Wyatt Earp Staffel 9 – Western. William Mark D.. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: William Mark D.
Издательство: Bookwire
Серия: Wyatt Earp Staffel
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783740951474
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      Vier Typen, wie aus Holz geschnitzt, zogen da einander mit den Karten die Bucks aus der Tasche.

      Als einer ausstieg, wollte sich ein kleiner geschniegelter Bursche auf den leeren Stuhl setzen.

      Meredith tippte ihm auf die Schulter, setzte sich nieder und grinste dem Geschniegelten zu.

      Der stieß einen Fluch aus. »Was sind denn das für Manieren, Mann.«

      Meredith wandte den Kopf. Das Lächeln war aus seinem Gesicht gefallen.

      »Sagten Sie was, Mister?« fragte er mit einer heiser krächzenden Stimme, in der ein drohender Unterton mitschwang.

      »Ich…, nein!«

      Der Mann verstummte, wandte sich um und drückte sich davon.

      Meredith schaltete sich in das Spiel ein.

      Die Männer akzeptierten ihn wortlos.

      Es ging um das Kleeblatt-Spiel, bei dem immer nur einer gewinnen kann; das damals im Mittelwesten sehr beliebte »Cloverleaf Poker«, das später vom Faro fast völlig abgelöst wurde.

      Meredith verlor erst zwei Gänge und strich dann seinen ersten Gewinn ein.

      Danach erst nahm er sich die Muße, seine Partner zu beobachten.

      Links neben ihm saß ein älterer Mann, er spielte ruhig, besonnen und sicher. Gegenüber saß ein jüngerer Mann in den beginnenden Vierzigern, er spielte ebenfalls ruhig und beherrscht.

      Rechts von dem Texaner saß ein Mann von vielleicht fünfzig, auf seiner Stirn entdeckten die Kenneraugen des Texaners Schweißperlen.

      Dieser Mann war also erregt und allein interessant für ihn.

      Die anderen stiegen nach dem dritten Gewinn des Fremden aus, womit das Spiel aufgelöst war.

      Einige der Umstehenden wanderten ab – und doch kam jetzt erst das Sehenswerte.

      Meredith hatte die Hände zusammengelegt und sah den Mann zu seiner Rechten an.

      »Legen wir beide einen Double?« fragte er lauernd.

      Urban Kelly, er war der jüngere Bruder des Mayors von Dodge, nickte hastig.

      Er war ein hagerer, gut aussehender Mann, der sich anfangs in der Stadt großer Beliebtheit erfreut hatte, dann aber vor allem bei der weiblichen Bevölkerung Dodges verloren hatte, als er seine Frau mit vier Kindern allein am nördlichen Stadtrand sitzengelassen hatte, um bei einer Frau zu wohnen, die siebenundzwanzig Jahre jünger war als er.

      Dennoch gab es genug Leute, die Urban Kelly schätzten und in ihm den zukünftigen Mayor der Stadt sahen; denn der Mayor, sein Bruder, war längst nicht mehr gesund genug für den Job eines Bürgermeisters in einer so lebhaften und rasch anwachsenden Stadt.

      Urban Kelly hatte ein markantes Gesicht, das allerdings im Schein der Lampen und unter der Transpirationsfeuchtigkeit wie ein mit Öl bestrichenes hölzernes Antlitz wirkte.

      Er war sehr gut gekleidet, trug eine schwere goldene Uhrkette und neue Stiefeletten.

      Urban Kelly war ein Spieler, zum Leidwesen seines Bruders, zum Leidwesen seiner verlassenen Frau und auch zum Leidwesen der neuen Frau, der er sich zugewandt hatte.

      Er spielte für sein Leben gern den höllischen »Double Poker«, bei dem der Einsatz von Runde zu Runde verdoppelt wurde.

      Das erste Spiel verlor Meredith, das zweite auch, und auch das dritte ging an Kelly.

      Dann wendete sich das Geschick, und Meredith gewann.

      Sieben Spiele hintereinander.

      Kelly war aschgrau geworden, als er ein Blatt Papier aus der Tasche nahm und einen Schuldschein unterschreiben mußte.

      Meredith legte die Hände zusammen wie ein Methodistenprediger, wobei er sein Opfer mit ernstem Blick ansah.

      »Wollen wir aufhören, Mister Kelly?«

      Aus den Augen des Spielers schoß ihm ein Blitz entgegen.

      »Aufhören? Wo denken Sie hin. Ich verlange Revanche!«

      Er bekam diese Revanche. Gewann sogar zwei Spiele und verlor dafür drei.

      Es war niemandem aufgefallen, daß in der zuvor noch so geräuscherfüllten Alhambra-Bar plötzlich Totenstille herrschte.

      Alles hatte sich um den Tisch der beiden Männer geschart.

      Plötzlich verlor Meredith.

      Kellys Atem ging hastig.

      »Wollen wir aufhören, Mister Meredith? Sie haben mit dieser enormen Summe doch wohl genug verloren.«

      Da war es der Texaner, der dem anderen einen Blick voller Gier entgegenschleuderte.

      »Sie haben Ihre Revanche bekommen, jetzt bin ich dran.«

      Kelly hatte keine Wahl.

      Er verlor das nächste Spiel.

      Da legte Meredith die Hände wieder zusammen.

      »Wollen wir noch drei Gänge halten?«

      »Einverstanden.« Krächzend war es von den Lippen Kellys gekommen.

      Er verlor den ersten Gang.

      Den zweiten gewann er.

      Es war bereits ein Vermögen, das jetzt auf seiner Seite lag.

      Und Meredith hatte nichts mehr, gar nichts mehr.

      Dennoch schrieb er einen Schuldschein über das Doppelte dieser enormen Summe aus.

      Kelly starrte auf die Zahl.

      »Irrsinn!« hörte er da die Stimme seines Bruders hinter sich.

      »Laß mich in Ruhe!« keuchte Urban dem Mayor zu.

      »Du bist wahnsinnig, Urb. Du kannst jetzt halbieren, du weißt, daß das üblich ist.«

      »Mischen Sie sich hier nicht ein!« fuhr ihn der Texaner gallig an.

      »Ich misch’ mich nicht ein, ich habe meinen Bruder nur an die Spielregeln erinnert, Mister.«

      »Die kennt er selbst. Scheren Sie sich weg. Wer sind Sie denn überhaupt?«

      »Mein Name ist Kelly. Ich bin der Bruder Ihres Partners und außerdem der Mayor von Dodge City.«

      Meredith hob die Schultern hoch und ließ sie wieder fallen.

      »Wenn auch. Ich muß Sie bitten, sich hier nicht einzumischen. Es geht schließlich um eine hohe Summe.«

      »Eben. Deshalb mahne ich meinen Bruder.«

      Aber Urban Kelly wollte nicht halbieren, er wollte den vollen Gewinn erzielen, zu groß war seine Gier.

      Die Karten klatschten leise auf den grünen Filz.

      Urb Kelly hatte eine brillante Hand gehabt, er mußte gewinnen.

      Doch da geschah es.

      Meredith hatte das Kreuz As, das alle Augen schlug.

      Die Umstehenden hielten den Atem an.

      Niemand hatte den Betrug gemerkt.

      Urb Kelly schluckte und starrte mit gläsernen Augen auf sein Spiel und die Todeskarte, die dem anderen den Sieg brachte.

      »Aber…«

      »Was aber?« Merediths Kopf flog hoch.

      »Ich hatte doch…«

      »Was?«

      »Konnte ich denn überhaupt verlieren? Ich…«

      Der Mayor hatte die Lippen hart aufeinandergebissen.

      »Komm, Urb, wir gehen.«

      »Nein…, du verstehst nichts davon. Er… er muß mit der Unterhand gearbeitet ha…«

      Wie