Elaine legte sich neben Virginia, seufzte tief und langte nach einer Zigarette. Die Uhr auf dem Nachttischchen sagte ihr, daß nun schon Nachmittag war. Und sie hatte noch so viele Wünsche, die sie zusammen mit diesem Mädchen befriedigen wollte.
Des Pfarrers Töchterlein, nun Gattin eines Professors, schob ihre Brüste gegen den Mund des Mädchens.
,Das wird einen höllischen Nachmittag geben‘, dachte sie. Und jetzt war es erst viertel nach zwölf.
Als alle Schüler draußen waren, ließ Professor Henson sich erschöpft und verärgert auf seinen Stuhl fallen. Dieser Morley mit seiner lästigen, arroganten Schnauze! Morley hatte ihn vor der ganzen Klasse blamiert.
Er selber hätte wissen müssen, daß eine Schlampe wie Sheila sich überhaupt nichts daraus machte, vor allen Schülern einen Striptease zu veranstalten. Er hätte diese Experimente der Armee kennen müssen, diese neue Theorie über Hypnose. Aber wann kam er schon dazu, sich hinzusetzen und ein neues Buch zu lesen? Doch dieses Buch konnte ja gar nicht so neu sein, erinnerte er sich.
Das kam davon, daß er so viele gesellschaftliche Verpflichtungen hatte und mit Elaine immer wieder ausgehen mußte, statt sich hinzusetzen und zu studieren.
Ein plötzliches Verlangen nach seiner Frau erfaßte ihn. Er brauchte sie und den Komfort daheim, den sie ihm bot. Er erkannte, daß er neben all seinen beruflichen Verpflichtungen vor allem die Pflicht hatte, seine Frau nicht zu vernachlässigen.
Sein Kinn straffte sich. Er würde in der Rektoratskanzlei anrufen und sagen, daß er sich nicht wohlfühle. Dann würde er nach Hause gehen und seine Frau in die Arme schließen. Er brauchte sie jetzt ganz einfach. Er wollte ihren Körper, ihre Haut auf der seinen spüren.
Er würde sie nicht erst lange anrufen, sondern sie einfach überraschen. Das würde alles noch schöner und reizvoller machen.
Erregt, und die Demütigung von vorhin bereits vergessend, rief er die Rektoratskanzlei an und arrangierte einen Ersatz für den Nachmittag. Dann eilte er zum Parkplatz und bestieg seinen Wagen.
Allmählich beruhigte er sich wieder. Wenn Elaine außer ihrer Schönheit noch einen Vorzug hatte, dann war es ihre Weiblichkeit. Er fühlte sich neben ihr als ganzer Mann. Warum auch nicht? Sie war eben eine totale Frau!
Er fuhr aus der Parklücke und schoß ungeduldig die Straße hinunter.
Es war genau zwölf Uhr fünfzehn.
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