Butler Parker Paket 2 – Kriminalroman. Günter Dönges. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Günter Dönges
Издательство: Bookwire
Серия: Butler Parker
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783740955571
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mit Genuß eine Zigarette.

      „Nun, Mister Bantam, ich möchte doch annehmen, daß Sie so etwas wie einen Vorgesetzten oder Arbeitgeber haben.“

      „Sie trauen mir wohl nicht zu, daß ich den Laden hier führe, wie?“

      „Ich glaube, darüber ließ ich mich schon bei anderer Gelegenheit negativ aus, Mister Bantam. Um offen und ehrlich zu sein: Sie besitzen keineswegs das notwendige Format, um eine Spionageorganisation zu leiten, wenngleich ich nicht verschweigen möchte, daß Sie als Vollstrecker fremder Wünsche und Artordnungen gute Dienste leisten werden.“

      Bantam wurde wütend. Die Insassen der Yacht hatten alles mitbekommen. Sie grinsten verstohlen, woraus Parker schließen konnte, daß er der Wahrheit Und den Tatsachen sehr nahe gekommen war.

      „Schön, dann bin ich in Ihren Augen eben nur ein Vollstrecker“, gab Bantam wütend zurück, „wir werden sehen, wie gut ich hin. Warten Sie’s ab!“

      „Besteht die Absicht, meine bescheidene Person umzubringen?“

      „Manchmal landen auch Sie einen Treffer.“

      „Hat man sich über die mögliche Todesart bereits geeinigt?“

      „Sie werden einem unglücklichen Unfall zum Opfer fallen. Was man mit einer Harpune an fangen kann, wissen Sie doch wohl!“

      „Doch, ich erinnere mich.“ Parker zeigte sich überhaupt nicht beeindruckt. „Darf ich aber vorher noch erfahren, ob meine Vermutungen wenigstens richtig gewesen sind?“

      „Ist doch jetzt uninteressant für Sie, Parker.“

      „Sagen Sie das nicht, Mister Bantam! Als von Natur aus neugieriger Mensch möchte ich gern erfahren, wer nun der geheimnisvolle Chef dieser Spionageorganisation ist. Mister Hubert Portcliff. Oder vielleicht Mrs. Helen Portcliff?“

      „Auf wen tippen Sie denn?“ Bantam grinste und zwinkerte Henderson zu, der neben ihm erschien.

      „Ich möchte mich da lieber nicht festlegen“, gab Parker zurück, „sowohl Mister Hubert Portcliff als auch seine Schwester Helen hatten Gelegenheit, die Firmen ausspionieren zu lassen.“

      „Und wie das?“ mischte Henderson sich in die Unterhaltung.

      „Einmal auf dem direkten Weg über die diversen Sekretärinnen. Sie waren durchaus in der Lage, Geheimnisse in Erfahrung zu bringen. Doch möchte ich gleich abschwächend hinzufügen, daß diese Möglichkeiten nicht überzeugend waren. Man wird die Aushilfskräfte bestimmt nicht damit beschäftigt haben, Firmengeheimnisse abzuschreiben!“

      „Bliebe also Hubert Portcliff, wie?“

      „In der Tat, Mister Henderson. Der Reparaturservice dieses Herrn bietet die echte Chance, eine Dauerspionage auszuführen. Ich denke da verständlicherweise an Minisender, an Minitonbandgeräte und ähnliche Einrichtungen.“

      Henderson und Bantam sahen sich an und lächelten wissend. Dann erstarb ihr Lächeln, als die Nixe auf das Wasser hinausdeutete und ausrief: „Achtung – dort kommt ein Boot!“

      Alles sah aufs Wasser hinaus.

      Nur Parker nicht, den das Boot überhaupt nicht interessierte. Er stand auf. Diesmal weniger gemessen als sonst. Er griff nach seinem Universal-Regenschirm, der neben dem Niedergang stand und begab sich hinunter in die Kabine.

      Die Nixe wurde aufmerksam.

      Sie warf sich auf den Butler und zog gleichzeitig ihr Kappmesser, mit dem sie bereits einmal schon an dem Butler hatte herumschnitzen wollen.

      Parker, an dieser Feinarbeit nicht interessiert, trat im rechten Moment zur Seite. Die Nixe verlor den gedachten Festpunkt und segelte an Parker vorbei hinunter in die Kabine.

      Als die übrigen Passagiere an Bord munter wurden, befand der Butler sich bereits unter Deck und blockierte den Niedergang mittels einer Maschinenpistole, die er an einem Wandschrank hängend vorgefunden hatte.

      „Ich bitte, mich vorerst nicht stören zu wollen“, rief er in seiner höflichen Art hinauf an Deck, „Sie können ja inzwischen schon den Leiter der Organisation verständigen. Dieser listreichen Person wird möglicherweise etwas einfallen!“

      *

      Die Zeitbombe, die Mike Rander bei Portcliff gelegt hatte, platzte schneller, als er erwarten konnte. Als er die Firma verlassen wollte, stand plötzlich Hal Carter vor ihm, und zwar in der gewohnten Aufmachung. Er trug den gut geschnittenen Anzug und die obligate Sonnenbrille. Er hatte seine rechte Hand in die Tasche seines Jacketts gesteckt, die sich erstaunlich weit ausbeulte.

      „Ich brauche ja wohl nicht viel zu sagen“, meinte Carter trocken, „wenn Sie nicht niedergeschossen werden wollen, brauchen Sie nur mitzukommen!“

      „Die Polizei hat Sie also doch entlassen?“

      „Gegen Stellung einer Kaution!“ Hal Carter lächelte und zwinkerte Rander zu, „hatten Sie damit nicht gerechnet?“

      „Das schon“, räumte Mike Rander bereitwillig ein. „Aber es ging schneller, als ich es berechnet hatte. Was haben Sie jetzt vor, Carter?“

      „Was wohl. Der Chef will Sie sehen.“

      „Dagegen läßt sich wohl nichts machen, wie?“

      „Das schon, aber dazu würde ich Ihnen nicht raten, Rander. Kommen Sie jetzt! Da unten steht mein Wagen!“

      „Wieso? Wir müssen wegfahren? Warum gehen wir nicht zurück zu Portcliff?“

      „Was sollen wir bei Portcliff?“

      „Ist das denn nicht der Mann, der die Organisation leitet?“

      „Was Sie sich da alles zusammenreimen, Rander!“ Hal Carter schüttelte fast vorwurfsvoll den Kopf und grinste ironisch dazu, „lassen Sie sich doch überraschen!“

      Rander sah keine Möglichkeit, Hal Carter außer Gefecht zu setzen. Immerhin hatte er es mit einem ausgekochten Gegner zu tun, der so ziemlich alle Tricks kannte. Und mit einer Kanne Kaffee, brühheiß und frisch serviert, war hier in der Halle leider nicht zu’ rechnen. Also ließ er sich von dem Mann hinunter zum wartenden Wagen bugsieren. Sie stiegen in Carters Wagen ein, während Randers Auto zurückblieb. Über diese Tatsache wunderte sich Rander, ohne sein Erstaunen aber laut werden zu lassen. Sein zurückgebliebener Wagen war doch immerhin ein wichtiger Hinweis dafür, daß er bei Hubert Portcliff gewesen war.

      Wurde der Wagen gleich weggebracht, oder legte man Wert darauf, den Inhaber des Reparatur-Service zu belasten? War Portcliff nun doch nicht der gesuchte Mann?

      Rander steuerte den Wagen Carters, während der Gangster ihn mit gezogener Waffe überwachte. Carter sah wiederholt in den Rückspiegel, den er zu sich herumgedreht hatte, Er wollte wohl sichergehen, daß man ihn nicht verfolgte.

      Rander fand schnell heraus, wohin die Fahrt ging. Erst vor kurzer Zeit war er zusammen mit seinem Butler in jener Villa gewesen, in der Parker den bewußten Swimmingpool wiederentdeckt hatte.

      „Ich verstehe nicht, warum man mich erst noch sprechen will“, sagte Rander, als er den Wagen vor das Haus steuerte, „glaubt Ihr Chef, aus mir irgendwelche Geheimnisse herausholen zu können?“

      „Keine Ahnung, Rander, das ist nicht mein Bier. Warten Sie doch, bis er Sie gefragt hat! So, wir steigen aus. Und dann ’rüber zur Rückseite!“

      „Ja, ich weiß Bescheid“, meinte Rander spontan.

      „Bescheid? Woher?

      „Na hören Sie mal. Mein Butler und ich …“ Rander brach den Satz ab und ärgerte sich, daß ihm diese Worte herausgerutscht waren. Ihm schien, daß er bereits zuviel gesagt hatte. Wußte Carter wirklich nicht, daß er und Parker sich dieses Haus schon einmal angesehen hatten?

      „Was war mit Ihrem Butler und mit Ihnen?“ drängte Carter, während er den Anwalt zu dem Anbau dirigierte, „’raus mit der Sprache, Rander. Waren Sie schon mal hier?“

      „Fragen