Ludwig van Beethoven: Ich lebe nur in meinen Noten. Людвиг ван Бетховен. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Людвиг ван Бетховен
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783843806497
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kurzen Eingangsadagio, dann Allegro, Adagio, Minuetto, Andante mit Variationen, Minuetto, wieder kurzes Eingangsadagio und dann Presto). – Das Concert schlage nur zu 10 Duc. an, weil wie schon geschrieben ichs nicht für eins von meinen besten ausgebe. Ich glaube nicht daß Ihnen dieses übertrieben scheint Alles zusammengenommen, wenigstens habe ich mich bemüht Ihnen so mäßig als möglich die Preise zu machen. – Was die Anweisung betrifft so können, da Sie mir es frei stellen, Sie selbe an Geimüller oder Schüller ergehen lassen. Die ganze Summe wäre also 70 Ducaten für alle 4 Werke, ich verstehe mich auf kein anderes Geld als Wiener Ducaten, wie viel das bei Ihnen Thaler in Golde macht, das geht mich alles nichts an weil ich wirklich ein schlechter Negociant und Rechner bin. Nun wäre das saure Geschäft vollendet, ich nenne das so weil ich wünschte daß es anders in der Welt sein könnte. Es sollte nur ein Magazin der Kunst in der Welt sein wo der Künstler seine Kunstwerke nur hinzugeben hätte um zu nehmen was er brauchte; so muß man noch ein halber Handelsmann dabei sein und wie findet man sich darein – du lieber Gott – das nenne ich noch einmal sauer. – Was die Leipziger Ochsen betrifft so lasse man sie doch nur reden, sie werden gewiß niemand durch ihr Geschwätz unsterblich machen, so wie sie auch niemand die Unsterblichkeit nehmen werden dem sie vom Apoll bestimmt ist.

      Jetzt behüte Sie und Ihren Mitverbundenen der Himmel, ich bin schon einige Zeit nicht wohl und da wird es mir jetzt so gar ein wenig schwer Noten zu schreiben, viel weniger Buchstaben. Ich hoffe daß wir oft Gelegenheit haben werden uns zuzusichern wie sehr Sie meine Freunde und wie sehr ich bin –

      Ihr Bruder und Freund

      L. v. Beethoven.

      Auf eine baldige Antwort – Adieu.

       An denselben.

      Wien am 22. April 1801.

      Sie haben Ursache über mich zu klagen und das nicht wenig. Meine Entschuldigung besteht darin daß ich krank war und dabei noch obendrein sehr viel zu thun hatte, so daß es mir kaum möglich war auch nur darauf zu denken was ich Ihnen zu schicken hatte, dabei ist es vielleicht das einzige Geniemäßige was an mir ist, daß meine Sachen sich nicht immer in der besten Ordnung befinden und doch niemand im Stande ist als ich selbst da zu helfen. So z. B. war zu dem Concerte in der Partitur die Clavierstimme meiner Gewohnheit nach nicht geschrieben und ich schrieb sie erst jetzt, daher Sie dieselbe wegen Beschleunigung von meiner eigenen nicht gar zu lesbaren Handschrift erhalten.

      Um so viel als möglich die Werke in der gehörigen Ordnung folgen zu lassen merke ich Ihnen an daß Sie

auf die Solosonate Op. 22
auf die Symphonie Op. 21
auf das Septett Op. 20
auf das Concert Op. 19

      setzen mögen lassen. Die Titeln werde ich Ihnen nächstens nach schicken.

      Auf die Johann Sebastian Bach’schen Werke setzen Sie mich als Pränumerant an sowie auch den Fürsten Lichnowsky. Die Übersetzung der Mozartischen Sonaten in Quartetten wird Ihnen Ehre machen und auch gewiß einträglich sein; ich wünschte selbst hier bei solchen Gelegenheiten mehr beitragen zu können, aber ich bin ein unordentlicher Mensch und vergesse bei meinem besten Willen auch Alles, doch habe ich schon hier und da davon gesprochen und finde überall die beste Neigung dazu. Es wäre recht hübsch wenn der Herr Bruder auch nebst dem daß Sie das Septett so herausgeben, dasselbe auch für Flöte z. B. als Quintett arrangirten, dadurch würde den Flötenliebhabern die mich schon darum angegangen, geholfen und sie würden darin wie die Insecten herumschwärmen und davon speisen. – Von mir noch etwas zu sagen so habe ich ein Ballet gemacht wobei aber der Balletmeister seine Sache nicht ganz zum Besten gemacht. – Der F … von L. hat uns auch mit einem Producte beschenkt das den Ideen die uns die Zeitungen von seinem Genie gaben, nicht entspricht; wieder ein neuer Beweis für die Zeitungen. Der F … scheint sich Herrn M … beim Kasperle zum Ideale gemacht zu haben, doch – ohne sogar ihn – zu erreichen. – Das sind die schönen Aussichten unter denen wir arme Hiesigen gleich empor keimen sollen.

      Mein lieber Bruder eilen Sie nun recht die Werke zum Angesicht der Welt zu bringen und schreiben Sie mir bald etwas damit ich wisse ob ich durch meine Versäumniß nicht Ihr ferneres Zutrauen verloren habe.

      Ihrem Associe Kühnel alles Schöne und Gute. In Zukunft soll alles prompt und fertig gleich folgen. Und hiermit gehaben Sie sich wohl und behalten Sie lieb

      Ihren Freund und Bruder

      Beethoven.

       An denselben.

      Wien Juni 1801.

      Ein wenig verwundert bin ich wirklich über das was Sie mir durch den hiesigen Besorger Ihrer Geschäfte haben sagen lassen; fast möchte es mich verdrießen daß Sie mich eines so schlechten Streichs fähig halten. Ein anderes wäre es ich hätte meine Sache nur gewinnsüchtigen Krämern verhandelt und machte dann noch versteckter Weise eine andere gute Speculation, aber Künstler gegen Künstler das ist etwas stark mir so etwas zuzumuthen. Mir scheint das Ganze entweder völlig ausgedacht um mich zu prüfen oder bloß Vermuthung zu sein. Auf jeden Fall diene Ihnen hiermit daß ich ehe Sie das Septett von mir erhielten, ich es dem Herrn Salomon (um es in seinem Concert aufzuführen, dieses geschah blos aus Freundschaft) nach London schickte, aber mit dem Beisatze ja zu sorgen, daß es nicht in fremde Hände komme, weil ich gesonnen sei es in Deutschland stechen zu lassen, worüber wenn Sie es nöthig finden Sie sich selbst bei ihm erkundigen können.

      Um Ihnen aber noch einen Beweis von meiner Rechtschaffenheit zu geben, gebe ich Ihnen hiermit meine Versicherung daß ich das Septett das Concert die Symphonie und die Sonate Niemand in der Welt verkauft habe als Ihnen Herr Hofmeister und Kühnel und daß Sie es förmlich als Ihr ausschließliches Eigenthum ansehen können wofür ich mit meiner Ehre hafte. Sie können diese Versicherung auf jeden Fall brauchen wie Sie wollen.

      Übrigens glaube ich ebensowenig daß Salomon eines so schlechten Streichs das Septett stechen zu lassen fähig ist als ich es ihm verkauft zu haben. Ich bin so gewissenhaft daß ich verschiedenen Verlegern den Clavierauszug vom Septett um den sie mich angesucht haben abgeschlagen und doch weiß ich nicht einmal ob Sie auf diese Art davon Gebrauch machen werden.

      Hier folgen die längst versprochenen Titel von meinen Werken […]

      An den Titeln wird noch manches zu ändern oder zu verbessern sein, das überlasse ich Ihnen. Nächstens erwarte ich von Ihnen ein Schreiben und auch bald nun die Werke welche ich wünsche gestochen zu sehen, indem andre schon herausgekommen und kommen welche sich auf diese Nummern beziehen. An Salomon habe ich schon geschrieben, da ich aber Ihre Aussagen bloß für Gerücht halte das Sie ein wenig zu leichtgläubig aufnahmen oder gar für Vermuthung, die sich Ihnen vielleicht da Sie von ungefähr davon gehört haben daß ich es Salomon geschickt, aufgedrungen hat, so kann ich nicht anders als mit einiger Kälte so leichtgläubigen Freunden mich nennen

      Ihren Freund

      L. v. Beethoven.

       An seinen Schüler Ferdinand Ries.

      Hier, lieber Ries! nehmen Sie gleich die vier von mir corrigirten Stimmen und sehen Sie die anderen abgeschriebenen darnach durch. […] Hier der Brief an Gr. Browne; es steht darin, daß er Ihnen 50 Ducaten voraus geben muß, weil Sie sich equipiren müssen. Das ist eine Nothwendigkeit, die ihn nicht beleidigen kann; denn, nachdem das geschehen, sollen Sie künftige Woche schon am Montag mit ihm nach Baden gehen. Vorwürfe muß ich Ihnen denn doch machen, daß Sie sich nicht schon lange an mich gewendet; bin ich nicht Ihr wahrer Freund? Warum verbergen Sie mir Ihre Noth? Keiner meiner Freunde darf darben, so lange ich etwas hab; ich hätte Ihnen schon eine kleine Summe geschickt, wenn ich nicht auf Browne hoffte; geschieht das nicht, so wenden Sie