Krimi & Thriller Sammelband 1101 Montagskiller. Earl Warren. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Earl Warren
Издательство: Readbox publishing GmbH
Серия:
Жанр произведения: Зарубежные детективы
Год издания: 0
isbn: 9783745212051
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nickte Brady.

      Aus den Augenwinkeln heraus sah ich, wie Milo sich mit einem Wrestler unterhielt. An seinem Gürtel war der Schriftzug DOC KILLER aufgestickt.

      "Mann, ich stand nur ein paar Zentimeter entfernt", meinte er sichtlich beeindruckt. "Natürlich hatte ich von der Sache im Madison Square Garden gehört und ich dachte schon: Jetzt bist du an der Reihe!" Er atmete tief durch. "Das ging alles so wahnsinnig schnell..." Er schüttelte den Kopf. "Ich meine, Clint Montgomery war ein mieser Schiedsrichter, aber dieses Ende hätte nicht einmal ich ihm gegönnt..."

      "Sie mochten Montgomery nicht?", hakte Milo nach.

      "Dieser käufliche Hund hat mich um den Gewinn des TV-Cups der Eastern Wrestling Leage gebracht...."

      "Ach!"

      "Weil er mich einfach disqualifiziert hat! Und das nur, weil ich im Titelkampf mit einem Stuhl auf meinen Gegner eingedroschen habe..."

      "Kann ja passieren", sagte Milo.

      "Ich sehe, Sie verstehen etwas davon, Agent Tucker!"

      "Sie sagten, Montgomery sei käuflich gewesen...."

      DOC KILLER machte eine wegwerfende Handbewegung. "Fragen Sie mich nicht nach Beweisen. Die habe ich nicht. Aber ich bin nicht der Einzige, dem aufgefallen ist, dass in den Kämpfen, die dieser Kerl gepfiffen hat, immer die Kämpfer besonders gut wegkamen, die aus Sly Jordans Stall stammten..."

      Ich hatte das Gespräch zwischen Milo und dem Wrestler eine Weile verfolgt.

      Dann lenkte mich ein Mann mit einer Baseballmütze ab, auf der SHARKS stand.

      Der Mann beobachtete mich.

      Jetzt trat er näher an den Sparring heran.

      In seinen Augen flackerte es unruhig.

      "Sie sind ein echter G-man?", fragte er. Er hatte eine dünne, heisere Stimme.

      Einer der Uniformierten wollte ihn wegschicken.

      "Heh, was soll das?", rief der Mann mit der Sharks-Mütze.

      "Ich gehöre zu den Packern, die hier aufräumen!"

      "Hier kann noch eine ganze Weile lang nicht aufgeräumt werden", versetzte der Officer.

      "Warten Sie", sagte ich und schwang mich vom Sparring herunter. "Ist schon in Ordnung", wandte ich mich dann an den Officer. Ich hielt dem Mann mit der SHARKS-Mütze meinen Ausweis unter die Nase. "Sie haben recht, ich bin ein FBI-Agent", erklärte ich.

      "Sie suchen den Kerl, der für das Attentat im Madison Square Garden verantwortlich ist!" Er grinste. "Und Sie denken, dass hier derselbe Mörder am Werk war..."

      "Sie wissen gut Bescheid", stellte ich fest. Ich war etwas irritiert.

      "Stand in der Zeitung", meinte der Mann mit der SHARKS-Mütze.

      "Was?"

      "Dass das FBI in die Ermittlungen eingeschaltet ist!"

      "Wo waren Sie, als geschossen wurde?"

      "Im Publikum. Wir Packer haben alle Freikarten bekommen."

      "Haben Sie irgendetwas gesehen?"

      "Nein. Ich sah nur das, was alle sahen. Wie der Schiedsrichter zusammenbrach." Er hob das Kinn und sah mich an. Seine Augen lagen im dunklen Schatten seines Mützenschirms. "Ich sage Ihnen zwei Dinge: Erstens wird sich herausstellen, dass es heute derselbe Täter war wie im Madison Square Garden und zweitens werden Sie ihn nicht kriegen. Er kann immer wieder aus der Masse heraus zuschlagen. Und es gibt nichts, was Sie dagegen tun können..."

      "An Ihnen scheint ein Kriminalist verloren gegangen zu sein", stellte ich fest. "Wie heißen Sie?"

      "Miller. Ron Miller. Und Sie?"

      "Special Agent Jesse Trevellian. Woher glauben Sie alle diese Dinge zu wissen?"

      "Ich denke nur logisch, Mister Trevellian. Das ist alles."

      Er grinste. Und dann setzte er zwei Finger an den Schirm seiner Mütze. Er drehte sich um. "Viel Erfolg, G-man", murmelte er.

      "Was war das denn für ein Wichtigtuer?", drang Lieutenant Bradys Stimme von der Seite in mein Ohr.

      "Keine Ahnung", murmelte ich. Aber im Moment gingen mir auch ganz andere Fragen durch den Kopf.

      Ich achtete nicht mehr auf den Mann mit der SHARKS-Mütze und ging ein paar Schritte seitwärts. Einen der Wrestler sah ich zusammen mit seinem Trainer mit einem Mann im grauen Anzug sprechen, der offenbar in der Organisation der ganzen Veranstaltung eine gewisse Rolle spielte.

      Auf dem Boden fiel mir ein Briefumschlag auf, den jemand dort verloren zu haben schien.

      Ich blieb stehen, bückte mich.

      Das Couvert war von derselben Beschaffenheit, wie jenes, das wir in Gerrattis Jackett gefunden hatten.

      Ich öffnete es. Eine Karte war darin. Ich klappte sie auseinander. Die Fliege, die dort aufgeklebt worden war, schien mir etwas dicker zu sein, als bei den beiden Karten zuvor.

      20

      Sly Jordan nahm die Pistole vom Nachttisch, als er den Krach an der Tür seines Penthouses hörte.

      Neben ihm im Bett räkelte sich eine nackte Schönheit. Sie hatte noch nichts gemerkt.

      Sly Jordan schlug die Bettdecke zur Seite und stand auf.

      Er legte die Pistole kurz ab, um sich einen Bademantel überzuziehen.

      Jemand klopfte an der Schlafzimmertür.

      Jordan hielt die Pistole mit der Rechten fest umklammert.

      "Ja?"

      "Ich bin's."

      Jordan atmete erleichtert auf, als er die Stimme seines Leibwächters erkannte. Er öffnete die Tür.

      "Was ist los?", fragte Jordan.

      "Myers steht draußen vor der Tür und randaliert."

      "Was kann er jetzt, mitten in der Nacht wollen?"

      "Da fragen Sie besser nicht mich, Boss. Soll ich ihn reinlassen?"

      In diesem Moment erwachte die Frau. Der Leibwächter warf einen gierigen Blick auf ihre Rundungen, von denen der größte Teil unbedeckt war.

      "Was ist los?", fragte sie.

      "Nichts, schlaf weiter", sagte Jordan. Dann sah er zu seinem Leibwächter hinüber. "Okay, lass ihn rein! Und glotz nicht so!"

      Der Leibwächter verschwand.

      Jordan ließ die Pistole in der weiten Tasche seines Bademantels verschwinden. Was konnte Ed Myers, sein Anwalt, jetzt, um diese Zeit von ihm wollen?

      Myers hatte die Verteidigung von Vincent Spark und den beiden anderen Männern übernommen, die McCall in die Mangel genommen hatten und sich dabei so ungeschickt angestellt hatten, dass sie sich obendrein noch eine Schießerei mit dem FBI liefern mussten!

      Ich hoffe nur, dass keiner der drei plötzlich die Nerven verloren hat, ging es ihm durch den Kopf.

      "Ich bin gleich wieder da", sagte er zu der kurvenreichen Schönheit, aber die war längst wieder eingeschlafen. Sie hörte ihn gar nicht mehr.

      Jordan ging ins Wohnzimmer.

      Sein Leibwächter hatte Myers einen Drink angeboten. Das half bei ihm immer, wenn er etwas zu stark unter Strom war.

      Myers' Kopf war hochrot.

      "Bist du eigentlich verrückt geworden, Sly!", schimpfte Myers ihn an. "Langsam wird das Ganze zu heiß für mich. Mein Gott, ich hätte niemals für dich arbeiten dürfen. Am Ende bin ich erledigt, weil ich in deinen verdammten Sumpf mit hineingezogen werde!"

      "Reg