Abb. 93: Wie ein Computervirus infiziert die demiurgisch-archontische Verfälschung das Gewahrsein und das energetische Gleichgewicht.
Während sich das archontische Denken in erster Linie durch bestimmte nichtirdische Gruppierungen ausdrückt (ob extraterrestrischer Natur oder nicht), umfasst sein menschlicher Arm – die „Elite“ bzw. „das eine Prozent“ – Königshäuser, die Finanzaristokratie der Superreichen und einige weitere Kräfte. Hinzu kommt eine weitaus größere Zahl menschlicher Helfershelfer. Im Verlauf dieses Buches werde ich den Hintergrund sowohl der nichtirdischen Mächte als auch der irdischen Elite erläutern. Wir werden noch genau beleuchten, wer sich hinter der Letztgenannten verbirgt; bis dahin werde ich, wenn ich mich auf die archontischen Familien und das in die globale Gesellschaft eingebettete Netzwerk der Geheimgesellschaften beziehe, einfach von der „Elite“ sprechen. Als „archontisch“ bezeichne ich jedes Individuum und jedes Werkzeug, das den Bestrebungen der Archonten dient. Der aus dem Griechischen stammende Begriff „archon“ bedeutet „Herrscher“, „Prinz“, „Obrigkeit“ und „vom Anfang her“. Jede Kultur hat für die Archonten eigene Namen. Im Islam sind sie, wie schon im vorislamischen Arabien, unter der Bezeichnung „Dschinn“ bekannt. Das Christentum spricht von „Dämonen“ oder „gefallenen Engeln“. Das christliche Pendant zum Demiurgen ist „Satan“, dem die dämonischen Heerscharen unterstehen (in den gnostischen Texten werden die Archonten und ihre Sprösslinge als Dämonen bezeichnet). Christen nennen Satan auch den „Dämon der Dämonen“ (Archont der Archonten) oder den „Täuscher“ – ein Spitzname, den er mit dem Demiurgen teilt.
Die Gnostiker sagen, der Demiurg und seine Archonten besäßen keine „ennoia“. Der Begriff wird für gewöhnlich mit „Intentionalität“ (Absichtlichkeit) übersetzt; ich bevorzuge allerdings den Ausdruck „kreative Vorstellungskraft“. Diese Aussage ergibt insofern einen Sinn, als jemand, der von der schöpferischen Kraft des seiner selbst gewahren Unendlichen Gewahrseins derart abgeschnitten ist, einer kreativen Betätigung nicht fähig ist. Ihm bleibt lediglich die Möglichkeit, Bestehendes zu verdrehen und zu verformen; mit einem Stift und einem leeren Blatt Papier könnte er jedoch, im wörtlichen wie im übertragenen Sinn, nichts anfangen.
Lassen Sie uns bei diesem wichtigen Gedanken einen Augenblick verweilen. Die archontische Macht kann nur in dem Sinn „schöpferisch“ agieren, „etwas aus etwas anderem“ zu erschaffen; sie ist jedoch nicht in der Lage, etwas „aus dem Nichts“ hervorzubringen. In den gnostischen Schriften wird dieser Sachverhalt ebenso beschrieben wie der archontische Neid auf die Menschen. Er rührt daher, dass wir noch immer mit der Quelle verbunden sind, sodass wir – zumindest zu einem gewissen Grad – über die schöpferische Gabe verfügen. Die Archonten haben die menschliche Kreativität manipuliert und die Menschheit auf diese Weise dazu gebracht, ihr eigenes Gefängnis zu errichten. Das wird im weiteren Verlauf noch mehr als deutlich werden. Die von den Gnostikern beschriebenen Archonten würden wir heute etwa mit Cyborgs vergleichen: einer roboterhaften Spezies, die über „künstliche Intelligenz“ verfügt und „imitieren, aber nicht innovieren“ kann. Die Gnostiker bezeichneten das als „heimtückisches Nachahmen“. Wenn wir später auf die allerorten sichtbar werdende transhumanistische Agenda zu sprechen kommen, wird das Konzept der künstlichen Intelligenz archontischer Prägung eine zentrale Rolle spielen – denn sie bildet die Grundlage dieser Entwicklung. Wann immer es darum geht, andere hinters Licht zu führen oder Traumbilder und Illusionen zu erschaffen, werden die Archonten als absolute Könner beschrieben. Sie würden sich dabei einer Methode bedienen, die die Gnostiker „Hal“ nannten. Gemeint ist eine virtuelle Realität – nämlich die digitale, holografische Simulation, die die Menschen für die natürliche Welt halten. Dieselbe Begabung zur Täuschung sagt man auch den Dschinn des arabischen Raums nach. Die Gnostiker bezeichneten die Archonten als Verstandesparasiten, Umkehrer, Wächter, Torwächter, Hinderer, Richter, Erbarmungslose und Täuscher. Sie würden darauf aus sein, „die Menschheit über die Wahrnehmung niederzuringen“; auf ihrer Agenda stünden „Angst und Versklavung“. Kommt Ihnen davon, wenn Sie die Gesellschaft betrachten, irgendetwas bekannt vor?
Der gesamte Kosmos ist eine Schattenkopie des in den erhabenen Äonen angesiedelten Originals. Seine Pracht und Anmut verschlagen uns daher selbst in der Kopie häufig den Atem. Das „Tractatus Tripartitus“ sagt dazu:
[Die] Dinge […] sind [die] Nachahmungen, Trugbilder, Schatten und Fantasien [der erhabenen Äonen], welche verlassen sind vom Logos und vom Licht […] Im Vergleich […] sind sie wunderschön. Denn das Gesicht des Trugbilds [= der Kopie] empfängt gewöhnlich die Schönheit von dem, dessen Trugbild es ist.
Doch die archontische Macht arbeitet fortwährend daran, die ursprüngliche Schönheit zu verzerren, ins Gegenteil zu verkehren und zu zerstören. Schauen Sie sich um, was mit dem Planeten Erde und seiner Umwelt geschehen ist und weiterhin geschieht. Der Autor John Lamb Lash schrieb in seinem Buch „Not In His Image“, das sich mit den Schriften von Nag Hammadi befasst:
Zwar können die Archonten, da ihnen der göttliche Aspekt der Ennoia (Intentionalität) fehlt, nichts Originäres erschaffen – zu imitieren vermögen sie jedoch mit Vehemenz. Ihre Kompetenz liegt in der Simulation (HAL, virtuelle Realität). Indem er die Fraktalmuster [des Originals] kopiert, formt der Demiurg eine himmlische Welt … Sein Konstrukt ist himmlischer Kitsch, wie die im italienischen Stil gehaltene Villa eines Mafiabosses, inklusive militanter Engel, die sämtliche Eingänge bewachen.
Auf fraktale Muster werden wir noch zu sprechen kommen. Für den Augenblick genügt es festzuhalten, dass sie Bestandteil der Feinstruktur unserer Realität (der uns umgebenden Matrix-ähnlichen Simulation) sind.
Bei den von den Archonten bewachten Portalen handelt es sich um energetische Frequenztore, die aus den niederen Äonen herausführen. Unsere Wirklichkeit des sichtbaren Lichts und der Lichtgeschwindigkeit bildet nur einen Teilbereich der niederen Äonen. Das fortwährende Ziel des Demiurgen besteht darin, das Gewahrsein in einem Reinkarnationskreislauf gefangen zu halten, der sich ausschließlich in den niederen Äonen abspielt. Aufgrund einer gigantischen Wahrnehmungstäuschung verharren die Menschen, wie es in den gnostischen Texten heißt, in einem Zustand spiritueller Unwissenheit und „Vergessenheit“. Warum erinnert sich nur eine vergleichsweise verschwindende Minderheit an „frühere Leben“, die wahre Natur der Realität und daran, woher wir stammen? Sämtliche Erfahrungen werden in der Seele gespeichert, doch geschieht das weitgehend unter Umgehung der verschiedenen Ebenen des Bewusstseins. Die menschliche Gesellschaft ist so strukturiert, dass Unwissenheit und Ignoranz in spirituellen, emotionalen und mentalen Belangen dauerhaft bestehen bleiben. Den gnostischen Texten zufolge wird die Menschheit permanent mittels Ablenkungen und Wahrnehmungsfallen in die Irre geführt – ein Umstand, auf den ich schon hingewiesen habe, lange bevor ich Kenntnis von den Texten hatte: „Aber diejenigen, auf die der widersätzliche Geist [die archontische Verfälschung] herabsteigt, werden von ihm gezogen und in Verirrung gebracht.“ (Apokryphon des Johannes)
Die Redensart von der an den Teufel verkauften Seele hat einen realen Hintergrund. Auch der Ausspruch der amerikanischen Schriftstellerin Amanda Hocking enthält einen wahren Kern: „Wenn du mit dem Teufel tanzt, wird das nicht ihn verändern – sondern dich.“ Oder weniger personifiziert ausgedrückt: Wer sich mit einem Zustand der Schieflage verbindet und darin aufgeht, wird selbst schief werden. Das zu verstehen ist unheimlich wichtig: All die Leute, die die Welt in Politik, Bankwesen, Unternehmen, Medien, Medizin, Wissenschaft usw. lenken, sind ausgewachsene „Tänzer mit dem Teufel“ – Fleisch gewordene Mittler und Handlanger des demiurgischen Denkens. Schauen Sie, wie sie sich verhalten, und vergleichen Sie das mit den Beschreibungen des Demiurgen / der Archonten, die wir in den gnostischen Texten vorfinden. Sie sind Verkörperungen der archontischen Macht in Menschengestalt und erfüllen deren Interessen, Begierden und Bedürfnisse – und nicht die der Menschheit.
Vampir-„Götter“
Da die Archonten von der unendlichen Quelle getrennt sind und folglich über keine Energiequelle verfügen, ist es für sie essenziell wichtig, die Menschen im Wiedergeburtskreislauf