Shinobi - Dem Untergang geweiht. Danny Seel. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Danny Seel
Издательство: Readbox publishing GmbH
Серия: Shinobi
Жанр произведения: Контркультура
Год издания: 0
isbn: 9783749736225
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für ein Wettkampf? Was immer es auch ist – ich mache mit!“

      Ayato und Ryuzaki wechselten einen Blick aus und brachen dann in Gelächter aus.

      Währenddessen saß Akemi am Ende einer Bank, etwas abseits von den anderen Frauen, die eifrig etwas besprachen und ihr deshalb keine Beachtung schenkten. Sie beobachtete, was um sie herum vorging, und schien sehr nachdenklich zu sein. Ihr Blick glitt jedoch immer wieder wie von selbst zu der gleichen Person: Ayato.

      Sie war so gedankenversunken, dass sie nicht bemerkte, wie ihre Freundin, Mineyo, die neben ihr saß und vorhin etwas mit ihrer Mutter besprochen hatte, sich nun an sie wandte.

      „Ein fröhliches Fest, nicht?“, fragte sie. Als sie keine Antwort erhielt, schaute sie Akemi an und nahm deren verträumtes Gesicht wahr. Dann folgte sie ihrem Blick und musste lächeln.

      „Akemi?“, versuchte sie ihre Freundin in die Gegenwart zurückzubringen.

      „Was?“ Akemi reagierte überrascht, als sie die Stimme ihrer Freundin hörte. Wie aus einer Trance aufgewacht, sah sie Mineyo an. Die Letztere schmunzelte wissend.

      „Scheint, als hättest du ein Geheimnis.“

      Akemi errötete sofort und begann dies zu leugnen. „Nein, ich–“

      „Versuch es nicht einmal. Ich habe alles gesehen“, kicherte Mineyo.

      Ihre Freundin senkte etwas verlegen den Kopf. Ihre Wangen verfärbten sich noch mehr rot. „Aber … ich meine … es ist doch …“, stammelte sie.

      „Keine Sorge. Ich werde es niemandem verraten.“

      Dankbar nickte ihr Akemi zu.

      Auf einmal schaute Mineyo etwas verschmitzt drein. „Unter der Bedingung, dass du jetzt mit ihm redest.“

      Akemi schüttelte widerstrebend den Kopf. „Ich bin mir nicht sicher, dass es eine gute Idee ist …“

      „Aber ich schon. Außerdem habe ich deinem Cousin noch nicht gratuliert.“

      Sie nahm Akemi am Ärmel und begleitete sie zu dem Tisch, an dem Ryuzaki und seine Freunde saßen. Taiki schien bereits eine lebhafte Diskussion mit Ichiro zu führen.

      „… und dann verschlang ich meinen vierten! Außerdem hat niemand gesagt, dass man all die scharfen Paprikas nacheinander essen muss!“

      Ichiro öffnete schon den Mund, um etwas einzuwenden, doch Mineyo kam ihm zuvor. „Herzlichen Glückwünsch, Kiyo – ich meine Ryuzaki!“

      Ryuzaki, der erleichtert schien dem kindischen Streit nicht mehr zuhören zu müssen, blickte auf und schmunzelte zum Dank, als er die beiden sah, die neben ihm und Ayato Platz nahmen. „Ich bin mir sicher, ihr werdet jetzt dauernd meinen neuen Namen vergessen und mich Kiyoshi nennen.“

      Mineyo nickte ein wenig missfallend. „Ich finde, dass man während des Genpuku seinen Namen nicht ändern sollte. Es ist einfach so verwirrend.“

      „Ich glaube, du bist bloß etwas neidisch, dass euch Mädchen dieses Privileg bei eurer Zeremonie des Mündigwerdens nicht zusteht“, neckte Ayato.

      Akemi seufzte und murmelte sarkastisch: „Ja, selbstverständlich.“

      Sie selbst hatte ihre Mogi, die Zeremonie des Mündigwerdens für Mädchen, vor einem Monat gehabt, als sie vierzehn Jahre alt geworden war, und galt seitdem als Erwachsene. Taiki und Ichiro stimmten unverzüglich Ayato zu und eine kleine Debatte entfaltete sich über dieses Thema.

      6. Das Fest

      Währenddessen warf Izuya seinem Sohn einen Seitenblick zu und drehte sich dann zu seinen eigenen Freunden, die alle am selben Tisch saßen.

      „Ryuzakikun scheint einen guten Tag zu haben“, meinte Yujiro.

      Rintaro, ein eher schweigsamer, aber weiser Typ, nickte zustimmend. „Ja, er scheint sich zu amüsieren.“

      „Warum sollte er es auch nicht tun? Jetzt wird sein Leben viel aufregender mit Momochisamas ‚kleinen Aufgaben‘“, meinte Suzaku, Mineyos älterer Bruder, der auch der Jüngste und Unerfahrenste der sechs Waffenbrüder am Tisch war.

      „Ich gratuliere dir, Izuya. Er ist jetzt ein vollwertiges Mitglied deiner kleinen Familie“, beglückwünschte ihn Teruo, ein magerer und zurückhaltender Mensch, der sich nach fast zwei Jahren in Nabari dort komplett eingelebt hatte. „Genpuku war schon für jeden Mann ein wichtiges Ereignis.“

      „Ich kann mich an meinen Genpuku erinnern, als ob es gestern gewesen wäre“, kommentierte Suzaku gedankenvoll.

      „Das ist doch nur deshalb, weil du deinen Genpuku erst vor fünf Jahren hattest!“, fügte Daisuke hinzu, ein siebenundvierzigjähriger Mann, der nie eine Gelegenheit verpasste, über Suzaku zu scherzen. Er war der größte sowie der ungepflegteste der Männer am Tisch, denn sein Haarknoten schien nur flüchtig zusammengebunden worden zu sein und sein länglicher Bart hing zerzaust von seinem Kinn herab. Es war ein großer Kontrast zwischen ihm und Rintaro, dessen Kleidung, Schnursowie Kinnbart vollkommen gepflegt und symmetrisch wirkten.

      „Möchtet ihr Dango?“

      Die sechs Männer sahen auf und erblickten eine Frau, die eine Schale hielt, auf der mehrere süße, gespießte Klöße lagen.

      „Ah, Sayuri. Vielen Dank“, bedankte sich Izuya bei seiner Schwester und nahm einen der Dango in Empfang. „Die Gastgeberin muss ja begeistert sein, dass du darauf bestanden hast, ihr bei der Zubereitung der Speise zu helfen, obwohl du hier selbst Gast bist.“

      Seine Kameraden folgten seinem Beispiel und bald wurde die Schale gelehrt.

      „Gern geschehen“, sagte Sayuri zufrieden, bevor sie sich entfernte, um mehr Klöße zu holen und diese auszutragen.

      „Ach ja“, erinnerte sich Rintaro, „Dort drüben sind einige Okonomiyaki, die meine Frau gemacht hat.“

      Mit einer Handbewegung zeigte er auf zwei Schalen, die etwas abseitsstanden.

      „Dann lass sie uns mal probieren“, sagte Teruo gespannt. Daisuke, Yujiro und er griffen alle drei nach einem der gebratenen Pfannkuchen und kosteten sie.

      „Wenn jede Frau so gut kochen könnte, dann wäre das Essen Grund genug, um zu heiraten“, kommentierte Teruo.

      „Nicht weit von der Wahrheit entfernt“, nickte der Chūnin.

      „Hey, ihr habt das doch alle gehört?“, fragte Daisuke aufgeregt, sich an die restlichen vier anwesenden Männer wendend. „Wenn du wirklich von dieser Überzeugung bist, dann erklär’ uns mal, warum du immer noch nicht verheiratet bist!“

      „Pah! Ich bin doch schon zu alt dafür“, antwortete Yujiro. „Ich kenne einen oder zwei Männer meines Alters, die bereits Großväter sind.“

      „Daisuke.“ Izuya hatte ein spöttisches Lächeln aufgesetzt. „Hast du etwa vergessen, dass Yujiro Frauen als koexistente Geschöpfe betrachtet?“

      „Als ob!“ Schmunzelnd gab der Chūnin seinem älteren Bruder einen kameradschaftlichen Rippenstoß. Die anderen lachten bloß. Es war eine muntere Mischung aus Männern, die wussten, wie man sich an Festtagen amüsierte.

      Auf einmal äußerte sich Teruo. „Mir wird’s hier drin langsam zu heiß. Wer möchte draußen einen kleinen Spaziergang machen?“

      „Ich bin dabei.“ Suzaku und Yujiro erhoben sich ebenfalls und warteten auf die Reaktionen der anderen.

      „Nein, also ich bleibe. Es ist schön gemütlich hier drin“, verneinte Daisuke.

      „Was ist mit euch?“, wollte Suzaku wissen. Doch die anderen schüttelten den Kopf. „Dann werde ich Chūnin Kiyonori Yujiro bitten müssen diesen faulen Kerle, die sich Genin nennen, auf die Beine zu helfen.“

      „Alle aufstehen! Zeit sich die Beine zu vertreten“, kommandierte Yujiro mit scherzhaft ernster Stimme.

      „Ja,