Breathe Harder. Katie Weber. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Katie Weber
Издательство: Bookwire
Серия: Keep Breathing
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783969876404
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Breathe Harder

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       © Katie Weber, 2017

       Freiherr-vom-Stein-Str. 23, 69517 Gorxheimertal

       Cover: Katie Weber, shutterstock.com

       Korrektorat & Lektorat: Nathalie Kunze

       In Erinnerung an Horst Schütz,

       einem wunderbaren Geschichtenerzähler,

       liebevollen Ehemann, Vater und Opa.

      Inhalt

      1. Annabelle

      2. Jonah

      3. Annabelle

      4. Jonah

      5. Annabelle

      6. Jonah

      7. Annabelle

      8. Jonah

      9. Annabelle

      10. Jonah

      11. Annabelle

      12. Jonah

      13. Annabelle

      14. Jonah

      15. Annabelle

       Danksagung

       Über den Autor

      1

      Annabelle

      Bereits seit einigen Minuten waren Jonah und ich wieder zurück. Zurück aus Kanada, zurück in seinem Haus in den Staaten. Doch noch immer stand ich regungslos und wie angewurzelt vor seiner Türschwelle und starrte die hellgestrichene Fassade an, als würde sie mir verraten, was zur Hölle ich hier tat.

      Jonah war nach unserer Ankunft direkt im Haus verschwunden, um Gracey in seine Arme schließen zu können. Ich war froh drum. Denn so bekam er nicht mit, wie ich innerlich durchdrehte und kurz davor stand, einfach abzuhauen. Unbemerkt und unaufhaltsam.

      Ich wollte nicht hier sein. Jonahs Haus war wie ein Gefängnis für mich. Seitdem wir heute früh die kanadischen Rocky Mountains und somit die schöne Sommerhütte in den Wäldern verlassen mussten, haderte ich mit mir. Keinesfalls wollte ich länger als nötig weiter bei Jonah bleiben. Schon gar nicht hier – bei Gracey und Emilia, die ich doch nicht einmal kannte. Ich wollte nicht mitten in seinem Familienglück stecken, zwischen ihm und seiner Tochter. Mir war das schrecklich unangenehm und ich fühlte mich unwohl hier zu sein.

      Ich wollte nach Hause. Doch gleichzeitig wusste ich nicht wohin mit mir. Zurück in meine kleine WG in Greenfield wollte ich nicht. Ich konnte nicht. Schließlich wäre ich dort beinahe draufgegangen, hätten mich Clara und die anderen nicht bewusstlos gefunden. Ich schämte mich dafür, ihnen das angetan zu haben. Außerdem wusste ich, mich erwartete dort nichts mehr. Kein Job, kein Bruder, der auf mich wartete. Zu meiner Tante, die Ben und mich damals nach dem Tod unserer Eltern bei sich aufgenommen hatte, hatte ich keinen Kontakt mehr. Nicht nachdem sie Ben mit seinem Krebs im Stich gelassen hatte. Ohnehin hatte sie es damals nur auf das Erbe von Mom und Dad abgesehen. Doch das erfuhren mein Bruder und ich erst, als es fast zu spät war.

      »Willst du nicht reinkommen?« Ich schrak aus meinen Gedanken und starrte zu Jonah, der mit Grace auf seinem Arm vor mir stand und mich zufrieden lächelnd anschaute. Er sah glücklich aus. Überglücklich. Jonah musste Gracey unheimlich vermisst haben, das wurde mir in diesem Moment wieder einmal bewusst. Mein ehemals bester Freund war nicht mehr der draufgängerische, freche Kerl von damals. Er war verantwortungsbewusst und erwachsen geworden. Jonah war Vater. Und ich sah ihm an, dass er auf nichts anderes mehr stolz war auf der Welt als auf das kleine Mädchen, das mich gerade mit großen, grünblauen Augen musterte.

      Ich hatte Gracey bisher noch nicht wach erlebt. Als ich das letzte Mal hier war, hatte sie immer tief und fest geschlummert, sobald ich in ihrer Nähe war. Doch nun war sie hellwach und putzmunter und ihre Augen strahlten mit denen ihres Vaters um die Wette. Würde dieser Anblick nicht so unglaublich schmerzen, würde er mein Herz zum Schmelzen bringen.

      »Könntest du sie mal bitte kurz halten? Ich muss da noch was mit Emilia klären, bevor sie geht.« Jonah sah mich erwartungsvoll an und hielt mir Gracey wie eine winzige Trophäe entgegen, ohne meine Antwort abzuwarten. Dabei wollte ich das alles doch gar nicht. Weder wollte ich hier sein, noch wollte ich seiner Tochter zu nahe kommen. Ich wusste, würde ich bleiben und mehr Zeit mit der kleinen Prinzessin verbringen, ich würde sie tief in mein Herz schließen. Zu tief, um sie dort wieder herauslassen zu können. Denn ich wusste, Jonah und ich – das war einmal. Wir würden nie wieder das werden, was wir einmal waren. Schon gar nicht mehr. Und schon bald würde ich zurück in mein altes Leben kehren. Ohne ihn und somit auch ohne Gracey. Deswegen wollte ich sie keinesfalls zu nahe an mich heranlassen. Noch weniger aber wollte ich Emilia begegnen. Daher nahm ich Gracey vorsichtig auf meinen Arm und hoffte so, der Konfrontation mit ihrer Mutter entgehen zu können.

      »Ich setz mich solange mit ihr in den Garten, wenn das okay ist?«, fragte ich verunsichert und betete insgeheim, Emilia hätte sich bereits von Gracey verabschiedet, bevor sie gleich zu ihren Eltern nach Illinois fahren würde. Andernfalls würde das bedeuten, dass ich einer Begegnung mit ihr nicht umgehen konnte.

      Jonah musterte mich und Gracey einige Sekunden lang, ehe er nickte. »Ich komme gleich nach«, meinte er zuversichtlich und verschwand zurück ins Haus, während ich mit Gracey in Jonahs Garten ging, um mich dort mit der Kleinen auf dem Arm auf die schöne Hollywood-Schaukel zu setzen.

      Es war ein seltsames Gefühl, Jonahs Tochter zu halten. Vor allem, weil sie ihm so unheimlich ähnlich war. Nicht nur äußerlich. Die Art, wie sie mich ansah, der neugierige Blick und das breite Lächeln in ihrem Gesicht, es war einfach zuckersüß. Gracey sah glücklich aus, glücklich und zufrieden. Ihr schien es tatsächlich an nichts zu fehlen und ich war sicher, Emilia war eine tolle Mutter. Musste sie schließlich sein, sonst würde Jonah ihr die Kleine nicht anvertrauen, solange er nicht bei ihr sein konnte. Außerdem musste er sie einmal wirklich geliebt haben, wenn er sogar dazu bereit war, eine Familie mit ihr zu gründen und diese Erkenntnis tat wohl von allen am allermeisten weh.

      Die Verandatür schwang auf und eine junge