Weltenerbe / Weltenerbe. Das Geheimnis der Zylinder. Umbrella Brothers. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Umbrella Brothers
Издательство: Readbox publishing GmbH
Серия:
Жанр произведения: Научная фантастика
Год издания: 0
isbn: 9783862820900
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der Größe?«, fragte der Major.

      Dr. Bolina erklärte: »Es gibt einige deutliche Anzeichen an den Oberschenkeln und Beckenknochen, an denen man das Alter ungefähr bestimmen kann. Die Größe ist allerdings wirklich bemerkenswert. Aber selbst heutzutage findet man kleinwüchsige Menschen. Möglich wäre es. Wir wissen, dass die Menschen damals etwas kleiner waren. Ich schätze dieses durchs Eis konservierte Skelett ist mindestens 10.000 Jahre alt.«

      »Haben Sie schon eine C9 Probe gemacht?«

      »Noch nicht, aber die Prüfmittel dafür kommen heute im Laufe des Tages.«

      Major Carson besah sich noch einmal intensiv den Halswirbel.

      Der General wandte sich an Dr. Bolina: »Was haben eigentlich Ihre Untersuchungen ergeben. Werden wir nun alle an einer Virusinfektion sterben?«

      »Ich bin noch nicht dazu gekommen, Sir.«

      »Ach ja! Sie mussten ja telefonieren. Und alles in Ordnung zu Hause?«

      Sie ignorierte diese Anspielung.

      »Ich werde nach Abschluss der Grabungsarbeiten sofort damit beginnen, damit wir hier zügig vorankommen. Aber die Auswertung wird ein paar Tage dauern.«

      »Nun, je eher Sie anfangen, desto besser.«

      Dr. Bolina war wütend. Sie konnte aber nicht einfach zwischen den Soldaten herumlaufen und Proben nehmen.

      Sie sagte zu Donovan: »Auf den Fotos konnte man Reste von Kleidung sehen. Gab es keinen Schmuck?«

      »Doch, natürlich! Das liegt alles dort drüben auf dem kleinen Tisch.«

      Der General, Dr. Bolina und Donovan gingen zu den Kleidungsstücken. Der Major blieb beim Skelett.

      »Das ist alles?«, fragte Dr. Bolina.

      »Ja, mehr haben wir nicht gefunden.«

      »Nun, er ist ziemlich spärlich bekleidet für Grönland, finden Sie nicht?«

      »Mehr war nicht da. Ich glaube aber auch nicht, dass die restliche Kleidung sich aufgelöst hat. Er hatte einfach nicht mehr an.«

      Die Kleidung – soweit man sie noch erkennen konnte – bestand aus einem lederähnlichen Material. Es sah in etwa so aus wie ein Minirock.

      »Um die Oberarme trug er diese Ringe.«

      »Er muss mächtige Oberarme gehabt haben! Noch ein Hinweis darauf, dass es sich nicht um ein Kind handelt«, sagte Dr. Bolina.

      Der General fragte: »Ist das Gold?«

      »Nicht direkt. Es scheint eine Art Legierung zu sein. Es besteht aber tatsächlich zu 60 Prozent aus Gold, Sir.«

      »Und die anderen 40 Prozent?«

      »Das prüfen wir gerade.«

      Dr. Bolina sagte: »Es sieht sehr schön aus.«

      Die beiden Männer blickten sie unvermittelt an.

      »Ich habe doch nur gesagt, dass ich es sehr schön finde. Habe ich etwas Falsches gesagt?«

      Die beiden Ringe waren identisch. Jemand musste sie gereinigt haben. Sie schimmerten wieder golden und hatten in der Mitte einen dünnen jadegrünen Strich. Sie zeigten zwei Schlangen, die einander umschlungen hatten.

      »Was halten Sie davon?«

      Dr. Boina sagte: »Normalerweise beißt sich eine Schlange in den Schwanz. Das wäre dann ein Symbol für Unendlichkeit. Aber hier leben die beiden nebeneinander. Schwer zu sagen. Früher hatte alles eine Bedeutung. Es dauerte viele Stunden, um so ein Schmuckstück anzufertigen. Der Schmied hat bestimmt vorher viel darüber nachgedacht. Und das Skelett gehört sicherlich zu einem hohen Mann. Ein Priester, oder so. Gold haben nicht viele Leute getragen.«

      »Ja, das haben wir uns auch schon überlegt. Aber dafür ist die Kleidung zu unauffällig.«

      »Und was halten Sie von der Idee, dass es einfach nur sehr warm war? Es gibt eine Menge Theorien, nach denen Grönland früher einmal in einer gemäßigten Zone lag. Sie haben selbst gesagt, dass die Leiche über 10.000 Jahre alt ist.«

      Der Major hatte scheinbar nur mit einem Ohr das Gespräch belauscht. Jetzt kam er zu ihnen herüber. In der rechten Hand hielt er den verschmorten Halswirbelknochen und sagte: »Aber Ihre Theorie hat einen Haken, Dr. Bolina.«

      »So?«

      »Haben Sie jemals Bilder vom Oetzi gesehen?«

      »Natürlich!«

      »Der war im ewigen Eis gefangen. Nicht nur das Skelett, sondern auch die Haut und die Kleidung sind noch erhalten.«

      »Ja, das stimmt.«

      »Und an Oetzis Kleidung kann man erkennen, dass er wusste, dass er durch eine ziemlich kalte Gegend läuft. Er starb und wurde im ewigen Eis konserviert. Von diesem Mann sind nur die Knochen und der Schmuck übrig. Und wäre seine Kleidung aus Tierhäuten hergestellt, so wäre auch sie nicht mehr vorhanden. Sie sprachen von einem Klimawechsel. Wie schnell kann so etwas wohl vonstatten gehen?«

      Donovan sagte: »Von sehr warm zu eisig kalt? Na, das dauert schon ein wenig.«

      Major Carson fuhr fort: »Und sehen Sie sich diesen Halswirbel an! Na gut, ich komme später darauf zurück. Sie haben gesagt, dass es in dieser Gegend sehr warm war, als der Mann starb. Dann dauerte es einige Jahre bis sich das Klima änderte und uns diesem Fund hier bescherte. Aber in der warmen Periode hätten auch die Knochen verwesen müssen.«

      Dr. Bolina ließ sich zu einem erwartungsvollen »Jaaaaaaaaa und?« hinreißen.

      »Es gab noch etwas anderes, was die Struktur der Knochen veränderte, so dass sie nicht verwesten.«

      Major Carson legte den Halswirbel auf den kleinen Tisch. Die anderen drei blickten darauf, als ob es sich um den Stein der Weisen handeln würde.

      Schließlich sagte der Major: »Dieser Knochen war plötzlicher großer Hitze ausgesetzt. Und ich denke alle Knochen, die sich darüber befanden ebenfalls. Sie werden den Kopf nicht finden, weil er nämlich verdampft ist.«

      Der General zog die Augenbrauen leicht herunter. Niemand bemerkte es, außer Major Carson. Dann sagte der General: »Major, Sie meinen, dass es sich bei dem Behälter um eine Waffe handelt?«

      »Das habe ich nicht gesagt. Ich glaube nur, dass dieser Behälter plötzlich eine sehr große Hitze aussenden konnte.«

      »Und vielleicht immer noch kann.«

      Dr. Bolina sagte: »Das klingt mir zu militärisch.«

       6 Claire

      Es klingelte an der Tür. Daniél wunderte sich, weil Claire doch einen Schlüssel dabei hatte. Dann dachte er daran, wie er wohl die Tür aufschließen würde, wenn er zwei schwere Koffer trug. Warum sie für die paar Tage zwei Koffer benötigte, war ihm nicht klar. Er ging zur Tür, öffnete sie und begrüßte seine Frau mit einer festen Umarmung. Er lächelte sie an.

      »Schön, dass du wieder da bist. Gib mir die Koffer!«

      Er nahm die Koffer und sah dann seine Schwiegermutter. Sie hatte nur ein Gepäckstück. »Hallo Anabelle! Na, gut erholt? Warte, ich hole den gleich auch rein. Lass einfach stehen!«

      »Hallo, Daniél. Jetzt ist die ruhige Zeit wieder vorbei!«, begrüßte Anabelle ihren Schwiegersohn.

      Alle drei gingen ins Haus, und Daniél holte auch noch Anabelles Koffer.

      »Soll ich einen Kaffee machen?«

      Er sah in zwei erschöpfte Gesichter, die sicherlich ein wenig Aufmerksamkeit gebrauchen konnten.

      »Sehr gern«, sagte seine Schwiegermutter. Claire schaute sich im Wohnzimmer um. Sie sagte nichts.

      Die beiden Frauen hatten sich an den kleinen Esstisch gesetzt und Daniél rief aus