Seelenfeuer. Marty Ramone. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Marty Ramone
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783947183197
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weglaufen oder auf die Erde kotzen sollte.

      Jans Bauch platzte auf. Darmschlingen klatschten auf den Erdboden und ein Gemisch aus Exkrementen und Mageninhalt spritzte in den Dreck. Dann war es vorbei. Der Dämon fuhr aus Jans Leiche heraus, schleuderte sie wie ein lästiges Insekt gegen den nächsten Baum und machte sich nun über Thomas her.

      Der hatte keine Chance, als Damian in seinen Körper glitt und sein Herz fraß. Satans Sohn war ein Gestaltenwandler und hatte sich gerade seinen ersten Wirtskörper auserkoren.

       3

      Tim Berger räkelte sich an diesem Mittwoch in seinen Federn, als das Handy auf dem Nachtschrank ertönte. Ramones ihr Song „Rock and Roll Highschool“ erweckte sogar Tote aus ihrem Schlaf.

      Verdammt, dachte Tim, als er auf dem Display die Bezeichnung „Arschloch“ las. Oh Mann, was wollte der Boss? Heute war doch sein freier Tag.

      Gestern Abend hatte er noch mit Kumpels zusammengesessen. Sie hatten einige Pils getötet und geile Musik von früher gehört.

      Er drückte auf den Gesprächsannahmebutton seines Smartphones und fragte Oberpolizeirat Ludwig ironisch: „Hi Officer! Was kann ich für Sie tun?“ Dabei ließ er seinen Blick durchs Zimmer schweifen. Die Bude sah wirklich scheiße aus. In seiner 60 Quadratmeter großen „Übergangslösung“ waren Wohn- und Schlafzimmer praktisch in einem Raum untergebracht. Er wohnte erst seit zwei Monaten hier, nachdem Jana ihn rausgeschmissen hatte. Die 32-jährige hatte keinen Bock mehr auf seine ewigen Schichten als Hauptkommissar gehabt. Und wenn er dann mal frei hatte, führte er sich mit seinen 38 Jahren auf wie ein großer Junge. Dabei war Jana Sommer kein Mensch, der nachtragend war, sondern eine Frau, wie sie sich ein Kerl nur wünschen konnte: Extrem hübsch und immer experimentierfreudig; auch wenn es um Sex ging.

      Seine Kumpels hatten ihn regelrecht beneidet. Eine Nymphomanin war nichts gegen die Hemmungslosigkeit seiner Ex, wenn sie gut drauf war.

      Auf dem Tisch türmten sich die Bierpullen. Der Teppich davor wurde von herumliegenden Kartoffelchips dekoriert und die schwarze Ledercouch war mit Vinyl und Covern von alten AC/DC und KISS-Platten ausstaffiert.

      „Berger, mir ist durchaus bewusst, dass Sie heute frei haben. Aber die Umstände machen es erforderlich, Sie in den Dienst zu zitieren“, erläuterte ihm „Arschloch“.

      Der Polizeioberrat schien ihn ja dringend zu brauchen. Wie kam Tim nur zu der Ehre?

      Eigentlich war Ludwig ja ganz okay. Wenn er sich nur nicht immer so überkorrekt an die Dienstvorschriften halten würde. In der Vergangenheit waren er und Berger deshalb des Öfteren aneinandergeraten.

      Zu dem erinnerte der Boss Tim mit seiner Gestik und Mimik immer irgendwie an Mr. Bean.

      Der Hauptkommissar hüpfte aus dem Bett und hielt sich augenblicklich den Kopf, der sich in diesem Moment anfühlte, als wäre er von einem Messer durchbohrt worden. Scheiße, das waren wohl gestern doch ein paar Bier und Kurze zu viel gewesen.

      Ludwig führte weiter aus: „Heute Morgen circa gegen acht Uhr stieß ein Fußgänger mit seinem Hund in einem Waldstück in der Nähe bei Bad Lauterberg auf eine grausam entstellte Leiche.

      Ich habe daher kurz vor diesem Anruf bereits Spurensicherung und den Pathologen losgeschickt. Schauen Sie sich den Toten bitte an. Bis nach Bad Lauterberg dürfte Ihr Navi keine Probleme haben. Am Ende der Heikenbergstraße wird Ihnen dann die Wegbeschreibung der Mail weiterhelfen, die ich Ihnen soeben zugeschickt habe.“

      Kaum war es ausgesprochen, machte Tims Smartphone auch schon „Bling“. Ludwig wünschte noch gutes Gelingen. Berger sah auf das Display: 11 Uhr 7.

      Er stürzte in den Flur am Spiegel vorbei. Bis auf eine Retroshorts war er nackt. Der Polizist hielt inne. Gar nicht so schlecht. Die Haare lagen ganz gut. Hellbraun und etwas länger bedeckten sie beide Ohren. Der lange Pony fiel tief die Stirn hinab und musste ständig mit einer seiner typischen Gesten aus den Augen gewischt werden. Bartstoppeln… okay! Aber Rasieren war jetzt Luxus.

      Der Bauch war leider zurzeit nicht so durchtrainiert. Den Rest befand er für okay. Trotzdem musste Tim unbedingt mal wieder in die Muckibude gehen.

      Nach einer schnellen Katzenwäsche und dem Einwurf eines Aspirins schlüpfte er rasch in seine Jeans und streifte sich ein ockerfarbenes, enganliegendes Shirt über. Noch schnell das Jackett im Armystyle vom Garderobenhaken genommen und es konnte losgehen.

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      Mit dem Lift fuhr er aus der sechsten Etage in die zu dem Wohnblock dazugehörige Tiefgarage.

      Vorne um die Ecke stand sein sechs Jahre alter Audi Q5, der noch vor zwei Jahren beim Vorbesitzer bessere Zeiten erlebt hatte. Für Tim war ein Auto lediglich ein Fortbewegungsmittel. Daher konnte man die Park-Distance-Control schon mal überhören. Dementsprechend sah der metallicblaue Wagen auch an den Stoßfängern aus, die mit Dellen und Abschürfungen übersät waren.

      Er gab die Adresse in sein Navi ein, verließ Göttingen in seinem SUV und fuhr die zweiundvierzig Minuten auf der Bundestraße 27 bis zum Tor des Südharzes: Bad Lauterberg.

      Der 1 Euro Kaffee „to go“, den er sich noch schnell bei einem Schnellrestaurant geholt hatte, war nach der halben Strecke ausgeschlürft. Ach ja, wie liebte er doch „heißes ausgiebiges Frühstück“ am Steuer!

      Kurz vor Zwölf passierte Tim das Ortsschild von Bad Lauterberg. An einer Laterne sah er das grüne Werbeplakat: „Nightbeat Festival“. Er las das Datum. Das war doch an diesem Wochenende. Weitere Schilder folgten. An einer roten Ampel hatte er mehr Zeit, den Text zu studieren. Da war die Rede von mehreren Bands, die in diversen Kneipen auftreten würden und die die halbe Nacht das Lauterberger Publikum bespaßen sollten. Cool! Das wäre auch eine Option für Tim gewesen, wenn er doch nur noch mit Jana zusammen gewesen wäre! Mit ihr war er schließlich in der Vergangenheit oft hier gewesen.

      Das Städtchen hatte viel zu bieten: Neben der Shoppingmeile mit seinen tollen Geschäften, gab es die Burgseilbahn, mit der man auf den Hausberg fahren konnte und eine fantastische Aussicht auf die Kurstadt hatte.

      Gegenüber befand sich der Kummelberg mit der Bismarckturm Baude. Von hier hatte man einen herrlichen Rundumblick zum Brocken, zur Hanskühnenburg, dem Wurmberg, aber auch auf den Großen Knollen. Die Odertalsperre lag malerisch zwischen den immer steiler aufragenden Bergen und auch das Harzvorland und Eichsfeld erstreckte sich bis zum Horizont.

      Wandern gehörte nicht zu seinen Lieblingsbeschäftigungen, aber einen netten Nachmittag hatte der Hauptkommissar schon mit seiner Ex auf dem Hausberg verbracht. Eine Strecke war man damals mit der Seilbahn gefahren. Später hatten sie dann noch eines der tollen Bäder mit seinen schönen Saunalandschaften besucht und sich dort einen netten Abend gemacht.

      Tim schwelgte in Erinnerungen an diesen perfekten Tag vor eineinhalb Jahren.

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      Nach dem Gang in die 80 Grad heiße Sauna relaxte das Paar im Whirlpool. Janas geschmeidige Hand wanderte immer wieder über Tims Knie, zwischen seinen Schenkel und umfasste schließlich seine pralle Erektion. Gekonnt zog sie dabei massierend die Vorhaut bis zum Bändchenansatz zurück und übte leichten Druck auf die Rückseite der Eichel aus. Dann hielt sie inne und grinste die anderen beiden Typen im Whirlpool aus ihren smaragdgrünen Augen frech an, die sogleich hochrote Köpfe bekamen. Jana war schon eine Augenweide mit ihren langen schwarzen Haaren bis zum knackigen Po, den sie den Kerlen jetzt entgegenstreckte, nachdem sie sich erhoben hatte, um Angesicht zu Angesicht auf Tims Schoß Platz zu nehmen. Aberwitzig hüpften ihre prallen Brüste vor seinem Gesicht. Am liebsten hätte er jetzt an den steifen Nippeln gesaugt. Sein praller Schwanz pochte gegen ihren flachen Bauch. Dann beugte sie sich zu ihm vor und flüsterte in sein Ohr: „Komm, lass uns in die Umkleide gehen, Tiger. Ich will, dass du mir deinen Schwanz tief in meinen Mund steckst. Und dann darfst du mir so viel deiner Sahne in meinem Mund spritzen, dass mir der