Fake Love. Jennifer Sucevic. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Jennifer Sucevic
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783947634972
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      "Was für ein Arschloch." Wut zeichnet sich auf ihrem hübschen Gesicht ab. "Geht es dir gut?"

      "Ja." Ich zucke mit den Achseln und wiederhole mein neues Mantra. "Es ist nicht das Ende der Welt. Ich werde es überleben."

      "Es tut mir leid, Em", sagt sie leise, die Stimme voller Empathie, als sie ihre Hand auf meine Schulter legt und sie drückt. "Das war total beschissen von Ty." Sie macht eine kurze Pause. "Gott sei Dank warst du nicht mit ihm im Bett. Das wäre so eine Verschwendung gewesen."

      Ich überlasse es Brin, den Silberstreif an einem ansonsten mit Mist gefüllten Horizont zu sehen.

      Im Moment wünsche ich mir, dass ich meine Jungfräulichkeit längst verloren hätte. Dann wäre ich nicht in dieser Zwickmühle.

      Brittney Spears' Baby, Hit Me One More Time füllt den Raum. Mein Klingelton für Reed. Er hasst dieses Lied, und normalerweise reicht allein das aus, um ein Lächeln auf meine Lippen zu zaubern. In der Highschool habe ich diesen Song auf einer seiner Playlists gefunden. Was wäre ich für eine Freundin, wenn ich das nicht ausnutzen würde? Jedes Mal, wenn es ihm gelingt, mein Handy in die Hände zu bekommen, ändert er den Klingelton in etwas Männlicheres.

      Hardrock mit einem tief pumpenden Bass. Ein Gitarrensolo.

      Es spielt keine Rolle, wie oft er den Ton löscht, ich ändere ihn gleich wieder zurück.

      Als ich nicht sofort nach meinem Telefon auf dem Nachttisch greife, hebt Brinley die Augenbrauen. "Willst du nicht rangehen?"

      Ich schüttle den Kopf.

      Ich habe den Überblick verloren, wie oft Reed heute Morgen versucht hat, anzurufen. Nach allem, was gestern Abend passiert ist, brauche ich ein wenig Abstand. Obwohl mir Tylers große Verkündung im Kopf herumspukt, kann ich nicht aufhören, daran zu denken wie Reed mich geküsst hat.

      Ich möchte es unbedingt Brinley erzählen, aber trotzdem behalte ich es für mich. Was bringt es, darüber zu reden? Es ist nicht so, als würde es etwas bedeuten. Es war ein Kuss unter Freunden. Ein Trost für einen beschissenen Abend.

      "Wow", murmelt sie. "Die Situation ist viel schlimmer, als ich vermutet habe, wenn du nicht mit Reed sprechen willst."

      Ganz genau.

      Mein Leben ist implodiert, und ich kann mich nicht an die eine Person wenden, bei der ich normalerweise Trost suchen würde. Was alles nur noch schlimmer macht.

      "Ich werde später mit ihm sprechen", murmle ich.

      "Weiß er, was mit Tyler passiert ist?"

      "Ja." Ich seufze. Die blutigen Details noch in lebhaften Farben in meinem Kopf. "Reed und ich waren zusammen, als wir ihn gefunden haben." Ich halte inne, bevor ich zugebe: "Reed hat Ty geschlagen. Zweimal."

      "Gut." Brin sieht durch diese Information ein wenig beschwichtigt aus. "Ich wünschte nur, ich hätte es selbst sehen können."

      Jetzt, wo sie auf dem Laufenden ist, schweigen wir beide.

      "Du wirst Ty nicht zurücknehmen, nach dem, was er getan hat, oder?", fragt sie.

      Glaubt Brin ernsthaft, dass ich nach dem, was ich gesehen habe, bei ihm bleiben würde?

      Zum Teufel, nein.

      Es gibt viele Typen auf diesem Campus, die meinen, dass sie einen Freifahrtschein für schlechtes Benehmen haben. Leider gibt es auch mehr als genug Tussis, die bereit sind, einem nichtsnutzigen, betrügerischen Arschloch so was durchgehen zu lassen.

      Ich gehöre nicht zu diesen Mädchen.

      Mein Gesichtsausdruck wird grimmig. "Ich habe ihm gesagt, dass es mit uns vorbei ist. Ich glaube nicht, dass ich ihn jemals anschauen kann, ohne das Mädchen über seinen Schritt gebeugt zu sehen." Eine Welle des Ekels rollt durch mich hindurch.

      "Widerlich." Sie zieht die Nase kraus, als hätte sie gerade etwas Übles gerochen. "Das ist kein Bild, das ich in meinem Kopf haben möchte."

      "Ich auch nicht, aber dafür ist es zu spät."

      "Wenn ich ehrlich bin, habe ich nie gedacht, dass ihr beide zusammenpasst."

      Das hatte ich schon immer vermutet. "Warum?"

      "Ich weiß nicht." Sie zuckt mit den Schultern. "Ihr seid einfach so verschieden. Er lebt gern im Moment und ist total auf seine blöde Studentenverbindung fixiert. Du machst dir Sorgen um deine Noten und um deine Zukunft nach dem Examen." Sie macht eine Pause, bevor sie hinzufügt: "Außerdem schien es dir nie so wichtig zu sein, Zeit mit ihm zu verbringen. Du machst lieber was Reed als mit deinem Freund."

      Sie hat recht.

      Tyler und ich haben unterschiedliche Ansichten. Aber das war schon immer Teil seines Charmes. Er nimmt das Leben nicht so ernst. Er hat Spaß und ist leicht zu händeln. Und er hat nie hohe Anforderungen an unsere Beziehung gestellt.

      Nicht, dass es noch eine Rolle spielt, aber ich frage mich, ob er mich die ganze Zeit verarscht hat. Ich schätze, wenn du dir den Schwanz von anderen Tussis lutschen lässt, brauchst du keine Freundin, die das für dich tut. Vielleicht ist das der Grund dafür, dass er nichts gesagt hat, als ich unsere körperliche Beziehung langsam angehen wollte.

      "Es tut mir leid, dass ich gestern Abend nicht für dich da war", sagt Brin.

      Ich wiegele ihre Entschuldigung ab. "Mach dir keine Sorgen. Ich hätte nicht gehen sollen, ohne dir Bescheid zu geben."

      Auf einmal wird Brin munter. "Hey, ich weiß genau, was dir helfen wird, dich besser zu fühlen."

       Den Rest des Wochenendes im Schlafanzug verbringen? Ein Saufgelage mit Gossip Girl und einer extragroßen Peperonipizza? Eine Gallone Eiscreme inhalieren?

      Das könnte funktionieren.

      "Ich habe gehört, es gibt da eine Riesenparty ..."

      Ist Brin nicht mehr bei Sinnen?

      "Auf keinen Fall!" Ich schüttle den Kopf und deute mit einem Finger auf das Bett, auf dem wir beide sitzen. "Ich werde diese Wohnung nicht verlassen. Meine Pläne sehen vor, mich so lange zu verkriechen, bis alles vorbei ist."

      "Bist du nicht zur Schicht um neun Uhr eingeplant?"

      Ich stöhne und blicke auf die Uhr auf dem Nachttisch. "Das hätte ich fast vergessen!" Ich werfe die Decke ab, springe vom Bett und renne zum Schrank. Dort ziehe ich meine rosa Kellnerinnen-Uniform heraus, die in Stella's Diner zur Standardausrüstung gehört.

      Stella, die Besitzerin, denkt, es würde den Kellnerinnen Spaß machen, Fünfziger-Jahre-Retro-Uniformen zu tragen. Ich bin kein großer Fan davon, aber die Kunden scheinen es zu mögen. Wir bekommen immer eine Menge Komplimente.

      Abgesehen vom Outfit liebe ich die Arbeit im Diner. Stella gab mir eine Chance und stellte mich im ersten Jahr ein, seither bediene ich dort. Die Trinkgelder sind gut, aber es sind die Menschen da, die ich liebe. Stella und ihr Mann Hank sind für mich wie eine Familie geworden. Es gibt nichts, was ich nicht für sie tun würde.

      "Du könntest dich krank melden", bietet Brin von ihrem bequemen Platz auf meinem Bett aus an, während sie mir zusieht, wie ich mich in mein Kleid hangele und die Vorderseite zuknöpfe.

      So verlockend die Idee angesichts meiner derzeitigen Lage auch ist, ich schüttle den Kopf. "Das kann ich Stella nicht antun. Vielleicht hilft es mir ja, eine Weile rauszukommen und nicht über das, was passiert ist, nachzudenken. Ich bin sicher, dass im Restaurant viel los sein wird."

      Sie lächelt und zeigt mit dem Finger in meine Richtung. "Du hast absolut recht, es wird dir guttun, aus der Wohnung rauszukommen."

      "Vergiss es." Ich nehme meine Haare zu einem einfachen Pferdeschwanz hoch. "Ich gehe nicht auf die Party. Vielleicht werde ich, nachdem sich dieses Jungfrauengerücht gelegt hat, darüber nachdenken, mein Gesicht auf dem Campus wieder zu zeigen."

      Sie winkt ab. "Es waren