Teil IV: Der Top-Ten-Teil
Im Top-Ten-Teil finden Sie noch einmal einige wichtige Informationen über geschlechtergerechte Sprache übersichtlich aufbereitet. Teil IV dieses Buches zeigt Ihnen, worauf Sie beim Gendern besonders achten sollten und wann Sie nicht gendern müssen. In diesen letzten Kapiteln können Sie immer wieder nachschlagen, wenn Sie sich schnell einige Hinweise in Erinnerung rufen wollen.
Symbole, die in diesem Buch verwendet werden
Überall verteilt in diesem Buch finden Sie Symbole, die besonders wichtige Stellen kennzeichnen. Jedes Symbol hat eine eigene Bedeutung.
Hinter diesem Symbol stehen Informationen, die Sie sich unbedingt merken sollten. Lesen Sie diese Textstellen also besonders aufmerksam.
Hier finden Sie nützliche Praxistipps und Verweise auf weiterführende Informationen, die Ihnen dabei helfen, richtig zu gendern.
Dieses Symbol taucht immer dann auf, wenn Sie besonders vorsichtig sein sollten oder etwas Wichtiges beachten müssen. Die Beispiele ergänzen die Informationen in diesem Buch um Praxisfälle und zeigen Ihnen, wie Sie verschiedene Arten zu gendern in bestimmten Kontexten anwenden könnten.
Hier werden neue Begriffe erklärt, die nicht allgemein bekannt sind.
Wie es weitergeht
Vielleicht ist es Ihnen noch nicht bewusst: Aber auch Sie, Ihre Werte und Ihre Gefühle spielen eine Rolle, wenn es um das Gendern geht. Möglicherweise stoßen einige Themen, die in diesem Buch behandelt werden, bei Ihnen auf Ablehnung. Oder Sie haben Angst davor, angegriffen zu werden, wenn Sie in Ihren Texten gendern. Das ist völlig in Ordnung. Sie können das Buch für einen Moment weglegen oder sich einem anderen Kapitel widmen, wenn negative Gefühle aufkommen. Doch eines sollten Sie nicht vergessen: Die eigenen Ängste und Unsicherheiten zu überwinden, fühlt sich einfach wunderbar an!
Also lassen Sie uns loslegen! Dieses Buch wird Ihnen bei Höhen und Tiefen zur Seite stehen und hält auch für schwierige Situationen immer einen hilfreichen Tipp für Sie bereit. Starten Sie jetzt mit einem Kapitel Ihrer Wahl – vielleicht ist Ihnen beim Blick in das Inhaltsverzeichnis ja schon eines ins Auge gesprungen. Wenn Sie noch nicht so genau wissen, was Sie beim Thema Richtig gendern eigentlich erwartet, fangen Sie einfach mit Kapitel 1 an.
Teil I
Männlich, weiblich, divers – alle Geschlechter ansprechen
IN DIESEM TEIL …
Richtig gendern – was bedeutet das überhaupt, warum ist es wichtig und wie kann es funktionieren? In diesem Teil erhalten Sie einen ersten Überblick zum Thema geschlechtergerechter Sprache. Sie erfahren, wie viele Geschlechter es eigentlich gibt und was es mit der dritten Geschlechtsoption »divers« auf sich hat, die in Deutschland 2019 offiziell eingeführt wurde. Außerdem lernen Sie das generische Maskulinum kennen, das die Bemühungen um eine geschlechtergerechte Sprache hierzulande erschwert, aber nicht unmöglich macht.
Kapitel 1
Was es mit dem Gendern auf sich hat
IN DIESEM KAPITEL
Was geschlechtergerechte Sprache bedeutet
Was für das Gendern spricht
Wie Sie die passende Art zu gendern finden
Das Gendern ist in aller Munde – und oft Gegenstand hitziger Diskussionen. Die einen halten es für kompletten Unsinn, andere pochen auf das Gendersternchen. Und dann gibt es auch noch unzählige Varianten geschlechtergerechter Sprache! Wer alles richtig machen will, hat es nicht leicht zwischen den Fronten. Aber verfallen Sie jetzt bitte nicht in Panik! Wer sich von Gegnerinnen und Fanatikern nicht aus der Ruhe bringen lässt, kann lernen, so zu schreiben, dass jede:r sich gemeint fühlt.
Richtig gendern für Dummies wird Ihnen dabei helfen, herauszufinden, wie Sie in Zukunft gendern wollen. Und das ganz ohne Moralkeule! In diesem Kapitel erfahren Sie, was es mit der geschlechtergerechten Sprache auf sich hat, wen sie betrifft und warum Sie sie anwenden sollten. Außerdem bekommen Sie einen ersten Einblick in die Möglichkeiten, die Sie haben, um geschlechtergerecht zu kommunizieren.
Gendern heißt: Alle Geschlechter gleich ansprechen
Jahrzehnte und Jahrhunderte lang war es üblich, das generische Maskulinum, also immer nur die männliche Form von Wörtern zu verwenden, die Personen beschreiben. Warum also sollten Sie es plötzlich anders machen? Da gibt es viele Gründe:
Jetzt ist nicht vor 100 Jahren: Frauen sind Männern gesetzlich gleichgestellt – weshalb sollten sie dann aus der Sprache weiterhin herausgehalten werden?
Menschen, die weder männlich noch weiblich, sondern trans- oder intergeschlechtlich sind, werden immer sichtbarer und gesellschaftlich akzeptierter.
Durch die dritte Geschlechtsoption »divers« sind intersexuelle Menschen inzwischen auch gesetzlich anerkannt und somit Männern und Frauen gleichgestellt (mehr darüber in Kapitel 2).
Obwohl die Gleichstellungsgesetze erst viel später folgten, tauchten die ersten Vorschläge zu einer geschlechtergerechten Sprache in Deutschland schon in den 1970er-Jahren auf. Seitdem haben sich Wissenschaftler:innen, Aktivist:innen, Schreibende und Kreative viele Gedanken über das Gendern gemacht sowie eine Fülle an Ideen und Möglichkeiten entwickelt. Die Beweggründe sind fast immer gleich: Frauen und nichtbinäre Menschen sollen in der Sprache genauso berücksichtigt werden wie Männer.
Wie viele Geschlechter gibt es überhaupt?
Eigentlich ist es doch ganz einfach: Sie sind entweder ein Leser oder eine Leserin. Oder? Sie würden vielleicht mit Ja antworten. Andere Leser:innen würden sagen: Nein, ich bin nichtbinär! Um zu verstehen, warum geschlechtergerechte Sprache wichtig, aber auch ein bisschen kompliziert ist, müssen Sie erst einmal wissen, wie viele Geschlechter es eigentlich gibt. Kleiner Spoiler: Es sind mehr als zwei!
Kennen Sie die Abbildungen des Farbspektrums, in denen alle Regenbogenfarben des sichtbaren Lichts in einem Streifen zwischen Ultraviolett und Infrarot dargestellt sind? So ähnlich verhält es sich auch mit den Geschlechtern: An den äußeren Enden stehen Mann und Frau. Alle, die sich dazwischen einordnen, also zum Beispiel inter- oder transgeschlechtliche Menschen, befinden sich mitten im Regenbogenspektrum. Die einen sind dem weiblichen, andere dem männlichen Geschlecht näher.
Und dann gibt es noch Personen, deren Geschlecht sich außerhalb dieses Spektrums befindet oder die gar kein Geschlecht haben. Sie bezeichnen sich selbst auch als nichtbinär,