Bestrafung | Erotische SM-Geschichten. Johanna Söllner. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Johanna Söllner
Издательство: Bookwire
Серия: Erotik Geschichten
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783964773555
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fällt heftig aus: »Ich glaube, du spinnst. Das ist ja gar nichts. So billig kommst du uns nicht davon. Wir wollen Option drei. Zwölf Schläge. Und, ach ja. Wir sind drei Geschädigte. Also verpasst dir jede von uns zwölf Schläge.«

      Ich schnappe nach Luft. Ich glaub, die hat einen Knall. Aber das darf ich natürlich nicht sagen. Jetzt wird es immer offensichtlicher, dass sie mich über den Tisch ziehen wollen. Brüsk lehne ich ab. Es hat keinen Sinn, hier zu verhandeln. Entweder wir einigen uns auf mein Angebot oder Herr B. wird das entscheiden müssen.

      Nachdem ihm von den Gästen und mir die Sachlage geschildert wurde, lässt er überraschenderweise die drei jungen Damen abblitzen. Er macht ihnen ziemlich deutlich klar, dass er meiner Meinung sei, dass hier keine ernsthafte Beschwerde vorliege. Aus Kulanz macht er ein Angebot, indem er die zweite Option um einen weiteren Hieb erhöht. Mit der Begründung, dass mich dann jede der drei mit drei Schlägen bestrafen könne.

      Offenbar erkennen die Möchtegern-Dominas, dass sie bei Herrn B. mit ihrem Ansinnen nicht durchkommen werden, und akzeptieren nach kurzer Diskussion die Kulanzlösung. Dann geht es zum Management Desk, wo ich meine Kleidung ablegen muss und meine drei Folterknechte eine Peitsche ausgehändigt bekommen.

      Wieder ertönt »Conquest of Paradise«. Der Spot geht an. Der Scheinwerferkegel fängt mich ein, als ich langsam zurück auf die Bühne schreite, wo bereits alles vorbereitet wird. Ein massives Holzgestell mit zwei senkrechten Balken wird hereingeschoben und am Boden verankert. Dazu sind spezielle Ösen auf der Bühne eingelassen. Das hält. Da kann ich toben wie eine Irre, da verrutscht nichts. Die Lautstärke der Musik schwillt an, während ich zur Bestrafung vorbereitet werde. Ich erhalte Fesseln um die Handgelenke, die dann mit Karabinern an den Balken befestigt werden.

      Und wieder kann ich jede Einzelheit sehen. Die Monitore, die im ganzen Lokal aufgebaut sind, zeigen mich in Großaufnahme. Jede kleine Einzelheit. Mein Gesicht. Wie ich in Erwartung der Strafe mit den Augen blinzle. Wie werden es die drei Hexen machen? Meine Muskeln spielen. Ein Zoom auf meine Brust. Wie sie sich vor Erregung oder Aufregung heftig hebt und senkt. Dann ein kurzer Schwenk auf die gesamte Bühne. Die drei diskutieren, wer anfangen darf. Jetzt sind sie sich einig. Die Rothaarige tritt vor. Sie hält die Peitsche irgendwie komisch in der Hand. Ich wette, die hat so etwas noch nie gemacht. Hat nur aus Jux und Dollerei mitgemacht. Sie streicht mir jetzt über den Rücken. Dann fühle ich ihre Hände. Vorsichtig legt sie mir die Haare über die Schultern. Sie will freie Zielfläche haben. Doch ich spüre es. Ihre Hände zittern. Obwohl ich diejenige bin, die die Schläge kassieren wird, bin ich viel entspannter und gelassener als meine Peinigerin. Ich straffe meinen Körper. Jetzt wird es gleich losgehen.

      Und da schlägt sie auch schon zu. Doch es ist harmlos. Sie hat lange nicht so kräftig zugeschlagen, wie ich es erwartet habe. Sie traut sich nicht. Doch ich will ihr das nicht zeigen. Nicht dass sie es sich beim nächsten Schlag anders überlegt und härter zuschlägt. Ich bin froh, dass es scheinbar so glimpflich abgeht. Und daher liefere ich ihr eine Show. Werfe mich in den Fesseln hin und her, so als ob ich es vor Schmerz kaum aushalten könnte. Habe ich sie damit eingeschüchtert? Denn der zweite und auch der dritte Schlag sind fast noch harmloser. Das war gar nichts. Da bin ich von meinem Herrn ganz andere Dinge gewohnt. Doch mir soll es recht sein. Auch die zweite ist offenbar recht eingeschüchtert und so überstehe ich auch diese Strafe ohne Probleme.

      Dann die dritte. Die Wortführerin. Sie tritt nah zu mir heran … Ich spüre ihren heißen Atem: »Die beiden anderen Puten hast du vielleicht täuschen können. Aber mach dir nichts vor. Mich trickst du nicht aus. Von mir bekommst du die volle Härte zu spüren.«

      Das wäre ja auch zu schön gewesen. So was hab ich schon fast befürchtet. Die hat die anderen beiden vermutlich zu diesem Restaurantbesuch überredet. Und auch zu dieser Beschwerde. Nachdem mich die zwei geschont haben, will sie sich jetzt entsprechend erkenntlich zeigen. Sie streichelt mir mit der Peitsche über den Rücken. Es sind nur drei Schläge. Aber was heißt da »nur«. Mit Kraft und Geschick ausgeführt, kann man auch mit nur drei Schlägen einen Wirbel an Schmerzen erzeugen. Ich weiß das aus eigener Erfahrung.

      Wieder streicht mir die Peitsche das Rückgrat hinunter. Bis zu meinem Arsch. Ein eiskalter Schauer überläuft mich. Dieses Miststück weiß genau, was sie tut. Ich bereite mich auf das Schlimmste vor. Und plötzlich, wie aus heiterem Himmel, schlägt es bei mir ein. Diesmal ist mein Tanz der Schmerzen echt. Jetzt täusche ich nichts vor. Ohne auf den Monitor vor mir zu schauen, weiß ich, dass dieser Hieb eine deutliche Spur hinterlassen hat.

      Ich schnappe nach Luft. Langsam komme ich wieder zu mir.

      »Na … Gefällt dir das? Aber warte … Gleich gibt’s Nachschlag.«

      Eine Antwort verkneife ich mir. Es geilt dieses Luder auf, wenn sie mich prügeln kann. Die Genugtuung eines Kommentars gebe ich ihr nicht. Ich werde die noch ausstehenden zwei Schläge ertragen. Und zwar stumm ertragen. Ich werde ihr zeigen, was ich aushalten kann. Auch wenn es schwerfällt. Schreie sind immer eine Befreiung. Doch ich habe die Kraft, das zu überstehen. Hoffe ich jedenfalls. Und nach schier endloser Wartezeit schlägt es wieder ein. Ich lasse mich nach vorn fallen. Es drückt mir die Tränen aus den Augen. Ich versuche, sie mit Gewalt zurückzuhalten. Nein, ich darf nicht schwach sein. Obwohl das Miststück wieder gut getroffen hat. Auf dem Monitor vor mir sehe ich meinen Rücken in Großaufnahme. Zwei deutliche rote Striemen laufen quer über meine Rückseite hinauf zum rechten Schulterblatt. Sie liegen dicht beieinander. Darum brennt es auch wie Hölle. Diese Fotze weiß, was sie tut. Die macht das im Gegensatz zu den beiden anderen nicht zum ersten Mal. Vielleicht eine Domina mit ihren beiden Schülerinnen? Wer weiß? Ich will es gar nicht so genau wissen. Will diese Sache nur schnell hinter mich bringen. Diesmal dauert es länger, bis der Schmerz langsam beginnt abzuebben. Doch noch immer durchlaufen die Wellen meinen Körper. Irgendwie ist es faszinierend, mich selbst zu beobachten. Wie ich hier angekettet hänge und auf die nächste Bestrafung warte. Als ob ich es gar nicht selbst wäre. Irgendeine andere Person. Jemand in einem SM-Film. Und doch … Das bin ich. Die Schmerzen sind echt. Es besteht kein Zweifel.

      Wieder dauert es endlos. Sie reizt meine Haut mit den sanften Berührungen der Peitsche. Verdammt … Worauf wartet sie? Und dann mache ich den Fehler, auf den sie gewartet hat. Ich straffe mich, um dieses hässliche Brennen unter Kontrolle zu bringen. Meine Haut ist jetzt angespannt. Meine Muskeln ebenso. Und wie ein Blitz, wie ein Tsunami des Schmerzes bricht es über mich herein. Die Pein rast über meine Nerven durch meinen ganzen Körper. Tausend kleine Messer durchbohren mich. Ich höre höhnisches Lachen. Doch das ist mir egal. Scheißegal. ich spüre, wie sie mir die Peitsche über die Schulter legt. So wie man einen Mantel über einen Stuhl hängt. Ich sehe es. Ich sehe mich …

      Doch es ist vorbei. Und ich hatte schon gehofft, es würde harmlos sein. Eine harmlose schnelle Sache. Bei Gott. Nein. Harmlos war es wirklich nicht. Es brennt in meinem Körper, als man mich losmacht. Kurz schwanke ich, dann habe ich mich wieder in der Gewalt. Drehe mich langsam um. Diese Frau steht mir unmittelbar gegenüber. Meine Augen bohren sich in ihre. Ich versuche ein verkrampftes Lächeln, aber es gelingt mir nicht. Und doch: Mein Herr wäre stolz auf mich. ER wäre stolz auf mich, weil ich es so klaglos ertragen habe. Ich habe kein Wort des Schmerzes über meine Lippen kommen lassen.

      »Seid ihr zufrieden?« Nur mühsam kann ich diese Frage an die vor mir stehende Domina richten.

      »Du bist außergewöhnlich, Sklavin Susanna. Bislang habe ich noch jede und jeden zum Schreien gebracht. Dich nicht. Schade, dass ich deine Belastbarkeit nicht weiter testen kann. Da muss ich wohl noch mal wiederkommen. Ich bin gespannt, ob der Service dann besser wird. Oder ob man mir erneut einen Grund zur Klage gibt. Und dann, Susanna – dann sieh dich vor.«

      »Ich bin gern zu Diensten.« Es klingt wie Hohn, dass ich das auch noch sagen muss. Angesichts der wenig verhüllten Drohung. Doch es ist meine Aufgabe. Wenn sie einen Grund zur Klage vorbringen kann, muss ich erneut im wahrsten Sinne des Wortes meine Haut zu Markte tragen.

      Sie lächelt zuckersüß zurück. Dann gehe ich voran zum Management Desk. Dort erfolgt der Eintrag in mein Arbeitsbuch. Es ist noch recht leer. Doch ich bin mir sicher, es wird sich füllen. Mein Leiden ist für heute noch nicht zu Ende. Eher im Gegenteil.

      ***

      Der