• Ahija: vollzieht eine prophetische Handlung in Bezug auf die Teilung des Königreichs (vgl. 1 Kön 11,29-32)
• Jehu (vgl. 1 Kön 16,1-7)
• Elia (vgl. 1 Kön 17; 2 Kön 1)
• Elisa (vgl. 2 Kön 2–13)
• Andere sind z. B. Schemaja, Iddo, Jahasiël, Hanani, Sacharja und Micha.
Propheten der kanonischen Periode (845–400 v. Chr.)
Die Propheten mahnten zur Buße dafür, dass das Königreich geteilt war. Einige Propheten und ihre Schriften wurden als Teil des Kanons der Heiligen Schrift akzeptiert. Die apokalyptische Stoßrichtung und die Offenbarung der zukünftigen Gemeinde entwickelten sich.
• Vorexilisch: Obadja, Joel, Jona, Amos, Hosea, Micha, Jesaja, Jeremia, Nahum, Zephanja und Habakuk
• Exilisch: Hesekiel und Daniel
• Nachexilisch: Haggai, Sacharja und Maleachi
Propheten der Periode zwischen dem Alten und Neuen Testament und NT (400 v. Chr. – 33 n. Chr.)
• Johannes der Täufer (Lk 1,76)
• Zacharias (Lk 1,67)
• Hanna, eine Prophetin (Lk 2,36)
• Jesus Christus (Joh 6,14; Lk 4,24; vgl. auch Jes 61,1)
Propheten der neutestamentlichen Gemeinde (33–100 n. Chr.)
• Zahlreiche anonyme Propheten (Apg 11,27)
• Agabus (Apg 11,27-28)
• Gewisse Propheten und Lehrer (Apg 13,1; inklusive Barnabas, Simeon [Niger], Luzius von Kyrene und Manaën).
• Judas und Silas (vgl. Apg 15,32); offensichtlich wirkten einige Apostel auch prophetisch, wie z. B. Johannes und Paulus.
Die meisten dieser Leute wurden erst als Propheten bekannt, als andere die Früchte ihres Lebens sehen konnten. Im Lauf der Zeit und auf verschiedene Weise sprachen sie für Gott, und die Menschen wurden aufmerksam. So ist es bei jeder Geistesgabe. Wenn du in den kleinen, verborgenen Aufgaben treu bist, hält es Gott für angebracht, dich zu mehr zu befördern. Treue bringt Zuwachs.
Ich selbst fing schon früh in meinem eigenen Leben an zu prophezeien. Tatsächlich kam die erste Prophetie, die ich je hörte, aus meinem eigenen Mund. Ich prophezeite, bevor ich jemals in der Öffentlichkeit betete oder sprach oder in Zungen betete. Heißt das, dass ich als Prophet beauftragt war? Nein, ich wurde zunächst Pastor. In dieser Rolle wurde ich schließlich Lehrer. Mein Ziel war es, ein guter Lehrer zu werden, was viel Arbeit und Zeit erfordert. Heute bin ich im Wesentlichen ein Pastor für Pastoren und ein Lehrer für Propheten. Ich finde es wunderbar und interessant, wie Gott uns ein Leben lang führt.
Prophetenschulen
Angefangen bei Samuel werden in der Bibel Prophetenschulen beschrieben.
Danach wirst du zu dem Hügel Gottes kommen, wo Wachtposten der Philister sind. Und wenn du dort in die Stadt kommst, wirst du einer Schar von Propheten begegnen, die von der Höhe herabkommen, und vor ihnen her Harfe und Tamburin und Flöte und Zither, und sie werden weissagen. Und der Geist des HERRN wird über dich kommen, und du wirst mit ihnen weissagen und wirst in einen anderen Menschen umgewandelt werden. Und es soll geschehen, wenn bei dir diese Zeichen eintreffen, so tu, was deine Hand finden wird! Denn Gott ist mit dir. Und geh vor mir nach Gilgal hinab! Und siehe, ich werde zu dir hinabkommen, um Brandopfer zu opfern und Heilsopfer zu schlachten. Sieben Tage sollst du warten, bis ich zu dir komme und dir zu erkennen gebe, was du tun sollst. Und es geschah, als er sich umwandte, um von Samuel wegzugehen, da gab ihm Gott ein anderes Herz. Und alle diese Zeichen trafen an demselben Tag ein (1 Sam 10,5-9).
Die Leiter dieser Schulen wurden „Väter“ genannt. Sie waren Mentoren, deren Charakter und Begabung dazu beitrugen, den prophetischen Dienst unter dem Volk Gottes zu vermehren. Andere Leiter von Prophetenschulen waren Elia, gefolgt von seinem Jünger Elisa (vgl. 2 Kön 2; 4,38; 6,1-7; 13,14.) Diese Mentoren waren dazu da, die Propheten unter sich zur Reife zu führen. Sie wussten, dass es Zeit braucht, um den notwendigen Charakter und das nötige Urteilsvermögen zu entwickeln.
Einmal nahm ich an einer Podiumsdiskussion in Sacramento in Kalifornien teil. Die Leute stellten uns Fragen über Prophetie. Eine Person fragte: „Was ist der Unterschied zwischen einem Dienst der Prophetie und dem Amt eines Propheten?“ Meine Antwort war: „Fünfzehn Jahre.“
Man kann schon im Alter von drei Jahren einen Ruf zur Prophetie erhalten, aber es dauert dann noch Jahre, bis man reif wird. Denke nur an Samuel, der als kleiner Junge im Tempel diente, als er berufen wurde. Erst später, als reifer Mann, konnte er die prophetische Handlung vollziehen, Saul zum König zu salben und ihm die Anweisungen Gottes weiterzugeben.
Zwar ist es richtig, dass Saul selbst in einem Augenblick „einer von ihnen“ (der Prophetenschule) wurde, aber seine Charakterlosigkeit führte später zu seinem Untergang. (Du kannst die ganze Geschichte in 1. Samuel 13 und 19,23-24 nachlesen).
Heutige Propheten
Betrachtet man die Geschichte insgesamt, so begann das gegenwärtige Zeitalter der Gemeinde etwa um 33 n. Chr. am Pfingsttag, als der Heilige Geist den Jüngern Jesu gegeben wurde. Dieses Zeitalter wird bis zur Wiederkunft Christi andauern. Auch heute gibt es sehr wohl immer noch Propheten und Prophetien ungeachtet dessen, was viele uns glauben machen wollen.
Zum Beispiel nutzt Justin der Märtyrer (100–165 n. Chr.) in seinem Dialog mit dem Juden Trypho das literarische Mittel eines Gesprächs zwischen einem Christen und einem potenziellen jüdischen Konvertiten. Darin weist er auf die Gabe der Prophetie als Teil seines Beweises hin, dass das Evangeliums wahr ist.
Irenäus (115–202 n. Chr.), der neben Justin dem Märtyrer und vielen anderen heiliggesprochen wurde, macht die klare Aussage, dass die prophetischen Gaben zu seiner Zeit noch in Kraft waren: „Denn die prophetischen Gaben bleiben bei uns, auch bis in die Gegenwart.“ Er warnt auch vor falschen Propheten und schreibt: „So wie es falsche Propheten zur gleichen Zeit wie [die] heiligen Propheten gab, so gibt es jetzt viele falsche Lehrer unter uns, vor denen unser Herr uns gewarnt hat, uns zu hüten.“1
Von dem spanischen Theologen, Erzbischof und Enzyklopädist St. Isidor von Sevilla (560–636 n. Chr.) wurde berichtet, dass er in der Gabe der Prophetie wirkte.
Nicht alle Propheten waren Männer. Die deutsche Äbtissin, Mystikerin, Komponistin, Schriftstellerin und Visionärin Hildegard von Bingen (1098–1179 n. Chr.) schrieb ihre Visionen schriftlich auf Wachstafeln, und als sie an Statur und Kühnheit gewann, prangerte sie prophetisch die Korruption in der Kirche an.
Antonius von Padua (1195–1231 n. Chr.), ein Zeitgenosse des heiligen Franz von Assisi, der mit dem Propheten Elia verglichen wurde, war bekannt für seine außergewöhnlichen Gaben des Predigens, der Prophetie und der Wunder. Im Jahr 1231 nahmen 30.000 Menschen an einer Reihe von Fastengottesdiensten teil, bei denen seine Worte zu massiver Versöhnung und Wiederherstellung führten, sodass nicht genug Geistliche da waren, um den Menschen in ihren Bedürfnissen zu helfen.
Bezeichnenderweise schrieb Thomas von Aquin, einer der einflussreichsten Theologen des Mittelalters (1225–1274 n. Chr.): „In jeder Epoche hat es immer einige gegeben, die den Geist der Prophetie hatten, nicht um neue Glaubenslehren zu verbreiten, sondern um den menschlichen Aktivitäten eine Richtung zu geben.“2
Später bestätigte Robert Fleming (1630–1694 n. Chr.), ein Pastor und Theologe, dass Gott während der Reformation in Schottland einen prophetischen und apostolischen Geist ausgegossen hatte,