Lieblingsplätze von Koblenz zu Rhein und Mosel. Jörg Schmitt-Kilian. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Jörg Schmitt-Kilian
Издательство: Автор
Серия:
Жанр произведения: Книги о Путешествиях
Год издания: 0
isbn: 9783839263969
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      Pegelhaus

      Konrad-Adenauer-Ufer 1

      56068 Koblenz

      0261 91489644

       www.pegelhaus.eu

      Koblenz: Basilika St. Kastor und Paradiesgarten

      Nur einen Steinwurf entfernt vom Deutschen Eck steht die älteste Kirche in Koblenz. Die von Papst Johannes Paul II. 1991 zur basilica minor erhobene Kastorkirche ist wegen ihres umfassend erhaltenen romanischen Baubestandes und der zum großen Teil originalen Ausstattung besonders sehenswert. Die Kirche wurde dem heiligen Kastor geweiht, der im 4. Jahrhundert in Karden an der Mosel in der Nähe von Koblenz als Missionar wirkte.

      Der Paradiesgarten direkt neben der Basilika St. Kastor ist Tatort im erfolgreichen BUGA-Krimi von Gabriele Keiser. Die Autorin hat während der Bundesgartenschau an Originalschauplätzen Lesungen angeboten. Wollen wir hoffen, dass der Paradiesgarten weiterhin ein friedlicher Ort bleibt, an dem nicht wirklich jemand ermordet wird, und man sich in diese Oase der Stille zurückziehen und die Seele baumeln lassen kann.

      »Franca sah auf den Mann, der mit ausgebreiteten Armen und Beinen zu ihren Füßen lag. Wie ein Schneeengel, schoss es ihr durch den Kopf. So haben wir als Kinder früher im Schnee Engel geformt. Nur dass der Mann nackt war und nicht auf einer Schneedecke lag, sondern auf kahler Erde, die sich wie ein abgestorbener Kreis inmitten eines rechteckigen Blumenbeetes abhob, das von niederen Buchsbaumpflanzen eingerahmt war und in dem die Farben Blau und Weiß dominierten. Als Paradiesgarten wurde dieses hübsch angelegte Areal neben der Kastorkirche bezeichnet. Davor befand sich ein lang gezogenes Wasserbecken, in dessen Seitenwände Sprüche und Psalmen eingemeißelt waren. Es war noch kühl an diesem Morgen im April. Zwischen hohen Bäumen zur Rheinseite hin ragte das raupenartige Dach der Talstation der Kabinenseilbahn hervor. Unermüdlich fuhren die Gondeln ein und wieder aus. Dahinter floss der Rhein, auf dem gerade ein Frachter geräuschvoll flussaufwärts tuckerte.« (Gabriele Keiser: Engelskraut, Gmeiner-Verlag).

      Vor der Basilika steht der Kastorbrunnen. Die Stabsonnenuhr im Kirchgarten zeigt Uhrzeit und Datum an.

      Probieren Sie im Schatten der Winninger Weinstuben einen Rebensaft und/oder auf der Terrasse vom Ankerplatz leckere Burger an der erhöhten Uferpromenade (www.anker-platz.com).

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      Basilika St. Kastor

      Kastorhof

      56068 Koblenz

      0261 31550

       www.sankt-kastor-koblenz.de

      Winninger Weinstuben

      Rheinzollstraße 2

      56068 Koblenz

      0261 38707

       winninger-weinstuben.de

      Koblenz: Ludwig-Museum im Blumenhof

      Von den Bauten des deutschen Ritterordens ist im romantischen Blumenhof noch das Deutschherrenhaus erhalten. Das historische Gebäude beherbergt heute das Ludwig Museum mit Ausstellungen zur zeitgenössischen Kunst. Das Museum zwischen der Basilika und dem Deutschen Eck ist eines von insgesamt fünf Museen in Deutschland, die das Sammlerehepaar Ludwig durch großzügige Schenkungen gefördert hat.

      Der in Koblenz geborene Kunstsammler Peter Ludwig (1925–1996) stattete das nach ihm benannte Museum großzügig mit Leihgaben und Schenkungen aus. Das Museum pflegt enge Beziehungen zur französischen Kunstszene und daher gehören zum Fundus viele französische Kunstwerke. Neben der Dauerausstellung werden Sonderausstellungen für Freunde zeitgenössischer Kunst sowie Programme und Projekte für Kinder angeboten. So haben wir auch im Rahmen der Criminale zahlreiche Lesungen für junge Leseratten durchgeführt.

      Im Hof des Ludwigmuseums empfängt ein überdimensionaler Bronzedaumen des Bildhauers César die Besucher; ein Kunstwerk, das bei den Touristen als Fotomotiv sehr beliebt ist.

      An der Mauer neben dem westlichen Eingang zum Blumenhof stehen alte, wertvolle Grabplatten, die sich früher auf dem Kirchhof von St. Kastor befanden. In die Mauer zur Moselseite hat der Architekt von Canal geschickt einen modernen Glasbau in Würfelform integriert. Innerhalb des Architektenbüros kann man noch Überreste der alten Bruchsteinmauer erkennen. Besonders reizvoll ist diese Kombination zwischen Historie und Moderne, wenn das Gebäude bei Dunkelheit angestrahlt wird. Gehen Sie auf dem kleinen Weg neben dem Büro in die zweite Etage bis zur Installation der Stätte der Erinnerung und des Vergessens von Anne und Patrick Poirier, die diese Arbeit eigens zur Museumsgründung für diesen Ort entwickelt haben. Von hier oben haben Sie einen selbst Einheimischen oft nicht bekannten Blick rund um das Deutsche Eck.

      Verbinden Sie eine Wanderung rund um das Deutsche Eck und den Besuch des Ludwig-Museums mit einem Besuch im Restaurant Gerhards oder im Café Deutsches Eck im Blumenhof.

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      Ludwig-Museum

      Danzinger Freiheit 1

      56068 Koblenz

      0261 3040412

       www.ludwigmuseum.org

      Gerhards Genussgesellschaft

      Danziger Freiheit 3

      356068 Koblenz

      0261 91499133

       www.gerhards-genussgesellschaft.de

      Koblenz: Deutsches Eck zwischen Rhein und Mosel

      »Er radelte am Rhein entlang. Die Sonne schien von einem strahlend blauen Himmel. Tom hatte das Gefühl, dass nicht er auf Koblenz, sondern die Stadt auf ihn zufuhr. Wie der Bug eines riesigen Dampfers teilt die Spitze des Deutschen Ecks die beiden Flüsse Rhein und Mosel. Über dem Reiterdenkmal glitzerten die spitzen Kirchtürme von St. Florin, Liebfrauen und der Basilika St. Kastor.« (Jörg Schmitt-Kilian: Leichenspuren, Imprimatur-Verlag 2017).

      Einer meiner Lieblingsplätze, die sich großer Beliebtheit erfreuen, ist das weltweit bekannte Deutsche Eck. Nach einem kurvenreichen Lauf fließt hier die ruhige Mutter Mosel in den stärker strömenden Vater Rhein. Zwischen den Flüssen breitet sich eine der ältesten Städte Deutschlands aus. Ich erinnere mich noch an das Deutsche Eck ohne »Kaiser Willem«. So nannte mein Opa Jakob ihn, wenn er – mein Opa – in seinen historischen Büchern blätterte, die so schwer waren, dass ich sie nicht tragen konnte. Als Junge war ich fasziniert von den bunten Uniformen und den Bildern der Schlachtfelder. So ändern sich die Zeiten.

      Das 1897 zur Erinnerung an die Einigung des Deutschen Reiches errichtete, 350 Zentner schwere Reiterstandbild Kaiser Wilhelms I. wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört. Nur den Kopf des Originals kann man noch vor dem Mittelrheinmuseum besichtigen. Auf dem riesigen Steinsockel stand lange lediglich ein Mast mit der deutschen