Wenn ein Herzenswunsch in Erfüllung geht
Die Autorin
1971 in Klagenfurt am Wörthersee/Österreich geboren. Juristin, Unternehmerin, Häuslbauerin, Sonnenschein der Familie. Als Katzendame Mädy auftauchte, änderte sich ihr Leben schlagartig: Nie mehr Urlaub, nie mehr Raketen zu Silvester, immer ein besorgtes Auge auf die Katzenklappe und Panik, wenn der Bauer mit dem Mähdrescher anrückte. Es folgten fünf Kater für Mädy und dieses Buch. Titi O. Sunt ist im Alter von 45 Jahren nach schwerer Krankheit verstorben.
Zu diesem Buch
Nichts hatte mich in meinen letzten Lebensjahren mehr bewegt als meine sechs Katzen. Ich begann unsere Erlebnisse niederzuschreiben. Es sind witzige, ungewöhnliche, wunderbare und auch traurige Momente. Sie werden aus der Sicht meiner allerersten Katze Mädy erzählt. Ab und zu hat sie auch mich zu Wort kommen lassen. Ich bin dankbar, dass ich unsere Lebensgeschichte »Die Katzenklappe« beenden konnte, bevor ich meine großartige Familie für immer verlassen musste.
Ich freue mich, dass du uns jetzt kennenlernst.
Titi O. Sunt
Die Katzenklappe
Lebensansichten der schlauen Katzendame Mädy
Das Buch wurde von Titi O. Sunts Familie postum veröffentlicht. Wenn Ihnen »Die Katzenklappe« gefallen hat, freuen wir uns über eine Weiterempfehlung und ein Feedback unter titi@diekatzenklappe. com
www. diekatzenklappe. com
© 2020 Titi O. Sunt
Verlag & Druck: tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg
Illustrationen: privat
ISBN
Paperback: 978-3-347-10543-0
Hardcover: 978-3-347-10544-7
E-Book: 978-3-347-10545-4
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.
Inhaltsverzeichnis
Teil I Dieses Land ist ihr Land
Teil II Das hübsche Mädchen
Teil III Heißblütige Augenblicke
Teil IV Hallo wundervolle Welt!
Teil V Der Verrat
Teil VI Gebrochene Herzen
Teil VII Mein Revier, mein Schrei
Teil VIII Sexy Männerschweiß
Teil IX Unbeschwerte Sommerzeit
Teil X Die Silvesternacht
Das sind wir
Lena, die Panische. Eine junge Frau, mit beiden Beinen fest im Leben, die ihr perfektes Leben durch den Einzug von Mädy gefährdet sieht.
David, der Feinfühlige. Keine Katze wird im Tierheim zurückgelassen, sobald diese an seinem Finger geschnuppert hat.
Mädy, die Schlaue. Besticht durch ihre Eigenschaften. Sie ist delegierfreudig und kritisch, wie es sich für eine Chefdenkerin gehört.
Charly, der Traumtänzer. Jeder in der Stadt konnte von einer Begegnung mit dem ‚Hanns Guck-in-die-Luft‘ berichten.
Rocky, der Furchtlose. Waghalsig setzte er sich über Mädys Benimmregeln hinweg und steckte stets seine Schnauze in ihren Futternapf.
Lucky, der Streitbare. Im territorialen Verteidigungskampf zeichnet er sich durch Mut, Coolness und seine Treue zu Mädys angeführter Kampftruppe aus.
Shorty, die Quatschtante. Er setzt sich durch seine Leidenschaft für Mädy und unermüdlichen Drang, alles zu kommentieren, in Szene.
Sammy, der Gemütliche. Wochenlang hat er sein Selbstbewusstsein gestärkt. Anschließend ist er von Mädys Gejagtem zu ihrem Jäger geworden.
TEIL I
DIESES LAND IST IHR LAND
Mädy blickt in ihr neues Leben
KAPITEL 1
Mädy
Niemanden interessierte es, wann ich geboren wurde. Meine Ankunft in der Welt war offenbar zu unbedeutend, um sie wie bei den Menschen minutengenau festzuhalten. Es heißt, es passierte irgendwann im Sommer 2007. So steht es zumindest im Tatzenpass. Hättet ihr mich gefragt. Ich weiß es ganz genau. Ich bin am 12. August 2007, an einem lauen Sonntagabend, geboren.
Meine Mama Lilly war eine wunderschöne, graublaue Kartäuser-Rassekatze mit intensiv leuchtenden dunkelgelben Augen. Mein Vater, der zwar keinen langen Stammbaum vorweisen konnte, stand ihr aber an Attraktivität nichts nach. Er war ein gut aussehender betongrauer Kater mit einem cremeweißen Bauch, ebensolchen Stiefeln und bernsteinbraunen Augen. Sogar wenn ich mich im Spiegel ansehe, würde ich sagen, ich bin eine gelungene Mischung. Von meiner Mama habe ich meine elitäre blaue Grundfellfarbe, die plüschige, samtige Struktur des Fells und meine großen, runden Augen, welche im äußeren Augenwinkel leicht nach oben gezogen sind. Auch mein breiter, runder – aber keinesfalls kugelrunder – sondern trapezförmiger Kopf ist im Gegensatz zur spitzbübischen ovalen Gesichtsform meines Vaters auf meine Mama zurückzuführen. Ihre Gene hatten auch bei meinem Körperbau eindeutig die Oberhand. Wegen meiner kräftigen, kurzen Beinchen und des mittellangen Schwanzes wirke ich etwas gedungen. Die athletische Knochenstruktur meines männlichen Erzeugers ist mir leider verwehrt geblieben. Eindeutig väterlicherseits übernommen habe ich die bezaubernden elfenbeinfarbigen Schattierungen in meinem Pelz. Auch die abenteuerlustige bräunliche Augenfarbe habe ich von meinem Vater.
Der Tierarzt empfand mein Fellfarbenspiel bedauerlicherweise als nichts Besonderes und schrieb nur silberfarbig in meine Geburtsurkunde. Sehr merkwürdig. Denn einen Alufolien-Look habe ich wirklich nicht. Aber anscheinend dachte sich der Weißkittel, dass bei einer blauen Mutter und einem grauen Vater einfach nur silbern herauskommen konnte. In meinem Tatzenpass findet sich die Bezeichnung »Ekh«. Diese etwas abwertend klingende Abkürzung bedeutet zwar, dass ich eine europäische Kurzhaarkatze bin, doch ich werde trotzdem nur als Promenadenmischung bezeichnet. Nachträglich erwies sich diese Dreibuchstaben-Kombination als perfekt für mich. Ich wurde von meinen Besitzern in Ruhe gelassen. Kämmen, baden, geradestehen, ruhig sitzen und all dieses schnöselige Getue blieb mir erspart.
Meine Mama durfte unsere Wohnung im ersten Stock nicht verlassen. Eines Tages, in einem unachtsamen Moment, ist sie durch die stets gut bewachte Eingangstür entwischt. Dann traf sie meinen Vater. Sie lernten sich im kleinen Nachbarsgarten kennen. Nach einer intensiven Beschnüffelung verbrachten sie fortan viele ausgelassene, verliebte Stunden miteinander. Nach ihren Liebesausflügen kehrte sie jedes Mal wieder gerne nach Hause zurück. Sie sagte mir oft, dass sie hier niemals das Gefühl habe, etwas zu vermissen.
Sie liebte die Nähe ihrer Menschen und die Aufmerksamkeit, welche diese ihr entgegenbrachten.
Die Wächter des Zugangsportals waren jedoch weder über ihren netten kleinen Tagesausflug noch über ihren daraus resultierenden Zustand erfreut. Denn für sie war eigentlich