Die Kaffeewirtschaft an der Ecke Paradies / Münzplatz ist eine Symbiose aus rheinischer Lebensart und Kaffeehaus. Der besondere Charme des Jugendstilraumes ergibt sich aus einer geglückten architektonischen Verbindung der historischen Substanz mit modernen Bauelementen. Auf der kleinen Bühne haben Alt-Oberbürgermeister Schulte-Wissermann, Manni Gniffke und ich beim Sonntagsfrühstück »Kowelenzer« Geschichten erzählt: eine kleine Talkrunde unter Altstädtern über Lokalpolitik. Unter der geschützten Freiterrasse in dem Arkadengang kann man auch bei schlechtem Wetter – besonders an Markttagen – das Treiben auf dem Münzplatz beobachten.
Bei unserer Freundin Vera im Altstadtlokal Dormonts spiele ich mit meinen ältesten Freunden (seit 40 Jahren!) Skat. Unsere Wanderungen planen wir an einen meiner Lieblingsplätze aus diesem Buch. Das Stadtflair gegenüber ist ebenfalls bei Einheimischen sehr beliebt.
Gehen Sie durch den Torbogen ins »Paradies«, die Treppe an der alten Burg hinunter zum Moselufer und wandern Sie bis zum Reiterstandbild Deutsches Eck.
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Pfefferminzje
Mehlgasse 12
56068 Koblenz
0261 2017777
www.pfefferminzje.de
Dormonts
Gemüsegasse 5
56068 Koblenz
0261 3002110
Koblenz: Münzplatz
Ich habe auf der Koblenzer Davidswache am Münzplatz mehr für das Leben gelernt, als während des gesamten Studiums. Wenn ich heute durch die schmalen Gassen schlendere, denke ich fast wehmütig an die Zeit als »Freund und Helfer« zurück. Begegnungen mit Altstädtern und Anekdötchen habe ich in meinen Büchern Münz-Menschen, Kowelenzer Butze und der regionalen beliebten Blaulicht-Serie in den Wochenendausgaben der Lokalanzeiger beschrieben, schöne Erinnerungen an eine Zeit, als sich Bürger und Polizisten noch mit (mehr) Respekt begegneten.
Auf dem Münzplatz stehen zwei Bronzefiguren des Bildhauers Fritz Berlin: Der Schutzmann Otto soll an das legendäre 1. Polizeirevier (1952–1978) erinnern. Vor dem Frühdienst und am Ende des Nachtdienstes schleppten wir jungen Hauptwachtmeister der Marktfrau Borns Käthche die Obst- und Gemüsekisten aus dem Keller unter der Wache, denn die schmale Treppe war für die alte Frau zu steil. Dafür wurden wir mit einem frischen Kopfsalat, einem Bund Möhrchen oder anderem Kleingemüse belohnt. Heute würden »Oberbedenkenträger« vermutlich ein Ermittlungsverfahren wegen Korruptionsverdachts einleiten. Damals lebten wir das Motto: Bürger und Polizei – wir brauchen uns.
Die Bronzefigur der Marktfrau ist Frau Ringelstein. Die Kinder riefen: »Frau Ringelstein, Frau Ringelstein, doh heft en gruße Hond sain Bein. Dä pinkelt an die Mann Spinat, dat mischt dä Krom suh delikat.« Und zwischen beiden Figuren ist folgender Spruch zu lesen: »Die Maatfrau sät zom Schutzmann, dat es mir jetzt zo bont. Do hat gepinkelt an mein Mann, dä Nobersch ihre Hond.« Mit »Mann« ist keine männliche Person, sondern der Weidenkorb (siehe Wördaboch) mit dem Gemüse gemeint. Die Koblenzer Marktfrauen wurden »Huckeweiber« genannt, weil sie den ganzen Tag am Stand saßen (hockten) und auf Kundschaft warteten. Frau Ringelstein, Borns Käth, Hassels Liss, Lewersch Bäb waren Frauen, bei denen das Herz am rechten Fleck saß. Im Metternicher Hof auf der anderen Seite des Münzplatzes wurde Fürst Metternich am 15. Mai 1773 geboren.
Schlendern Sie durch alle Gassen zwischen Florinsmarkt und Liebfrauenkirche, werfen Sie einen Blick in Innenhöfe und die kleinen Passagen.
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Kaffeewirtschaft
Münzplatz 14
56068 Koblenz
0261 9144702
Café Werrmann
Marktstraße11–13
56068 Koblenz
0261 33463
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