Liebe mich nicht-Hasse mich nicht Duett. Jessa James. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Jessa James
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783985229390
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da er ein schwarz kariertes Hemd trägt, das teilweise aufgeknöpft ist, sowie ein Paar schwarzer Jeans.

      Er hat offenkundig gerade erst etwas Witziges gesagt, denn sie lachen alle.

      „Ladies, setzt euch bitte einfach dort drüben hin“, sagt er und deutet zu einer der Tischnischen. Er zwinkert ihnen zu. „Ich muss hier nur eine Minute was regeln und dann können wir zurück in meine Wohnung gehen.“

      Meine Augenbrauen klettern in die Höhe, aber die Mädchen kichern nur. Gunnar richtet seine Aufmerksamkeit auf mich und läuft zur Bar. „Emma. Siehst gut aus, wie üblich.“

      Ich winde mich ein wenig unter seinem Blick. Gunnar hat ein gigantisches Ego, aber verdammt, er sieht auch gut genug aus, um damit durchzukommen.

      „Äh, danke“, bringe ich heraus.

      „Hey“, mischt sich Jameson ein, der wütend aussieht. „Du kennst die Regeln. Kein Flirten mit Emma. Die gleichen Regeln für alle.“

      Ich laufe tomatenrot an und wünsche mir, ich könnte in meinem Stuhl versinken. Asher hat die gleiche Regel immer und immer wieder aufgestellt, seit ich alt genug war, um einen Sport-BH anzuziehen. Es ist super peinlich.

      „Ich habe lediglich eine Feststellung gemacht“, sagt Gunnar achselzuckend. Er bemerkt Forest und Addison. „Was läuft?“

      Forest verschränkt die Arme. „Wir wollten uns eigentlich vor einer Stunde hier treffen. Asher war bereits hier und ist wieder gegangen.“

      Gunnar rollte mit den Augen. „Ich bin hier. Mir war nicht klar, dass ihr so eine große Sache daraus machen würdet.“

      „Es ist eine große Sache“, mischt sich Jameson ein und korrigiert ihn. „Wie können wir von unseren Mitarbeitern erwarten, pünktlich zu kommen, wenn wir selbst kommen, wie es uns gerade passt?“

      „Mea culpa“, sagt Gunnar, aber er sieht nicht wirklich aus, als täte es ihm sonderlich leid. „Was soll ich hier eigentlich tun?“

      Jamesons Kiefer zucken. Forest springt für ihn ein. „Kannst du einfach nach oben gehen und alles überprüfen? Dich vergewissern, dass all der Rum und Tequila und Mezcal und Pisco, nach denen du verlangt hast, vorrätig sind.“

      „Aye, aye“, sagt Gunnar. Er verschwindet im Hinterzimmer.

      „Jedes Mal, wenn er anfängt, mir zu sagen, dass ich zu überspannt bin, bin ich so kurz davor, ihm seine verfluchte Fresse zu polieren“, verkündet Jameson, während er sich wieder zur Bar umdreht.

      Die Eingangstür öffnet sich abermals und eine umwerfende junge Asiatin mit langen Haaren und makelloser Haut streckt ihren Kopf in den Laden. Als sie Forest und Jameson entdeckt, hellt sich ihr Gesicht auf und sie tritt ein. Ich betrachte ihre kurzen Jeansshorts und übergroßes Top sehnsüchtig.

      Wenn meine Eltern mich in so einem Outfit draußen herumlaufen sehen würden, würden sie ausrasten. Zum Geier, ich denke, Asher würde mich sogar nach Hause eskortieren, damit ich mich umziehe, wenn er mich in dieser Kleidung sehen würde… und er sollte eigentlich der junge, coole Rebell unserer steifen Familie sein.

      „Hi“, grüßt sie und wedelt mit einem Stapel Blätter. Zu meiner Überraschung hat sie einen vornehmen britischen Akzent. „Ich bringe nur schnell den Rest meiner Dokumente vorbei. Ich hoffe, ich unterbreche nichts?“

      Ich schaue zu Forest, dessen Mund mehr oder weniger offensteht. Er checkt diese Frau unverhohlen ab, anstatt sich zu beeilen, ihr die Dokumente abzunehmen. Addison blickt einfach weiter geradeaus; was auch immer sie empfindet, äußerlich ist es nicht sichtbar.

      „Maia, hey“, ruft Jameson, der hinter der Bar hervortritt. „Ich nehme, was auch immer du dabei hast.“

      Maia reicht ihm die Papiere und lächelt mich an. Sie streckt mir ihre Hand entgegen. „Ich glaube nicht, dass wir uns schon kennengelernt haben. Ich bin Maia Yu. Ich werde hier kellnern.“

      Ich nehme ihre Hand. „Emma Alderisi. Ich arbeite hier nicht, ich hänge hier nur rum.“

      „Es freut mich, dich kennenzulernen. Und ich glaube, wir haben uns auch noch nicht kennengelernt?“, sagt sie und wendet sich an Addison.

      „Addison Raven“, erwidert sie und verschränkt die Arme. „Ich werde Forest heiraten.“

      Maia schaut zu Forest, der seinen Mund geschlossen hat, aber sie weiterhin mit etwas ähnlichem wie Ehrfurcht betrachtet.

      Jameson räuspert sich. „Forest wollte gerade gehen. Stimmt’s?“

      Forests wütender Blick zu Jameson ist eindeutig. „Yeah. Wir sehen uns später, Leute.“

      Er führt seine hübsche zukünftige Frau aus der Bar. Maia dreht sich um und wirft einen Blick auf die blonden Mädchen, die an einem der Tische sitzen und in ihre Handys vertieft sind.

      „Sucht ihr immer noch nach Leuten?“, fragt Maia verwirrt. Ich schnaube.

      „Meine Güte, nein“, entgegnet Jameson. „Sie warten auf meinen anderen Bruder…“

      „Was ist jetzt schon wieder?“, fragt Gunnar, der aus dem Hinterzimmer kommt. Er wirft einen Blick auf Maia und dreht seinen Charme auf die höchste Stufe. „Hey. Wir sind uns noch nicht begegnet. Ich bin Gunnar.“

      „Maia.“ Sie gibt ihm die Hand. Er hält sie eine Sekunde zu lange fest, doch sie hat zu viel Klasse, um so zu tun, als würde es sie stören. Sie wirft ihre Haare nach hinten, unbeeindruckt. „Wenn das alles ist, werde ich gehen. Du brauchst uns hier morgen um drei, richtig?“

      „Ja“, sagen Jamson und Gunnar gleichzeitig. Jameson bedenkt Gunnar mit einem verärgerten Blick. Gunnar grinst lediglich zurück, unerschrocken.

      „Bis morgen“, verabschiedet sich Jameson.

      „Wir sollten auch gehen, Mädels“, sagt Gunnar, während er zu ihnen läuft. „Maia, wir gehen alle auf einen Drink in meine Wohnung…“

      „Lass sie in Ruhe, Gunnar“, knurrt Jameson. „Maia, bis später.“

      „Bis dann.“ Maia wackelt mit den Fingern und geht. Gunnar macht Anstalten, hinter ihr herzulaufen, obgleich ich bezweifle, dass er weiß, was er tun soll, wenn er sie einholt.

      „Gunnar“, sagt Jameson drohend. Gunnar wird langsamer und schaut dann zu den drei Blondinen, wobei seine Schultern leicht nach unten sacken.

      „Kommt, gehen wir“, sagt er und wartet darauf, dass die drei Mädchen aufstehen und sich auf den Weg zur Tür machen. Er schaut zurück. „Bye, Emma.“

      Ich winke, während meine Wangen abermals rot anlaufen. Gunnar ist definitiv nicht mein Typ, aber er ist irrsinnig gut aussehend. Nicht zu vergessen ein wahnsinniger Schmeichler.

      Jameson legt die Blätter auf die Theke und betrachtet dann wieder die Rückwand. „Weißt du, was das hier braucht?“

      Ich lege den Kopf schief. „Nein, was?“

      „Ein paar Blumen“, verkündet er und blickt mit zusammengekniffenen Augen zum obersten Regal hoch. „Einige von diesen getrockneten Blumen, die der Inneneinrichter gebracht hat, in Alkoholflaschen.“

      Er geht zurück ins Hinterzimmer und taucht mit ein paar aufeinandergestapelten Kartons auf. Er kommt zur Bar rüber. „Was dagegen?“

      Ich nehme meine Jurabücher, die ich überall verteilt habe, und schiebe sie auf eine Seite. „Ne. Ich arbeite sowieso nicht wirklich.“

      Jameson gluckst, während er einen der Kartons öffnet. Der erste Karton enthält leere Alkoholflaschen, deren Etikette zum Teil so alt sind, dass sie sich an den Rändern lösen. Der zweite Karton ist voller getrockneter Blumen, hauptsächlich Lavendel und Schleierkraut.

      „Ooooh, die sehen spitze aus“, sage ich, als er anfängt, sie auf dem Tresen auszubreiten. „Darf ich helfen?“

      „Klar. Danke“, erwidert er irgendwie brummig, aber es treibt mir dennoch