Rivalinnen - Schweden-Krimi. Åsa Nilsonne. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Åsa Nilsonne
Издательство: Bookwire
Серия: Ein Fall für Monika Pedersen
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9788726445114
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auf und sagte, in ihrem tiefsten Herzen wisse sie, dass bei ihnen allen Hunde an erster Stelle stünden. Jetzt, wo sie sie kannte, zweifelte sie keinen Moment mehr daran, dass sie alles tun würden, damit ihre Freunde sich wohlfühlten.

      Danach dankte sie allen für Zeit und Engagement, schaltete das Tonbandgerät aus, und dann war die Sache vorbei, dreißig Sekunden früher als angekündigt. Eine professionelle Frau, dachte Monika, und fragte sich, wie hoch wohl ihr Stundenlohn war.

      Monika ging als Erste, ihre Kleidung ließ sich vielleicht schneller überstreifen als die der anderen, und es überraschte sie, dass es draußen inzwischen noch kälter zu sein schien. Die Luft schnitt in ihre Nasenlöcher, und die Kälte begann auf dem kurzen Weg zur U-Bahn bereits durch ihre Stiefelsohlen zu dringen.

      Als sie über den Verlauf des bisherigen Tages nachdachte, überraschte es sie nicht weiter, dass der Zug ihr vor der Nase davonfuhr. Sie rannte die letzten fünfzehn Meter, doch die Bahn fuhr davon und hinterließ nichts als einen Luftzug und das immer leiser werdende Geräusch von Metall auf Metall. Hinter ihr kam die Rolltreppe zum Stillstand, und plötzlich war sie umgeben von dem Schweigen, das in großen künstlich entstandenen Räumen immer aufkommt.

      Fünfzehn Minuten bis zum nächsten Zug, verkündete die Anzeige. Fünfzehn Minuten ihres Lebens würden in einer einsamen U-Bahnstation verrinnen. Sie dachte, dass sie vielleicht die Zeit nutzen und sich wieder auf Lottie und deren Töchter konzentrieren könnte.

      Plötzlich setzte die Rolltreppe sich wieder in Bewegung. Monika musste an die vielen Frauen denken, die allein in Parkhäusern, U-Bahnstationen oder einfach auf der Straße gewesen und in falsche Gesellschaft geraten waren. Frauen, die bedroht und geschlagen worden waren, denen noch Schlimmeres zugestoßen war, einfach, weil sie im falschen Moment am falschen Ort gewesen waren. In diesem Moment kam ihr der leere Bahnsteig ohne jeden Zweifel als falscher Ort vor. Monika konnte sich zwar verteidigen, aber ihre fünfundfünfzig Kilo halfen nicht viel, wenn der Gegner achtzig Kilo wog ‒ das Gerede von der Überlegenheit der Technik über die rohe Kraft war, wie so vieles andere, eine Wahrheit, die nur bedingt zutraf. Warum mussten Boxer und Ringer sonst in Gewichtsklassen antreten?

      Das Geräusch der Rolltreppe füllte das akustische Vakuum ‒ machte sie wirklich immer solchen Lärm? Monika spürte, wie sie sich anspannte ‒ wenn dieser Tag so enden würde, wie er angefangen hatte, dann würde auf der Rolltreppe eine Bande von jungen Männern auf der Jagd nach einer blonden Frau zum Zusammenschlagen stehen oder ein angetrunkener und wütender Fünfundzwanzigjähriger, der gerade von drei Frauen nacheinander abgewiesen worden war.

      Bevor sie ihre Überlegungen fortführen konnte, hatte die Wirklichkeit sie eingeholt. Auf der Treppe erschien eine große Frau in einem hellen Pelz, die Monika an diesem Abend schon einmal gesehen hatte. Es war Cilla, die mit weit ausholenden, wenig eleganten Schritten auf Monika zukam. Nicht einmal der weite Pelz konnte ihre kantigen Bewegungen verbergen.

      Noch bevor sie auf normale Hörweite herangekommen war, begann Cilla bereits zu reden.

      »Hallo! Hast du die Belohnung nicht mitgenommen?«

      Sie hielt eine große weiße Plastiktüte in der Hand und lachte breit und ein wenig verlegen. Monika registrierte ihre perfekten Zähne ‒ klein, weiß und gerade, wie sie überrascht feststellte, obwohl sie sich sofort dafür schämte.

      »Hundefutter für dreihundert Kronen.«

      Etwas in Cillas Gesicht machte es Monika unmöglich, weiter an ihrer Lüge von vorhin festzuhalten. »Nein. Ich brauche kein Hundefutter. Ich habe gar keinen Hund. Ich habe heute Abend nur einen Bekannten vertreten, dem etwas dazwischen gekommen war«, gestand sie.

      »Ach, wirklich? Gibt es keine Fifi?«

      Monika schüttelte den Kopf. Sie hoffte, dass Cilla begreifen würde, dass sie keine Lust auf ein Gespräch hatte, doch Cilla schien für ihre Signale nicht aufnahmebereit zu sein.

      »Das hast du aber gut gemacht. Aber vielleicht ist das ja immer so ‒ was wir tun müssen, schaffen wir auch. Wenn es absolut nötig ist, schaffen wir wirklich alles. Wir überraschen uns damit selber.«

      Wieder nickte Monika. Sie hatte sich noch nie vor den Kontaktbedürfnissen anderer Menschen schützen können, und unter ihrer wenig feinfühligen Oberfläche erschien Cilla ihr plötzlich verletzlich. Cilla redete weiter, und Monika hörte zerstreut zu. An diesem Tag schien ihr wirklich keine ruhige Minute vergönnt zu sein.

      Nach einigen Minuten wurde sie von Cillas U-Bahn gerettet, glücklicherweise fuhren sie nicht in dieselbe Richtung. Einen entsetzlichen Moment lang schien Cilla mit dem Gedanken zu spielen, die nächste Bahn zu nehmen, um Monika weiter Gesellschaft leisten zu können, doch dann überlegte sie es sich anders, stieg ein und war verschwunden.

      Früher hätte Monika nach diesem Abend nicht nach Hause fahren müssen, sondern hätte bei Mikael am Jaktvarvsplan übernachten und morgens den kurzen Weg zur Wache zu Fuß zurücklegen können. Aber jetzt war nichts mehr so wie früher, jetzt hatte Mikael sie Agnes Videgård und deren Marktforschungsgruppe ausgesetzt, er hatte ihren Abend geopfert, um mit Patrik zusammen sein zu können. Sie war sich sicher, dass sie ihm die Verliebtheit gönnte, wie sich das für eine gute Freundin gehörte, aber sie hatte nicht damit gerechnet, dass die Sache für sie so hart werden würde. Verdammt. Dieser Abend hatte sie zwar ein wenig auf andere Gedanken gebracht, aber doch nicht so weit, dass es die Mühe gelohnt hätte.

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