habe ich das Gefühl, dass ihm das Geld wichtiger ist. Außerdem ist er nicht in der Verfassung, einen Mann verfolgen zu können. Das bedeutet, dass wir es nur mit zwei Männern zu tun haben.“

      „Und was ist mit der Frau?“

      „Sie wird im richtigen Moment machen, was ich ihr sage.“

      „So ist das also.“

      „Allerdings.“

      Monk ließ das Gewehr sinken.

      „Also viertausend. Keinen Cent mehr.“ Seine Stimme klang hart und herausfordernd.

      „Einverstanden. Es ist jetzt auch ziemlich einfach.“

      „Was glaubst du, wohin Warthon geritten ist?“

      „Nach Westen vermutlich. Hier wird er nie wieder auftauchen.“

      „Ich bin froh, dass er fort ist. Irgendwie tat er mir leid. Vergessen wir ihn.“

      „Wie geht es nun weiter?“, fragte Bliff. „Zeigst du uns nun den Weg, der uns so leicht und sicher an das Geld führt?“

      Cory nickte und ging zu dem Postpferd zurück. Federnd schwang er sich in den Sattel.

      „Los, holt eure Pferde!“, befahl er. „Wir werden vor der Kutsche herreiten. Die nächste Station wird sie nicht erreichen.“

      „Das ist doch nichts Neues“, sagte John Monk und winkte verächtlich ab. „Das haben wir auch schon versucht.“

      „Man muss es nur so machen, dass eine andere Kutsche her muss. Daran habt ihr nicht gedacht.“

      *

      Schwankend ging Tom Calhoun zum Tisch und setzte sich. Die warmen Strahlen der Nachmittagssonne fielen schräg durch das Fenster. Er fühlte sich noch schwach, aber bedeutend besser als am Morgen. So glaubte er, dass er die Fahrt am nächsten Tag wirklich durchstehen konnte. Er hob den Blick von der Tasche und sah in das Gesicht des Kutschers.

      „Ben Warthon ist nun fort“, brummte Dreek. „Ich glaube, es wäre besser, Sie würden hier bleiben, bis Sie wieder richtig in Ordnung sind. Dann können Sie sich ein Pferd nehmen. Für einen Reiter gibt es viele Wege nach Shelton Falls. Vielleicht treffen Sie unterwegs keinen Menschen.“

      „Ich habe auch schon daran gedacht, Dreek. Sind Sie eigentlich froh, dass Warthon entkommen ist?“

      „Ich konnte mir nicht vorstellen, dass er ein Bandit ist. Und ich hatte mir vorgenommen, das dem Richter zu sagen.“

      „So?“

      „Ja, Calhoun. Sie sollten den Jungen vergessen. Ich bin überzeugt, dass seine Geschichte stimmt.“

      „Selbst wenn ich wollte, könnte ich ihn nicht verfolgen“, sagte Tom und blickte Lola starr an. „Haben