Feuerkuss und Flammenseele. Eileen Raven Scott. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Eileen Raven Scott
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783959592727
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sie ihm zur Not mit der Hölle drohen, davor fürchteten sich die Menschen schließlich immer noch.

      Aruni fühlte sich großartig. Die Musik wummerte durch ihre Adern und ließ ihre Füße von ganz alleine tanzen. Sie begann einen kleinen, rockigen Walzer, nahm seine Hand und legte sie auf ihre Schulter. Dann riss sie ihn einfach mit. Sie spürte, wie er sich steif machte, doch nach ein paar Schritten schmiegte er sich in den Rhythmus und tanzte wie tausend Funken. Aruni jauchzte und ließ sich drehen und genoss einfach das Gefühl von Ilvios Hand an ihrer Taille. Ihr Herz klopfte laut, als ihre Blicke sich trafen und aneinander hängen blieben.

      „Wo sind eigentlich deine Schuhe? Hast du keine kalten Füße? Oder sind sie bei unserem heißen Tanz in Flammen aufgegangen?“ Sie lachte erneut und sah ein fröhliches Funkeln in seinen Augen.

      Vermutlich war es genau das, das und der Alkohol und die Musik, die durch Arunis Blutbahn rauschten. Als Ilvio langsamer wurde, stellte sie sich auf ihre Zehenspitzen und küsste ihn stürmisch mitten auf den Mund. Seine Muskeln spannten sich unter ihren Händen an. Er hielt inne, aber nur, um sie im nächsten Moment näher an seinen Körper zu ziehen und seine Zunge nun mit der ihren tanzen zu lassen.

      Aruni stöhnte leise und spürte nur noch seine streichelnden Hände auf ihrem Rücken. Irgendwer jubelte und pfiff, dann wurde Aruni angerempelt und gerade noch von Ilvio aufgefangen, bevor sie gegen ein anderes Pärchen krachte. Ilvio fauchte denjenigen an, der sie beinahe zu Fall gebracht hätte, aber der schien es gar nicht zu hören und torkelte weiter. Arunis Blut loderte noch immer und sie spürte einen Hunger wie lange nicht.

      „Ilvio“, flüsterte sie in sein Ohr. „Ich weiß, wir kennen uns noch nicht lange. Aber kommst du mit zu mir? Ich kann für nichts garantieren, außer dass ich gleich verbrenne vor Lust.“ Sie kicherte und strich über Ilvios Hemd. Durch den Stoff spürte sie ein waschechtes Sixpack und grinste glücklich. So musste ein Mann gebaut sein!

      Ilvio nickte und legte einen Arm um sie. „Jetzt gleich?“, fragte er mit einer verführerisch rauchigen Stimme.

      Aruni nickte nur und zog Ilvio mit sich durch die Menschenmenge. Auf der Straße rannte sie los. Ilvio hielt lachend mit ihr Schritt.

      Wenig später hielt sie vor der rot gestrichenen Haustür an und zupfte das Lederband mit dem Hausschlüssel aus ihrem Ausschnitt. Sie schloss auf und zog Ilvio mit sich in den kühlen Flur. Dieses Mal war er schneller und presste Aruni gegen die Wand. Sie lehnte mit dem Rücken ans Treppengeländer. Alles an ihr glühte schon von Ilvios Küssen.

      Verführerisch schlang sie ein Bein um seine Hüften und drückte mit ihrem Stiefel gegen seinen Po. Dieser Mann bestand überall aus Muskeln. Aruni seufzte in seinen Mund. Ein wohliger Schauer durchlief sie, als seine Hand unter ihren Rock glitt. Ach du schwarze Höllenbrut! Was, wenn er ihren Schweif entdeckte? Erst einmal nach oben locken. Sie nahm seine wandernde Hand in ihre, zog ihn die Treppe hinauf und schloss eilig ihre Tür auf. Ilvio knabberte an ihrem Nacken und ließ seine Hände über ihren Bauch wandern.

      Sie fielen beinahe durch die Haustür. Aruni konnte sie gerade noch mit dem Fuß zutreten, bevor sie strauchelten und auf dem Teppich im Wohnzimmer landeten.

      Aruni dachte nicht mehr an ihren Schweif, und sie dachte auch nicht an ihre Hörner. Sie dachte nur an Ilvio und daran, wie sehr sie ihn wollte. Er war der heißeste Typ, den sie seit langem gesehen hatte. Und er machte sie tausendmal mehr an als jeder Dämon in der Hölle.

      Sie drängte sich näher an ihn. Durch den dünnen Stoff seiner Hose spürte sie, wie sehr er ihre Berührungen genoss. Grinsend küsste sie ihn weiter, hielt mit einer Hand seinen Nacken fest und öffnete mit der anderen Hand den Knopf an seiner Hose. Er stöhnte ihren Namen.

      Aruni wurde rasend, riss ihm die Hose herunter und warf Ilvio auf den Rücken. Sie knabberte sich einen Weg von seiner Brust nach unten. Über das blaue Glühen seiner Haut wunderte sie sich nur für den Bruchteil einer Sekunde, dann hatte etwas anderes ihre volle Aufmerksamkeit. Schon hatte er sie auf ihren Rücken geworfen und ihre Korsage entschnürt. Sie merkte kaum noch, dass ihr Stringtanga ihre Beine hinunter wanderte. Im nächsten Augenblick stöhnten sie und Ilvio gleichzeitig auf.

      Kapitel 6

      Als die Sonne aufging, drehte sich Aruni unter ihrer Bettdecke um und kroch instinktiv zu der Wärme neben ihr. Ein muskulöser, schwerer Arm zog sie näher. Aruni blinzelte mit einem Auge. Ilvio lächelte, ohne die Augen zu öffnen. Er summte im Halbschlaf eine wunderschöne Melodie. Aruni berührte seinen Mund.

      „Guten Morgen, du kleiner Teufel“, raunte er und küsste sie auf die Nasenspitze. Seine Gesichtszüge waren entspannt und glücklich, die blonden Locken wild zerzaust. Sie fuhr mit einer Hand an seinem Gesicht entlang.

      „Was ist das für eine Melodie?“

      „Hmm?“ Ilvio drehte sich auf den Rücken. Er hatte die Augen noch immer geschlossen. „Ach das. Ein Lieblingslied meiner Tante.“

      Arunis Hand glitt unter die Bettdecke und erforschte seine Brust. Dann tastete sie tiefer und tiefer und wurde rot, als er ihr entgegen kam. Sie lächelte über sich selbst. In dem Augenblick entfuhr ihm ein kleines Stöhnen, und vor ihren Augen drang ein bläulicher Schimmer unter der Bettdecke hervor.

      Aruni schlug die Decke zurück und starrte ihren Liebhaber an. Auf seiner Brust, seinem Bauch, seinem ganzen Körper, überall auf seiner Haut leuchteten blaue Linien. Sie sahen aus wie Schriftzeichen oder Wellen oder beides zusammen. Aruni zog die Decke etwas näher an sich heran.

      Ilvio schlug die Augen auf und musterte sie. „Was ist?“, fragte er. Aber noch während er fragte, schien ihm klar zu werden, was los war. „Hör zu, Aruni. Du musst keine Angst haben. Ich tu dir nichts. Ich bin nicht krank oder so, weißt du. Ich bin nur kein normaler Mann.“

      „Du bist ein Meereself.“

      Die Art, wie sie das Wort beinahe ausspuckte, tat ihr im nächsten Moment wieder leid. Er war also ein Meereself. Na und? Und wenn er ein Waldelf oder ein Vampir gewesen wäre, was sollte es sie kümmern?

      Ilvio stützte einen Ellenbogen auf. „Und du? Du bist doch auch keine Menschenfrau, oder?“ Er sah zuerst auf ihre Hörner, dann auf die rote glatte Haut, die direkt unter ihren Brüsten begann.

      „Nein, du hast Recht. Es tut mir leid. Ich wusste doch nicht ...“ Sie brach ab. „Stört es dich nicht?“, fragte sie dann.

      „Was? Dass ich ein Meereself bin? Wieso sollte es? Daran kann ich nichts ändern, auch wenn ich mich sehr freue, endlich mal andere Wesen kennenzulernen.“ Er tauchte seine Hand unter die Decke und suchte eine Weile, bis er mit ihrer Schwanzspitze wieder hervorkam. Aruni sah auf seine Hand, deren Fingernägel blau schimmerten, und wickelte ihren Schweif um seinen Unterarm. „Gefällt er dir?“, fragte sie verwirrt.

      „Jeder Teil von dir ist sexy“, murmelte er und küsste ihre Schwanzspitze. Er küsste seinen Weg an ihrem Schwanz entlang unter die Decke. Aruni ließ sich auf die Matratze fallen und seufzte. Ilvio tauchte wieder auf.

      „Aruni?“

      „Ja?“

      „Du bist wunderschön und das verführerischste Wesen, was ich je kennengelernt habe.“ Er grinste.

      Nach diesem Kompliment erlaubte Aruni ihm alles, was er mit ihr machen wollte. Und sie bereute nicht eine Sekunde davon.

      Vor der Haustür polterte etwas. Aruni saß augenblicklich aufrecht im Bett und zog die Decke bis unter ihr Kinn. „Verdammt“, flüsterte sie und sah sich hektisch nach einem Versteck für Ilvio um. Ein Schlüssel drehte sich im Schloss. Und dann stand Lierd bereits in der Wohnung. Aruni starrte ihn erschrocken an.

      Er stellte den Tisch ab und wischte sich mit dem Ärmel über die Stirn. Ash erschien fauchend vor ihm, und er zauberte doch tatsächlich einen kleinen Fisch aus seiner Hosentasche. Ash fing den Fisch wie eine Weltmeisterin. Lierd rieb seine Hand an ihrem Fell sauber und sah dann auf.

      Sein Blick war schwer zu deuten. Wütend war er auf