Kein Drummer zum Küssen. Jennifer Schreiner. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Jennifer Schreiner
Издательство: Bookwire
Серия: Zum Küssen
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783945163702
Скачать книгу
Strictly Business«, 2017

      »Office-Escort: Business as usual«, 2017

      »Office-Escort: Die Chefsache«, 2018

      »Office-Escort: n.n.« im Match-Books-Verlag, 2018

       Novelle

      »Office-Escort Novelle: Merry X-Mas«, 2014

      »Office-Escort Novelle: SchlagZart«, 2015

      »Office-Escort Novelle: SchlagFertig«, 2016 / Ein Rockstar zum Küssen

      »Office-Escort Novelle: Ein Escort zu Weihnachten«, 2016

      »Office-Escort-Novelle: (K)ein Rockstar zum Küssen«, 2017

      »Office-Escort-Novelle: (K)ein Drummer zum Küssen«, 2017

       geplant:

      »Office-Escort Novelle: (K)ein Anwalt zum Küssen«, 2017

      »Office-Escort Novelle: (K)ein Gitarrist zum Küssen«, 2017

      »Office-Escort Novelle: (K)eine Keyboarderin zum Küssen«, 2017

      »Office-Escort Novelle: (K)ein Hollywoodstar zum Küssen«, 2017

      »Office-Escort Novelle: (K)ein Serienstar zum Küssen«, 2017

      »Office-Escort Novelle: (K)ein Künstler zum Küssen«, 2017

image

      Prolog

      Ich starrte meinen Chef an, während seine Worte nur langsam in meinen Verstand tröpfelten und noch langsamer einen Sinn ergaben. Dafür wurde ich umso schneller empört: »Das mache ich nicht!«

      »Es ist nur dieses eine Mal«, beschwichtigte mich Ruben, wirkte aber nicht sonderlich überrascht von meiner Reaktion.

      »Keine Paare und keine Berühmtheiten«, erinnerte ich ihn nichtsdestotrotz.

      Im Gegensatz zu den meisten weiblichen Angestellten des SM-Begleitservices sonnte ich mich ungerne im Glanz irgendeines Stars. Hatte ich schon privat gehabt – war schrecklich schiefgegangen. Zum Glück hatte es aber nichts mit meinem Job als Escort zu tun gehabt, den hatte ich erst vor einigen Wochen angetreten. Hauptsächlich um meinem Sinn für Ästhetik Befriedigung zu verschaffen – und natürlich meiner Lust nach SM-Spielen … von dem guten Geld einmal ganz zu schweigen, schließlich musste Frau ihrer Mutter helfen, wenn die sich selbst mit Hilfe eines vermeintlich reichen Lovers in eine finanzielle Bredouille geritten hatte. Mal wieder.

      »Liest du es dir wenigstens durch, bevor du ‚nein‘ sagst?«, drängte Ruben und legte die Akte auf meinen Tisch, um sie anschließend in meine Richtung zu schieben, während er sich mit der anderen Hand durch die Haare fuhr und einen Großteil seiner sorgfältig gekämmten dunklen Lockenpracht zerstörte.

      Ich seufzte schwer, öffnete aber die erste Seite und starrte das Foto an, das einen attraktiven, jungen Mann zeigte, bei dem es mir beinahe instinktiv in den Fingern juckte. Sicher würde er sich sehr gut in meiner Sammlung erlesener Männer machen – so von Künstler zu Künstler. Allerdings wusste ich, dass das harmlose und beinahe jugendhaft-natürliche Foto log, denn andere Bilder von ihm zierten nahezu täglich die Klatschpresse. Und auf denen wirkte er eher gefährlich und wie ein außer Kontrolle geratener Rockstar der dringend Dusche, Haarschnitt und Rasur brauchte – von Schlaf und gesunder Ernährung ohne Drogen einmal ganz abgesehen.

      »Ernsthaft?«, meinte ich, als ich Ruben tadelnd ansah. »Das Tier? Jacob Demson, den Schlagzeuger von ‚Bad, Bed, Music‘ soll ich begleiten?«

      »Nein!« Ruben schüttelte den Kopf. »Du sollst ihn nicht begleiten und eigentlich ist er auch nicht auf der Suche nach sanfter Dominanz.«

      Ich starrte meinen Chef über die Akte hinweg an und wusste nicht, ob ich lachen oder nach meiner Kündigung fragen sollte – oder nach einem Hörgerät, denn irgendetwas an Rubens Aussage konnte nicht stimmen.

      »Die Jobbeschreibung wäre im Grunde: Eine sehr dominante Escort-Dame mit Hand zu ästhetischen Aufgaben, die ihn sieben Tage lang sinnvoll beschäftigt, während er in der Stadt ist.«

      »Ah«, machte ich. Hauptsächlich, weil mir nichts Besseres einfiel. Erst nach dem dritten Anlauf gelang es mir einen vernünftigen Einwand zu formulieren: »Das Problem ist doch schon das zweite Wort.«

      Ich schenkte meinem Boss ein Lächeln, um nicht allzu verschnupft zu klingen: »Falls es dir nämlich noch nicht aufgefallen ist, ich bin nicht sonderlich dominant!«

      »Aber den Rest würdest du hinbekommen?!«, ließ Ruben nicht locker und fuhr sich mit der Hand durch seine kurzen Locken, um auch noch den Rest seiner Frisur zu zerstören. Doch aus irgendeinem magischen Grund hatte es genau den gegenteiligen Effekt und ließ ihn jünger wirken, gewollt ungestylt. Ein Mann sollte einfach nicht so perfekt unperfekt wirken dürfen, aber Ruben war und blieb einfach der Inbegriff eines Traummannes, ohne sich dafür auch nur im Geringsten anstrengen zu müssen.

      »Ich glaube, dass ‚das Tier‘ eine wirklich strenge Führung braucht, jemanden, der ihn sofort einfängt …« Ich verstummte und seufzte abermals. »Und das kann ich einfach nicht.«

      Ruben musterte mich einen Moment lang, als sei er von meinen Einwänden immer noch nicht gänzlich überzeugt, weswegen ich mich wieder der Akte widmete. Großteils, um meinen guten Willen zu demonstrieren.

      Ich überflog die persönlichen Angaben und Jacobs Erfahrungen mit unserem Service und blieb bei der ersten Buchung hängen. »Ist das nicht …?«

      »Trish, die Frau des Leadsängers?« Ruben verzog seine Lippen zu einem bitteren Lächeln und seine nächsten Worte erklärten auch diese Reaktion. »Ja, jetzt schon.«

      »Du meinst ‚The sexiest Man alive‘ Alex Roth hat sich deine Escort-Dame geangelt, als sie einen Job bei seinem Drummer Jacob hatte?«, hakte ich belustigt nach, verschwieg aber, dass ich Trish nicht vom Office Escort kannte, sondern von einer Performance für einen gemeinsamen Freund, den Künstler Hagen Taylor.

      Ruben knurrte etwas, was verdächtig nach: »Und meine Frau Joanna hat sie unterstützt« klang, bevor er mich ernst ansah. »Genaugenommen haben mir Alex, Joanna und Trish diese Situation eingebrockt, denn Jacob sucht immer noch einen Ersatz für Trish.«

      Ich runzelte die Stirn, da ich Trish nie als sonderlich dominant wahrgenommen hatte, eher als verspielt. »Kann ich sie anrufen?«

      »Versuch dein Glück«, meinte Ruben und reichte mir den Telefonhörer. »Falls Alex sie nicht inzwischen in einer dunklen Folterkammer gefangen hält.«

      Wieder runzelte ich die Stirn, nutzte aber die Zeit, während es am anderen Ende der Leitung bimmelte und las mir Trishs damaligen Auftrag durch. Dabei wunderte ich mich über Rubens Worte, denn der erste von Jacobs Aufträgen passte zu meiner Einschätzung und las sich so, als sei Trish dominant und nicht der Typ Frau, der sich gerne in einer Folterkammer einsperren ließ. Aber was wusste ich schon über die Gefühle von dominanten Menschen und ihren Wunsch, auch einmal dominiert zu werden?

image

      Nach dem Gespräch mit Trish war ich mir sicher, dass Jacob der Falsche war. Er mochte harte Dominanzspielchen, Spiele, die selbst einem deutlich härteren Profi wie Trish zu hart gewesen waren – also müsste er bei jedem anderen als bei mir gut aufgehoben sein.

      »Was ist mit Niobe?«, erkundigte ich mich. Wenn es zurzeit in NY eine dominante Begleiterin gab, die hübsch genug war, um auch einem Rockstar zu gefallen, dann war es die exotische Schönheit.

      »Niobe ist nur dominant, hat aber keinen Draht zu den Feinheiten, die hier erwünscht sind.«

      »Ich lese nichts von Feinheiten«, meinte ich und drehte