Teufelsmord - Ein Fall für Julia Wagner: Band 1. Tanja Noy. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Tanja Noy
Издательство: Bookwire
Серия: Ein Fall für Julia Wagner
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9788726643060
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hätte ich nicht damit gerechnet, dass du tatsächlich kommen würdest“, gestand der Pfarrer dann.

      „Ich hätte es auch nicht getan, wenn es nicht um Kerstin ginge“, gab Julia zu. „Beantworten Sie mir eine Frage?“

      „Natürlich.“

      „Wie hat sie sich umgebracht?“

      Die Linien in Jordans Gesicht vertieften sich. „Sie hat sich in ihrer Zelle erhängt. Sie muss Fürchterliches durchgemacht haben. Die ganze Geschichte ist einfach nur … tragisch. Ich bete ununterbrochen für sie.“

      Wenn es hilft, dachte Julia, hob ihr Glas in Richtung Theke, und der Wirt nickte. Dann wandte sie sich wieder dem Pfarrer zu. „Gab es Anzeichen für … dafür?“

      „Du meinst für den Selbstmord?“

      „Nein, für den Mord an ihrem Mann.“

      Jordan schüttelte den Kopf. „Ich kann mich nicht erinnern, jemals beobachtet zu haben, dass Kerstin ihm Feindseligkeit gegenüber gezeigt hätte. Ich habe auch nie mitbekommen, dass die beiden sich stritten. Nach außen hin führten sie ein ganz normales Leben, das sich nicht von dem anderer Ehepaare unterschied.“ Er brach ab, seufzte auf und fügte dann hinzu: „Aber manches köchelt lange in einem Menschen, nicht wahr? Sanft zuerst, dann immer heftiger. Und irgendwann bricht es sich Bahn. So muss es bei Kerstin gewesen sein. Ich versuche es, aber ich kann es mir nicht erklären. Beim besten Willen nicht.“

      „Gibt es noch jemand anderen, der einen Grund gehabt haben könnte, Kerstins Mann zu töten?“, wandte Julia ein.

      „Nein. Kerstin hat die Tat auch ohne Wenn und Aber gestanden. Sie hat es mir selbst gesagt und mir dabei in die Augen gesehen. Ich meine, wenn sie mich angelogen hätte, hätte ich das doch bemerken müssen, oder nicht?“

      Vielleicht, dachte Julia, vielleicht aber auch nicht. Und bedauerte zutiefst, dass nicht sie es gewesen war, die Kerstin in den letzten Momenten ihres Lebens in die Augen gesehen hatte. „Wann war das?“, wollte sie weiter wissen. „Ich meine, wann hat sie Ihnen die Tat gestanden?“

      Jordan kratzte sich am Kinn. „Einen Tag bevor sie sich das Leben nahm. Ich werde nie wieder ihren Blick vergessen. So etwas …“ Er brach ab und fluchte extrem ungeistlich: „Verdammt!“

      Der unerwartete Ausbruch ließ Julia zusammenzucken.

      Lächelnd griff Jordan in die Tasche seiner schwarzen Jacke. „Mein Handy vibriert. Entschuldige mich bitte.“

      Er hievte sich vom Stuhl und trat ein paar Meter zur Seite. Julia sah, wie er nickend ein kurzes Gespräch führte, ohne den Blick vom Boden zu nehmen. Nach einer halben Minute kam er zu ihr an den Tisch zurück. „Sei mir nicht böse. Du weißt ja, ich habe immer zu tun. Im Waisenhaus, in der Kirche, im Ort. Überall. Ich hatte schon befürchtet, dass so etwas passieren würde, aber ich wollte doch …“ Er klimperte mit seinen Schlüsseln. „Ich komme bald wieder. Eva und Greger sind sicher jeden Moment da und ihr habt euch bestimmt viel zu erzählen. Bis später.“

      13. KAPITEL

      Liebe

      Ihr Versteck war eine Holzhütte im Wald. Sie bot Schutz vor dem Regen, und die Wahrscheinlichkeit, dass sie hier jemand überraschte, war ausgesprochen gering. Vermutlich wusste außer ihnen kaum jemand, dass es diese Hütte überhaupt gab.

      Und sowieso waren die berauschenden Gefühle an diesem Abend viel zu überwältigend, um sich von unwahrscheinlichen Risiken und falschen Ängsten beeinflussen zu lassen.

      Sie lagen nah beieinander und sahen sich an. Fritz Holz hatte die immer noch offene Hose hochgezogen, Dina Winters Rock war hochgeschoben bis zu den Oberschenkeln. Ein leiser, glücklicher Seufzer entfuhr ihr. Ihr Gesicht schien viel glatter und jünger. Als wären für einen kurzen Moment aller Stress und aller Ärger wie weggezaubert.

      Bis Dina sich Fritz das erste Mal hingegeben hatte, hatte es lange gedauert, aber dann hatte ihr verzweifelter Liebesakt nichts Zögerliches oder Passives mehr.

      Jetzt, während er neben ihr lag, erinnerte er sich daran, wie ihre Beziehung vor acht Monaten begonnen hatte.

      Auf dem Schützenfest. Eddie war mal wieder betrunken gewesen, hatte mit seinen Freunden gelacht und einen heftigen Streit mit Dina angezettelt. Dann hatte er es mit irgendeiner Frau hinter einer der Buden getrieben, wobei er von Dina erwischt worden war. Sie hatte nichts gesagt, hatte sich einfach nur umgedreht und war gegangen. Fritz hatte es beobachtet und war ihr aus einem Gefühl heraus gefolgt. Vor ihrem Haus angekommen, hatte er gesehen, wie sie mit hängenden Schultern halb gegen die Tür lehnte. Sie schien nicht mehr in der Lage, den Schlüssel ins Schloss zu stecken, deshalb war er spontan auf sie zugegangen, hatte ihn ihr aus der Hand genommen und die Tür geöffnet. Dina hatte die Erschöpfung im Gesicht gestanden und sie war den Tränen nahe. Ohne zu zögern, hatte er ihr einen Arm um die Schultern gelegt und ihr ins Haus geholfen. Sie hatte sich an ihn geklammert und nach ein paar Minuten waren sich ihre Lippen begegnet und sie hatten sich leidenschaftlich geküsst.

      Dass sie sich wiedersehen würden, war daraufhin unausweichlich gewesen. Fritz war schon immer heimlich in Dina verliebt gewesen und nun war Dina auch verliebt in ihn, fest entschlossen, ihn nicht mehr loszulassen.

      Dabei wollte Fritz gar nicht gehen. Jedenfalls nicht alleine. Pläne kreisten in seinem Kopf, doch noch während er sich die Zukunft in den schönsten Farben ausmalte, wurde ihm bewusst, dass Dina ihren Mann nicht verlassen konnte. Weil Eddie sie gar nicht gehen lassen würde.

      Dina hob den Kopf und sah ihn an. Sie schien zu wissen, was in ihm vor sich ging, denn sie sagte: „Ich kann es nicht, Fritz. Er wird mich nicht gehen lassen. Auf seine Art liebt er mich.“

      „Eddie liebt niemanden außer sich selbst“, gab er zurück. „Vielleicht kann er Gefühle gerade noch so beschreiben, aber er kann sie nicht empfinden.“

      Sie schob sich über ihn, blickte hinunter in sein Gesicht, und ihre Brüste berührten dabei seine Wangen. „Lass uns nicht darüber reden, bitte“, sagte sie leise. „Nicht jetzt.“

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