Bettina Fahrenbach Staffel 7 – Liebesroman. Michaela Dornberg. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Michaela Dornberg
Издательство: Bookwire
Серия: Bettina Fahrenbach Staffel
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783740936617
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starrte sie auf das längliche Päckchen, das Leni noch immer in der Hand hielt.

      »Gib es her«, rief sie ungeduldig, »ich muss sehen, ob es wirklich von Tom ist.«

      Für Bettina war es nämlich ein bisschen unbegreiflich, etwas von ihm geschickt zu bekommen, wo er doch in ein paar Stunden wieder bei ihr sein würde.

      »Wenn ich sage, dass es von Thomas ist, dann musst du mir es schon glauben«, Lenis Stimme klang ein wenig beleidigt. »Erst mal kenne ich seine Schrift, außerdem kann ich lesen. Es steht eindeutig sein Name darauf, aber ehe du jetzt aufspringst, falsch auftrittst und dir wieder weh tust. Hier hast du das Päckchen.«

      Sie drückte es Bettina in die Hand, setzte sich hin und schaute neugierig zu, wie Bettina mit zitternden Fingern versuchte, den Umschlag zu öffnen. Das klappte nicht.

      »So wird das nichts«, bemerkte Leni, nahm Bettina den Umschlag aus der Hand und öffnete ihn, dann reichte sie ihn wieder zurück.

      Bettina vergaß vollkommen sich zu bedanken, sie griff in den Umschlag und musste erst einmal tief durchatmen und sich zusammenreißen, weil sie mit diesen zitternden Händen überhaupt nichts ans Tageslicht gebracht hätte. Dabei überschlugen sich ihre Gedanken, dieses Päckchen war tatsächlich von Thomas gekommen.

      Was hatte das zu bedeuten?

      Bettina beförderte schließlich eine kleinere eckige, und eine größere längliche Schachtel zu Tage, die beide in ein sehr schönes dunkelblaues Papier eingepackt waren, dazu versehen mit silbernen Schleifen aus Seide.

      Dazu holte sie einen länglichen Umschlag hervor, auf dem Tini stand, und dieser Umschlag interessierte sie im Augenblick mehr als diese beiden Schachteln.

      Sie riss ihn achtlos auf, zerrte das Blatt hervor, es war Briefpapier des Hotels, in dem er übernachtet hatte, in dem sie beide übernachtet hätten. Es war sehr edel, feinstes Bütten, Name und Adresse des Hotels in Stahlstich.

      Doch darauf verschwendete sie im Augenblick kein Interesse, es waren die Zeilen, die sie überflog.

      Meine allerliebste Tini,

      ein bisschen verrückt ist es schon. Aber man hat mir versichert, dass mein Geschenk auf jeden Fall vor mir bei dir sein würde, und so bin ich das Risiko eingegangen und habe es abgeschickt.

      So kannst du dich daran erfreuen, so hoffe ich. Und es verkürzt dir bis zu unserem Wiedersehen, das ich kaum erwarten kann, ein wenig die Zeit.

      Eines weiß ich sicher, ohne dich gehe ich niemals mehr irgendwohin. Ich kann es kaum erwarten, dich in meine Arme zu schließen, dich zu küssen, die Wärme deines Körpers zu spüren, dich zu füh­len …

      Wenn die Liebe Flügel hätte, dann wäre ich längst bei dir, ich liebe dich, ich liebe dich, ich liebe dich, das darfst du niemals vergessen.

      Dein Tom.

      Nachdem Bettina diese Zeilen einige Male gelesen hatte, ließ sie das Blatt sinken, schloss verträumt die Augen und hätte am liebsten angefangen zu weinen vor lauter Glück. Sie war ihm so nahe, und dennoch war gleichzeitig eine unerklärliche, leise Wehmut in ihr.

      »Willst du nicht mal nachsehen, was er dir geschickt hat?«, drang Lenis Stimme wie aus weiter Ferne mitten in ihre Gedanken hinein.

      Bettina zuckte zusammen, richtete sich auf, kam in die Gegenwart zurück. Sie warf einen letzten Blick auf den Brief, den sie am liebsten sofort noch einmal gelesen hätte, dabei kannte sie die wenigen Zeilen beinahe schon auswendig. Aber dann hätte sie Krach mit Leni bekommen, die ihre Neugier kaum mehr zügeln konnte. Und jetzt interessierte es sie auch, was Tom ihr da geschickt hatte und was in der Tat vor ihm angekommen war.

      Es war das Geschenk, von dem er gesprochen hatte, da war sie sich absolut sicher, dieses Geschenk, an dem er nicht hatte vorübergehen können und von dem auch Nancy sich sicher gewesen war, dass es wie für sie gemacht war.

      Jetzt war sie wirklich neugierig.

      Sie starrte auf die beiden Päckchen. Eigentlich war es schade, die schöne Verpackung zu zerstören. Und …, welches sollte sie zuerst öffnen?

      »Nun überleg doch nicht so lange, Bettina, mach endlich eines auf. Bist du denn nicht neugierig darauf, was du da bekommen hast?« Leni war kaum mehr zu halten, ihr war anzusehen, dass sie am liebsten für Bettina die Aufgabe des Auspackens übernommen hätte.

      Bettina griff zögerlich nach dem länglichen Präsent, schob es zurück, um dem kleineren den Vorzug zu geben.

      Sie hatte schon mal eine Express-Sendung erhalten, damals von Jan van Dahlen, und darin war ein Verlobungsring gewesen.

      Wie lange lag das zurück. Und wie vergessen war es längst, weil es mittlerweile nicht einmal mehr Erinnerungen an Jan gab, der für eine Weile eine Rolle in ihrem Leben gespielt hatte.

      Nun, ein Verlobungsring würde es nicht sein, den trug sie an ihrem linken Ringfinger und in wenigen Tagen würde er auf die andere Hand wandern.

      »Bettina …«

      Bettina zuckte zusammen.

      »Welches soll ich zuerst öffnen?«, erkundigte sie sich.

      Leni seufzte.

      »Du liebe Güte, das ist doch so was von wurscht, weil du sie schließlich eh beide aufmachen musst. Aber wenn du es nicht selbst entscheiden kannst, gut, nimm das längliche, sonst sitzen wir noch hier, wenn Thomas ins Zimmer gestürmt kommt.«

      Das war ein Argument.

      Bettina griff zwar nach dem kleineren Päckchen, ohne dass es ihr bewusst wurde, dann riss sie es voller Nervosität auf und kam sich dabei vor wie bei der Weihnachtsbescherung.

      Es kam ein kleines ledernes Kästchen zum Vorschein, dem das Alter anzusehen war.

      Bettina nestelte an dem Verschluss herum, ehe sie ihn auf hatte. Staunend blickte sie auf ein wunderschönes Schmuckstück, das auf dunkelblauem Samt lag und ihr verheißungsvoll entgegenfunkelte.

      Es war ein wundervoller antiker Anhänger aus Diamanten und einem traumhaft schönen großen Aquamarin, der in einer schlichten Gliederkette hing, die vermutlich aus Weißgold oder Platin war. Die Kette war neueren Datums, aber einen ähnlichen Anhänger hatte Bettina bereits einmal in einem Antiquitätenbuch gesehen. Die vornehmen Damen trugen ihn früher nicht an einer Kette, sondern an einem Samtband. Das bedeutete also, dass der Anhänger sehr alt und kostbar war. Thomas war verrückt, er war wirklich verrückt, so etwas teures für sie zu kaufen. Aber er war der absolute Traum, dieser Anhänger.

      Bettina starrte noch immer ganz entzückt darauf, als Lenis Stimme sie in die Wirklichkeit zurückrief.

      »Nun schau, was in dem anderen Kästchen ist.«

      Das tat Bettina.

      Zum Vorschein kam ein dazu passendes Armband, dessen einzelne Glieder alle die Form des Anhängers hatten, also ringsum Diamanten, in der Mitte ein traumhafter Aquamarin, es war halt alles nur kleiner, aber von der Form her, vom Aussehen identisch. Und auch hier war der schlichte Verschluss neu, denn zu der damaligen Zeit hatte man auch Armbänder mit Samtbändern verschlossen, das kannte Bettina gleichfalls aus diesem Antiquitätenbuch.

      Thomas musste ein Vermögen ausgegeben haben, aber … Bettina hatte noch niemals einen so wunderschönen Schmuck gesehen. Von den Fahrenbachs hatte sie auch viel Schmuck geerbt, schönen, alten. Aber der verblasste angesichts dieser herrlichen Stücke.

      Bettina starrte darauf, sie war so nervös, dass sie den Umschlag, in dem alles angekommen war, warum auch immer, wieder in die Hand nahm, hineinlangte … Etwas raschelte, überrascht brachte sie ein Blatt zu Tage, diesmal allerdings ohne Umschlag.

      »Hallo, mein Herz,

      im Überschwang der Gefühle hatte ich vergessen es zu erwähnen.

      Du sollst den Schmuck an unserer Hochzeit tragen, er passt nicht nur, so finde ich, zu deinem wunderschönen Brautkleid, sondern noch viel mehr zu deinen wunderschönen blauen Augen, die noch