Die Edda (Deutsche Ausgabe). Karl Simrock. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Karl Simrock
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Документальная литература
Год издания: 0
isbn: 9788075836816
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doch, wär ich draußen, wie ich drinne bin

       Hier in Oegis Halle,

       Dein Haupt hätt ich in meiner Hand schon;

       Also lohnt' ich dir der Lüge.

      Loki.

      15

      Sitzend bist du schnell, doch schwerlich leistest dus,

       Bragi, Bänkehüter!

       Zum Zweikampf vor, wenn du zornig bist:

       Der Tapfre sieht nicht um und säumt.

      Idun.

      16

      Ich bitte dich, Bragi, bei deiner Gebornen

       Und aller Wünschelsöhne Wohl,

       Sprich zu Loki nicht mit lästernden Worten

       Hier in Oegis Halle.

      Loki.

       17

      Schweig, Idun! Von allen Frauen

       Mein ich dich die Männertollste:

       Du legtest die Arme, die leuchtenden, gleich

       Um den Mörder eines Bruders.

      Idun.

      18

      Zu Loki sprech ich nicht mit lästernden Worten

       Hier in Oegis Halle;

       Den Bragi sänft ich, den bierberauschten,

       Daß er im Zorn den Zweikampf meide.

      Gefion.

      19

      Ihr Asen beide, was ists, daß ihr euch

       Mit scharfen Worten streitet?

       Loptr träumt sich nicht, daß er betrogen ist,

       Ihn hier die Himmlischen haßen.

      Loki.

       20

      Schweig du, Gefion! sonst vergeß ichs nicht

       Wie dich zur Lust verlockte

       Jener weiße Knabe, der dir das Kleinod gab,

       Als du den Schenkel um ihn schlangst.

      Odhin.

       21

      Irr bist du, Loki, und aberwitzig,

       Wenn du Gefion gram dir machst:

       Aller Lebenden Looße weiß sie

       Ebenwohl als ich.

      Loki.

      22

      Schweig nur, Odhin, ungerecht zwischen

       Den Sterblichen theilst du den Streit:

       Oftmals gabst du, dem du nicht geben solltest,

       Dem schlechteren Manne den Sieg.

      Odhin.

       23

      Weist du, daß ich gab, dem ich nicht geben sollte,

       Dem schlechten Manne den Sieg,

       Unter der Erde acht Winter warst du

       Milchende Kuh und Mutter

       [Denn du gebarest da:

       Das dünkt mich eines Argen Art].

      Loki.

       24

      Du schlichest, sagt man, in Samsö umher

       Von Haus zu Haus als Wala.

       Vermummter Zauberer trogst du das Menschenvolk:

       Das dünkt mich eines Argen Art.

      Frigg.

      25

      Euer Geschicke solltet ihr nie

       Erwähnen vor der Welt,

       Was ihr Asen beide in Urzeiten triebet:

       Die frühsten Thaten bergt dem Volk.

      Loki.

       26

      Schweig du, Frigg! Fiörgyns Tochter bist du

       Und den Männern allzumild,

       Die Wili und We als Widrirs Gemahlin

       Beide bargst in deinem Schooß.

      Frigg.

      27

      Wiße, hätt ich hier in den Hallen Oegirs

       Einen Sohn wie Baldur schnell,

       Nicht kämst du hinaus von den Asensöhnen,

       Du hättest schon zu fechten gefunden.

      Loki.

      28

      Und willst du, Frigg, daß ich ferner gedenke

       Meiner Meinthaten,

       So bin ich Schuld, daß du nicht mehr schauen wirst

       Baldur reiten zum Rath der Götter.

      Freyja.

       29

      Irr bist du, Loki, daß du selber anführst

       Die schnöden Schandthaten.

       Wohl weiß Frigg Alles was sich begiebt,

       Ob sie schon es nicht sagt.

      Loki.

      30

      Schweig du, Freyja, dich vollends kenn ich:

       Keines Makels mangelst du;

       Der Asen und Alfen, die hier inne sind,

       Bist du Jedes Buhlerin.

      Freyja.

      31

      Deine Zunge frevelt; doch fürcht ich, daß sie dir

       Wenig Gutes gellt.

       Abhold sind dir die Asen und die Asinnen,

       Unfröhlich fährst du nach Haus.

      Loki.

       32

      Schweig du, Freyja, Gift führst du mit dir,

       Bist alles Unheils voll.

       Vor den Göttern umarmtest du den eigenen Bruder:

       So böser Wind entfuhr dir, Freyja!

      Niördr.

       33

      Die Schöngeschmückten, das schadet nicht,

       Wählen Männer wie sie mögen;

       Des Verworfnen Weilen bei den Asen wundert nur,

       Der Kinder konnte gebären.

      Loki.

      34

      Schweig du, Niördr, von Osten gesendet

       Als Geisel bist du den Göttern.

       Hymirs Töchter nahmen dich da zum Nachtgeschirre

       Und machten dir in den Mund.

      Niördr.

      35

      Des Schadens tröstet mich, seit ich gesendet ward

       Fernher als Geisel den Göttern,

       Daß mir erwuchs der Sohn, wider den Niemand ist,

       Der für den Ersten der Asen gilt.

      Loki.

       36