Sammelband 5 Krimis: Verschwörung der Killer und vier andere Urlaubs-Krimis. Alfred Bekker. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Alfred Bekker
Издательство: Readbox publishing GmbH
Серия:
Жанр произведения: Зарубежные детективы
Год издания: 0
isbn: 9783745204452
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      Mord blieb Mord. Ganz gleich, wer das Opfer war. Und es gab dafür keine Rechtfertigung. Jedenfalls nicht in meinen Augen. Deshalb war ich zum FBI gegangen.

      Ich brauste über die Asphaltfläche am Hafen, vorbei an der Slipanlage.

      Ein Geschoss zischte dicht an mir vorbei, fuhr in eine der Yachten, die etwa fünfzig Meter weiter vertäut waren.

      Auf eine Länge von einem Dutzend Metern wurde der ganze Steg mit in die Luft geschleudert. Die einzelnen Hölzer, aus denen er gefertigt worden war, wurden wie Keulen durch die Luft gewirbelt.

      Der Killer ist auf mich aufmerksam geworden, ging es mir durch den Kopf.

      Ich raste an einem der Bootshäuser vorbei.

      Sekundenbruchteile nachdem ich es hinter mir gelassen hatte schlug auch dort eine Granate ein. Die Holzwände platzten einfach auseinander. Ein Flammenpilz schoss hoch empor.

      Ich spürte die mörderische Hitze in meinem Rücken. Die Druckwelle schob meine Maschine von hinten und machte es schwierig, sie unter Kontrolle zu halten.

      Das Hinterrad brach aus.

      Die Maschine kam zu Boden.

      Schleifte seitlich über den Asphalt.

      Ich sprang gerade noch rechtzeitig ab, landete auf der angrenzenden Rasenfläche und rollte mich ab.

      Einen Augenaufschlag später hatte ich meine SIG in der Faust, lief in geduckter Haltung vorwärts, während mehrere Schüsse dicht über mich hinwegzischten.

      Keine hundert Meter bis zum Ende des Geländes hatte ich noch vor mir. Dort zog sich der zwei Meter fünfzig hohe Drahtzaun dahin.

      Davor befanden sich mehrere Yachten, die an Land aufgebockt waren. Manche wurden gerade lackiert oder es waren andere Reparaturen durchzuführen.

      Ein besonders großes Boot befand sich auf einem Trailer.

      Das Boot war eine Segelyacht. Die beiden Masten hatte man abgenommen und längs über das Boot gelegt. Wahrscheinlich brauchte man die Zugmaschine eines Trucks, um dieses Boot mit dem Trailer hinter sich herziehen zu können.

      Oben an Deck nahm ich eine Bewegung wahr.

      Dort hatten sich die Killer verschanzt.

      Ich sah zwei Köpfe.

      Aber nur für Sekundenbruchteile.

      Ich feuerte die SIG ab. Immer wieder zog ich den Stecher meiner Dienstpistole durch.

      Die beiden Killer zogen die Köpfe ein.

      Ich arbeitete mich bis zu einem Motorboot vor, dessen Außenhaut eigentlich blau war. Es lag an Land. Jetzt war etwa ein Viertel der Oberfläche rot.

      Ich verschanzte mich dahinter und sah einen der Kerle über die Reling der Yacht auf den Trailer steigen. "Seamaid" stand am Heck in verschnörkelten Lettern. Die entsprechenden Schablonen hatte jemand auf dem Boden verstreut zurückgelassen.

      Einer der beiden Killer stieg aus dem Boot aus, kletterte die Leiter hinunter, die hinab führte.

      Der andere tauchte jetzt blitzschnell hervor.

      Er hatte eine gewaltige Waffe im Anschlag.

      Das, was ich vermutet hatte.

      Eine Bazooka.

      Offenbar war er in den letzten Momenten damit beschäftigt gewesen, sie nachzuladen.

      Er hielt das Rohr in meine Richtung, feuerte.

      Die Ladung schoss mit einer grellweißen Lichterscheinung aus dem Rohr der Bazooka heraus.

      Ich sprang auf, machte eine Hechtrolle, während das Boot, hinter dem ich mich gerade noch verschanzt hatte, sich in ein flammendes Inferno verwandelte.

      Hart kam ich auf dem Boden auf, wirbelte herum und riss den Lauf meiner SIG empor. Ich schoss.

      Aber ich war zu langsam für den Bazooka-Mann.

      Er war bereits wieder hinter seiner Deckung verschwunden.

      Dafür war der zweite Killer da.

      Tauchte jetzt aus seiner Deckung am Bug der "Seamaid" hervor, ballerte mit einer Automatik in meine Richtung.

      Haarscharf gingen die Kugeln man mir vorbei.

      Ich feuerte zurück.

      Er zuckte zusammen, als ihn ein Treffer am Oberkörper erwischte, seine Kleidung aufriss und das Kevlar darunter sichtbar machte.

      Diese Killer hatten sich offenbar für sämtliche Eventualitäten vorbereitet.

      Der Kerl stöhnte auf, riss noch einmal seine Waffe hoch und schoss in meine Richtung.

      Er ließ mir keine andere Wahl. Mit einem gezielten Schuss auf seinen Kopf verhinderte ich, dass er mich tötete.

      Getroffen sank er zu Boden, rührte sich nicht mehr.

      Ich schnellte hoch, rannte geduckt in Richtung der "Seamaid".

      Der Bazooka-Typ tauchte aus seiner Deckung hervor, diesmal allerdings mit einer Automatik, die er im Beidhandanschlag hielt. Entweder er hatte sein Riesenrohr nicht schnell genug nachladen können oder er hatte endlich eingesehen, wie sinnlos es war, mit Kanonen auf Spatzen zu schießen.

      Die Pistole hatte ein Laserzielerfassungsgerät aufgesetzt. Der rote Strahl tanzte durch die Luft. Ich warf mich zur Seite. Die erste Kugel zischte nur haarscharf an mir vorbei.

      Ich riss die SIG hoch, feuerte sofort zurück.

      Ein Ruck ging durch seinen Körper.

      Er erstarrte mitten in der Bewegung, fiel getroffen über die Reling.

      Regungslos blieb er auf dem Boden liegen.

      Ich rappelte mich auf und näherte mich ihm. Als ich ihn erreicht hatte, drehte ich ihn an der Schulter herum, durchsuchte seine Taschen. Ich fand ein Handy, steckte es ein, als ich hinter mir Schritte vernahm. Ich wandte den Kopf zur Seite und sah aus den Augenwinkel heraus...

      ...Skull-Face!

      Er blickte auf den Toten.

      Wollte etwas sagen.

      Aber in diesem Moment knatterte ein Hubschrauber des FBI über den Hafen. Eine Megafonstimme ertönte, wies alle auf dem Gelände befindlichen Personen an, sich ruhig zu verhalten und die Waffen niederzulegen.

      "Das war's dann wohl", sagte ich.

      Meine Kollegen würden mich ebenso vorläufig festnehmen wie alle anderen, die dieses Massaker überlebt hatten.

      Die Kollegen stürmten bereits das Hafengebiet. An mehreren Stellen wurde der Zaun durchgeschnitten. Das von innen verschlossene Tor öffneten sie mit einer kleinen Sprengladung. Der dazugehörige Knall wirkte gegenüber dem, was meine Ohren in den letzten Minuten hatten mitmachen müssen, schon beinahe verhalten.

      Skull-Face schüttelte den Kopf.

      "Jetzt erklär mir mal, wie diese Bastarde hier so schnell aufgetaucht sind?", rief er.

      "Kann ich dir auch nicht sagen."

      "Scheiße, das muss doch seinen Grund haben!"

      "Klar, aber es ist kaum noch einer am Leben, der uns darüber Auskunft geben könnte, Skull-Face! Und jetzt gerate nicht in Panik! Wahrscheinlich werden sie uns höchstens für illegalen Waffenbesitz drankriegen. Der Stoff, der wahrscheinlich in der Yacht lagerte ist ja jetzt wohl nicht mehr nachzuweisen..."

      Skull-Face verengte die Augen. "Du siehst mir das ein bisschen zu locker, Jesse!"

      "Ich mache das Beste draus! Wirf deine Waffe weg. Dann werden sie es später schwer haben, dir zu beweisen, dass sie dir gehört!"

      Skull-Face stieß einen unterdrückten Knurrlaut