Doris trank etwas von ihrem Tee.
»Das kannst du nicht miteinander vergleichen. Du bist eine Fahrenbach, dir liegt es im Blut, es mußte nur ans Tageslicht geholt werden. Auch Markus gehört hierher, auch ohne Sägewerk würde er hier leben, und sieh dir doch mal Linde an. Die wird auch nicht hier weggehen. Aber ich, ich habe hier keine Wurzeln. Die kann ich auch nicht schlagen, weil sich mein Inneres gegen ein leben hier wehrt. Die Stille erdrückt mich. Da atme ich doch lieber ein paar Abgase ein, habe Autolärm um mich herum, aber da weiß ich, daß ich lebe. Innerhalb eines kleinen Umkreises kann ich alles kaufen, was ich möchte. Hier mußt du dich andauernd ins Auto setzen und durch die Gegend düsen, wenn du etwas benötigst.«
»Tja, was soll ich dazu sagen?«
»Akzeptiere es bitte, Bettina. Weißt du, Markus ist ein wertvoller Mensch, der hat eine Frau verdient, die mit vollem Herzen hier bei ihm ist. Hoffentlich findet er die auch bald. Ich kann es leider nicht sein.«
»Und wie soll es für dich weitergehen, Doris?«
Sie zuckte die Achseln.
»Ich weiß es nicht. Zuerst arbeite ich mal weiter bei Brodersen, das macht mir Spaß und erfüllt mich mit Stolz, daß ich mein eigenes Geld verdiene. Jetzt wohne ich ja noch in einem Firmenappartement, aber auf Dauer werde ich mir eine kleine Wohnung suchen. Ich habe auch schon einen englischen Sprachkurs angefangen, das finde ich ganz toll.«
Sie kicherte.
»Französisch als erste Fremdsprache zu lernen war ja wohl töricht, denn nach Frankreich werde ich wohl so schnell nicht wieder kommen. Und ich glaube, Jörg kann mich auch nicht mehr zum Wanken bringen. War wirklich eine verrückte Idee, ihm nach Neuseeland nachreisen zu wollen. Aber wer weiß, vielleicht können wir ja Freunde werden. Wir sind schließlich nicht im Streit auseinandergegangen, und es gab auch keinen Rosenkrieg.«
»Weil du auf alles verzichtet hast, Doris. Schade, daß du dich hier nicht niederlassen willst. Ich hatte mich sehr darauf gefreut.«
»Ich mich auch, Bettina, das mußt du mir glauben. Aber es hat wirklich keinen Sinn. Kein Mensch kann gegen sein eigenes Naturell leben. Dich möchte ich gern in meinem Leben behalten, du bist für mich der wichtigste Mensch, und du warst immer für mich da. Das werde ich niemals vergessen, Bettina. Und mach dir wegen Markus keine Sorgen. Ich werde es ihm ganz behutsam beibringen, und ich weiß, er wird mich verstehen. Na ja, vielleicht nicht sofort, aber irgendwann. Auf seinem Weg wird schon noch die Richtige kommen, vielleicht wird es für mich irgendwann einmal Arne sein, vielleicht aber auch nicht. Und dein Mister Right steht bestimmt schon in den Startlöchern, Bettina.«
Bettina wurde rot.
»Ich glaube, er ist losgestartet, Doris«, sagte sie, und dann erzählte sie ihrer Schwägerin von Jan, diesem ausgesprochen netten Jan van Dahlen.
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