Es war in Professor Collins Haus gewesen, wo sie Virginia kennenlernte. Sie fühlte sich einfach hingezogen zu diesem brünetten Mädchen und betrachtete es eingehend aus der Ecke, in der sie saß. Und je mehr sie die Kleine anstarrte, desto klarer wurde ihr, daß sie wieder einmal ein Mädchen brauchte.
Elaine beobachtete, wie Virginia die Männer behandelte und bemerkte, daß sie einen Korb nach dem anderen verteilte. Sie trat auf sie zu und sprach ein paar Worte mit ihr. Das Mädchen fing sofort Feuer, verschüttete seinen Drink und begann zu stammeln, als Elaine sie mit einem sonderbaren Blick musterte. Sie war wie verzaubert. ,Auch sie braucht es‘, dachte Elaine damals. ,Sie riecht förmlich danach, und sie spürt, daß ich die Richtige bin.‘ Erregt von dieser Idee und den drei Martinis, die sie schon getrunken hatte, lotste sie das Mädchen in den Garten hinaus. In einer stillen Ecke sprach sie auf sie ein und bezauberte sie mit ihrer verführerischen Stimme immer mehr.
Während dieser Unterhaltung wanderten ihre Augen über den schlanken Mädchenkörper, und ihr Gehirn malte sich die schönsten Dinge aus.
Virginia trug eine Brille und hatte die Frisur hochgesteckt. Wenn sie die Brille abnehmen und die Haare niederfallen ließe, würde sie sogar richtig sexy aussehen. Sie spürte, daß dieses Mädchen im Bett eine Kanone sein müsse. Um sie zu testen, fragte sie beiläufig, ob Virginia einen ständigen Freund habe.
Nein, Jungen seien ihr zu ungeschickt und egoistisch. Aber nein, rief Elaine, ein so hübsches und intelligentes Mädchen wie sie, müsse doch einen Freund haben, wenn es auch nur aus physischen Gründen wäre.
Das Mädchen hatte den Kopf geschüttelt. Nein, da war bestimmt niemand, nicht einmal eine Freundin.
Sie nahm das Mädchen mit scheinbar impulsiver Geste bei der Hand. Virginia befreite sich sanft während sie redete, doch Elaine spürte, daß sie es in Wirklichkeit gar nicht so meinte.
Angespornt vom Alkohol, und weil ihr Instinkt es riet, ging Elaine aufs Ganze. Sie machte ihr eine Art Liebeserklärung, indem sie ihr erzählte, daß Virginia sie an eine gute, sehr gute Freundin erinnere, ein hübsches Mädchen von großer Empfindsamkeit und einem wunderbaren Naturell – – –
Sie hatte eine Pause eingelegt, in der sie den Körper des Mädchens musterte. Ihr Blick blieb unmißverständlich auf den Schenkeln haften. Ob sie Elaine näher kennenlernen wolle? Die Brünette nickte eifrig, ihre Augen waren voller Erwartung und Erregung. Ob sie Lust hätte, morgen zu ihr zu kommen? Sie würden dann allein sein.
,Gerne‘, hatte Virginia gesagt und ihr aufgeregt die Hand gedrückt.
Nun lag Elaine daheim in ihrer Wanne, im heißen Wasser und fühlte Schauer den Rücken herunterlaufen, wenn sie an den Körper dieses Mädchens dachte, an ihre sanften Kurven, an die kleinen, hochstehenden Brüste und die wundervoll geformten Hüften mit den gut durchmodellierten Pobäckchen.
Die Erwartung eines neuen Abenteuers hatte Elaine schon immer halb verrückt gemacht. Jeder Mädchenschenkel hatte seine eigene Faszination, und jedes Delta sah anders aus, zuckte anders, schmeckte anders. Es war jedesmal ein neuer Kitzel, ein unbekanntes Mädchen zwischen den Schenkeln zu küssen und die Zunge zwischen feuchte Nymphen zu schieben.
Eine Studentin zu verführen, war natürlich immer riskant, aber in diesem speziellen Fall fühlte Elaine keine Gefahr. Ihr Instinkt hatte noch nie getrogen, und diesmal sagte er ihr sogar, daß dieses Mädchen mindestens ebenso scharf auf sie war wie umgekehrt.
Es war natürlich ein Risiko, daß sie die Kleine zu sich nach Hause bestellt hatte. Aber Virginia besaß leider keine eigene Wohnung, und Arnold war ein methodischer Mann, der von seinen Gewohnheiten bestimmt nicht abwich. Wenn er sagte, er werde um halb fünf daheim sein, dann kam er weder früher noch später.
Elaine beendete ihr Bad und trocknete sich ab. Ihr Herz schlug schneller, je näher der Zeiger auf halb elf rückte. Sie stand nackt vor dem Spiegel und legte mit sicheren und kundigen Bewegungen ihr Make-up auf: grüne Lidschatten, schweren Puder, glänzenden Lippenstift. Sie bürstete ihr Haar und überlegte, wie es sich auf dem Körper der Brünetten wohl ausnehmen werde.
Ihre Erregung war weit stärker, als bei einer Verabredung mit einem Mann. Es war beinahe, als ob ihr Hirn und ihre Haut verbrännten. Was sie so sehr erregte, war nicht nur die Idee, nun bald mit ihren Fingern einen lüsternen Mädchenkörper betasten zu können, von den Brüsten hinunter über die Pobäckchen bis vor zum zuckenden Schlitz. Auch die Vorstellung, daß niemand so etwas von ihr erwarten würde, reizte sie.
Jeder kannte sie als die ehrenwerte Gattin eines ehrenwerten Professors. Nun verwandelte sich diese Respektsperson auf einmal in ein leidenschaftliches, aggressives Wesen, das Mädchen verführte und überhaupt allerlei wilde und perverse Gelüste im Blut verspürte.
Als ihre roten Haare endlich glänzten und schimmerten, legte sie die Bürste beiseite und begann, ihr Delta mit Eau de Cologne zu befeuchten.
Sie zog sich schnell an und betrachtete sich in dem großen Schlafzimmerspiegel. Sie hielt den Atem an, so sehr nahm ihr eigener Anblick sie gefangen.
Die Frau, die ihr da entgegensah, war ein Stück fleischgewordene Erotik. Von den sinnlichen Augen abwärts über die reifen Brüste, die ein gewagter Ausschnitt mehr entblößte als bedeckte, bis hinunter zu den geschwungenen Hüften und den langen, schlanken Beinen, das alles war eine einzige Herausforderung.
Ein heißer Schauer durchrann sie, als sie dieses Bild, ihr Spiegelbild, betrachtete. Sie hätte gerne gewußt, was Arnold, was andere stupide MÄnner zu diesem Anblick gesagt hätten.
Die Türglocke riß sie aus ihrer Verzückung. Sie ging schnell hinunter und blickte durch die kleine Linse an der Tür. Es war Virginia, sie sah nervös und erregt aus. Elaine öffnete und lächelte verführerisch.
Virginia blieb vor Staunen der Mund offenstehen.
„Komm nur herein“, sagte Elaine. „Sonst werden die Nachbarn womöglich noch neugierig!“
Die Brünette trat ein. Elaines Herz klopfte zum Zerspringen, als sie das Mädchen ins Wohnzimmer führte. Sie goß Martini in zwei Gläser und reichte eins davon Virginia. Dabei bemerkte sie den bewundernden Ausdruck in den großen, dunklen Augen des Mädchens.
„Ich werde dich schon nicht beißen“, sagte sie und kuschelte sich an Virginia, nachdem sie auf der Couch Platz genommen hatten. Sie nippte an ihrem Drink und amüsierte sich königlich über ihren Besuch.
„Findest du mich vulgär und billig in dieser Aufmachung?“ fragte sie.
Virginia schüttelte heftig den Kopf. „Aber nein, Elaine. Ich finde, du siehst großartig aus, wunderbar. Nur dieser Unterschied! Ich habe dich kaum wiedererkannt!“
Elaine drückte die Hand des Mädchens und lachte. Nun war sie wieder selbstsicher und gewandt.
„Das ist ja nicht wahr, Liebstes. Du bist schockiert. Wahrscheinlich kannst du nicht begreifen, daß eine Frau wie ich, die Gattin eines Professors für Psychologie sein kann! Aber ich hab‘ es nun einmal gern, mich gelegentlich anders zu geben, mich zu verwandeln“, sagte sie und sah dabei auf ihren klaffenden Ausschnitt hinunter. „Es ist tatsächlich vulgär und billig. Aber es macht gewissermaßen reinen Tisch. Es ist ein wunderbares Gefühl, die Freiheit zu genießen und alle feigen Konventionen über Bord zu werfen. Natürlich würde Arnold der Schlag treffen, wenn er mich so sähe!“
Das Mädchen betrachtete sie mit einer Mischung aus Furcht und